Sechstes Capitel

[219] Tage reihten sich an Tage, Wochen wurden zu Wochen, und vieles, was Renatus in seiner neuen Umgebung im Anfange nicht verständlich gewesen war, klärte sich ihm von selber auf. Er sah, daß die Freundschaft und Huldigung, welche der alte Fürst der Gräfin Eleonore entgegenbrachte, ihren Ursprung nicht nur in seiner vieljährigen Verbindung mit ihrer Tante hatten, sondern auf Rechnung der Bewerbung zu setzen waren, mit welcher der Prinz, sein Sohn, sich um die schöne Erbin bemühte. Auch über die Absichten der beiden Geistlichen, welche zu den täglichen Gästen der Herzogin gehörten, konnte Renatus auf die Länge nicht in Zweifel bleiben.

Er fand es jedoch sehr natürlich, daß ein Mann von den Vorzügen des Prinzen sich noch die Fähigkeit zutraue, die Liebe eines jungen Weibes zu erwerben; es däuchte ihm durchaus berechtigt, daß die katholische Kirche sich die in jedem Betrachte ausgezeichnete Gräfin, die nach dem Glauben ihrer Mutter der englisch-protestantischen Kirche angehörte, anzueignen strebte; denn für Beides hatte er die Beispiele in seinem eigenen Hause vorgefunden. Allerdings waren die Ehen, welche der verstorbene Freiherr in reifem und in vorgerücktem Alter mit bedeutend jüngeren Frauen eingegangen war, nicht glücklich ausgefallen. Aber seine protestantische Mutter hatte doch Glück und Frieden im Schooße der römischen Kirche gefunden, und obschon sich bei Renatus die Gewohnheit der kirchlichen Unterordnung wie[219] das Bedürfniß nach religiösem Anhalte, seit er das Vaterhaus verlassen und namentlich jetzt in den Jahren des Krieges, sehr vermindert hatten, hegte er doch den Glauben, daß für ein so stolzes Herz, wie das der Gräfin, die Sorge und Pflege durch einen ihr überlegenen geistlichen Berather nur heilsam sein könne. Niemand aber mußte zu einer solchen Aufgabe geeigneter erscheinen, als der Abbé von Montmerie, als der jüngere der beiden geistlichen Herren, welche in dem Hause der Herzogin fast an keinem Tage fehlten.

Die Herzogin hatte den Abbé schon in Italien gekannt. Seine Hingebung an die Kirche und seine umfassende Gelehrsamkeit hatten ihn früh zu einem Gegenstande der Aufmerksamkeit für seine Vorgesetzten gemacht, seine weltmännischen Manieren empfahlen ihn der vornehmen Gesellschaft, welcher er durch seine Geburt angehörte. Von Jugend auf kannte er aus den Erzählungen seiner Anverwandten alle die geheimen Fäden, durch welche diese schöne Welt unter einander zusammenhing, und da er das scharfe Auge eines Beobachters hatte, war es ihm, als der Hof und mit ihm auch der Adel und der Abbé selber in ihre französische Heimath zurückkehrten, nicht schwer gefallen, in den Reihen dieses Hofes den Platz für sich zu finden, welchen er als den angemessensten für sich erachtete. Er hatte sich nicht, wie viele Andere, in den Beichtstuhl gedrängt, denn es hatte ihn nicht danach gelüstet, die Bekenntnisse dieses oder jenes beängstigten Herzens zu vernehmen, und hier eingreifend, dort berathend in kleinen Verhältnissen einen Einfluß zu gewinnen, der sich nur allmählich ausdehnen, nur langsam von Bedeutung werden konnte. Man hätte sagen mögen, er weise das Vertrauen zurück, das man ihm entgegenbrachte, so wenig zeigte er sich geneigt, sich um fremde Angelegenheiten zu bekümmern, und was ihn selber und seine Zukunft anging, das schien ihm vollends keine große Sorge zu erregen.[220]

Seine gründlichen Studien in den klassischen Sprachen, die ihn zu einem der hervorragendsten Lehrer an dem Kollegium gemacht, dem er angehörte, hatten ihn auch der Beachtung des Königs empfohlen. Ließ man ihm von gewisser Seite merken, daß seine andauernde Beschäftigung mit dem heidnischen Alterthume seiner Hingebung an das Christenthum Abbruch zu thun drohe, so versicherte er, daß er ein eben so orthodoxer Christ sei, als Seine Majestät, wennschon er sich nicht rühmen dürfe, in der heidnischen Vorzeit so völlig heimisch zu sein, als sein König und Herr; und der Abbé von Montmerie wußte es sehr genau, daß eine solche Wendung alle Aussicht hatte, an rechter Stelle wiederholt und von Ludwig dem Achtzehnten mit geneigtem Ohre aufgenommen zu werden.

Seine Amtsbrüder nannten den Abbé mit schlecht verhehltem Spotte einen schönen Geist, der König hatte ihn als einen feinen Geist bezeichnet und die Frauen ihn nach dem Beispiele der Herzogin als einen liebenswürdigen Geist und als einen jener Männer anerkannt, die überall vermittelnd wirken, weil sie für sich selber nichts zu erstreben scheinen. Es gab Niemanden, der wie der Abbé ein Mißverständniß unter Freunden behutsam auszugleichen wußte, Niemanden, der sich mit größerer Freude dazu erbot, der Ueberbringer einer willkommenen Botschaft zu sein, und der wie er, eine unangenehme Eröffnung in milde Formen einzukleiden sich geschickt erwies. Wollte man ihm danken, so nannte er sich als den Verpflichteten, weil man ihm die Gelegenheit gegeben habe, seinem innersten Wesen zu genügen und im Sinne seines Amtes zu handeln; und der König war noch nicht lange in sein Reich zurückgekehrt, als man bereits mit Sicherheit behauptete, daß in den langen, besonderen Gesprächen, mit welchen Seine Majestät den jungen gelehrten Geistlichen begnadigte, auch von anderen als von jenen philologischen Gegenständen, die der König als sein besonderes[221] Fach ansah, die Rede sei, und daß die Verbindungen des Geistlichen eben so weit verzweigt als mächtig wären.

Die Freundschaft, deren die Herzogin sich von des Königs Seite zu erfreuen hatte, fesselte den Abbé an sie. Auch zwischen der Gräfin Haughton und ihrer Tante hatte er Anfangs seine Kunst im Vermitteln geltend zu machen versucht, aber es war ihm nicht gelungen, Eleonore den Planen der Herzogin geneigt zu machen, ja, er hatte das Mißtrauen nicht besiegen können, mit dem die Gräfin, ihrer Mutterkirche treu, jeden katholischen Geistlichen betrachtete.

Nur wenige Tage vor der Ankunft des jungen Freiherrn hatte der Abbé sich in dem Saale der Herzogin im Beisein Eleonorens mit großer Wärme und mit der schwunghaften Weise, die ihm sehr wohl anstand, über das erhebende Gefühl ausgesprochen, welches für den Einzelnen aus der Zusammengehörigkeit mit einer großen Gemeinde erwachse. Man hatte seit Jahren wieder zum ersten Male den Tag von Mariä Himmelfahrt mit einer Procession gefeiert, bei welcher die Prinzen und Prinzessinnen des Königshauses selber die Kerze getragen, und die Herzogin hatte es sich trotz ihrer hohen Jahre nicht nehmen lassen, sich dem Zuge, so weit ihre Kräfte es ihr gestatteten, anzuschließen.

Die ganze alte legitimistische Gesellschaft fühlte sich wie verjüngt durch diesen Akt, weil er ihr die Tage ihrer frühesten Jugend in das Gedächtniß rief, und man gefiel sich darin, die politische Genugthuung, welche man sich und der Kirche bereitet hatte, und die Freude, die man über diesen Sieg empfand, als eine innere Beseligung und Erhebung zu bezeichnen, von welcher die Gräfin Haughton ausgeschlossen zu sehen der Abbé beklagte.

Er stand, während er ihr dieses mit seiner gewohnten edeln Weise aussprach, mit Eleonoren in der tiefen Brüstung eines Fensters ganz allein. Das Licht fiel hell auf ihn nieder, jede[222] Miene seines Antlitzes bestätigte die Wahrheit und den Ernst seiner Worte. Die Gräfin ließ ihr Auge nicht von ihm. Sie liebte es, ihn sprechen zu hören, ihn zu beobachten, denn er zog sie an, obschon sie ihm mißtraute; und ohne von seinen Schilderungen irgendwie ergriffen zu sein, sagte sie: Ich zweifle nicht an dem Glücke, dessen Sie alle heute theilhaftig geworden sind, und ich sehe es ja, wie völlig die große Gemeinschaft, deren Sie gedenken, den Einzelnen in sich aufnimmt und mit sich fortträgt. Aber bemühen Sie Sich nicht um mich, ich bin der Anstrengung nicht werth. Ich kann weder glauben noch lieben auf eines Anderen Geheiß, weder beten noch mich verheirathen, wo es mich selber nicht dazu drängt; und was kümmert es Sie, woran ich jenseit des Kanales glauben, oder meine Tante, an wessen Seite ich dort leben werde? Denn daß ich Frankreich und dieses Haus verlasse, sobald ich die mir zustehende Freiheit dazu erlange, daran, Herr Abbé, zweifeln Sie wohl selber nicht!

Und wer sagt Ihnen, Gräfin, fragte er sie, daß ich es ersehne, Sie als die Gattin des Prinzen Polydor zu sehen, wennschon ich Ihnen nie verhehlte, daß ich mich glücklich schätzen würde, eine so mächtige und freie Seele wie die Ihrige zu den Unsrigen zählen zu dürfen?

Die Gräfin war überrascht. Nie zuvor hatte der Abbé mit ihr über die Plane des Prinzen Polydor gesprochen; aber sie faßte sich schnell, und jene Andeutung ganz unbeachtet lassend, sagte sie: Sie nennen meine Seele mächtig und frei! Was kann die Macht und die Freiheit einer Seele ihrer Kirche nutzen, die blinden Gehorsam gegenüber ihrer unumschränkten Herrschaft fordert?

Wer herrschen will, bedarf der Menschen, die zum Herrschen fähig sind! gab er ihr zur Antwort. Zum Gehorchen sind Viele berufen, zum Herrschen werden einige Wenige erwählt.[223]

Und Sie gehören zu diesen Letzteren, nicht so, Herr Abbé? meinte Eleonore mit gewohnter Keckheit.

Der Abbé folgte jetzt dem Beispiele, das sie selber ihm gegeben hatte. Er überhörte geflissentlich den Ton, mit welchem sie diese Frage an ihn richtete. Ich hoffe mich durch Unterordnung unter die Weisheit der Herrschenden zum Herrschen geschickt zu machen, Gräfin! gab er ihr zur Antwort.

Sie halten also Herrschaft für ein Glück?

Ich halte die Herrschaft für die höchste Befriedigung, die dem Menschen zu genießen verliehen ist, und ich erachte es als die höchste Tugend, wenn ein zum Herrschen geborener Mann durch die Schule der Selbstbeherrschung und der Unterordnung sich dazu befähigt, für gute und edle Zwecke, für die höchsten Ziele, die Herrschaft über jene ungeheure und ungeschulte Masse zu gewinnen, die, sich selber überlassen, zu jedem Irrthume, zu jeder Ausschweifung, zu jeglichem Verbrechen zu verführen ist. Oder ersehnt Ihr Herz die Vorgänge und die Zeiten wieder, welche vor unserer endlichen Rückkehr dieses arme Frankreich heimgesucht haben?

Der Abbé wußte, wem er die Reize der Herrschaft anpries. Auch hatte die Gräfin ihm mit tiefem Ernste zugehört.

Sie sprechen von Zielen, wie sie dem Manne winken. Wo ist uns Frauen die Möglichkeit zu jenem Thun eröffnet, das Sie als die höchste irdische Befriedigung bezeichnen? versetzte sie darauf.

Der Abbé schwieg, als ob er sich scheue, ihr seine Meinung auszusprechen; endlich sagte er: Ihre Kirche, gnädige Gräfin, erkennt auch der hochbegabtesten Frau, wenn sie nicht zufällig auf einem Thron geboren ist, freilich kein anderes Regiment, als das in ihrem engen Hause zu. Die katholische Kirche, in der die jungfräuliche Mutter Gottes der Gegenstand der heiligsten Verehrung ist, hat aber zu allen Zeiten die hervorragenden[224] Frauen auszuzeichnen, an ihren Platz zu stellen und große Gewalt in ihre Hände zu legen getrachtet und verstanden. Ich weiß es, Sie kennen die Frau Aebtissin der heiligen Schwestern zum Herzen Jesu. Glauben Sie, daß diese fürstliche Frau sich entschließen könnte, die Würde, die sie in unserer erhabenen Kirche einnimmt, die Macht, welche in ihre Hände gelegt ist, den Einfluß und die hohe Verehrung, deren sie genießt, mit irgend einem Verhältnisse, wie die weltliche Gesellschaft ihr es bieten möchte, zu vertauschen?

Selbst wenn ich Katholikin wäre, würde das Kloster mich nicht locken; würde die Macht innerhalb der höchsten Beschränkung, die Herrschaft in den Banden des Zwanges und der Abhängigkeit mir keine Genugthuung bereiten! versicherte die Gräfin. Herr zu sein über mich selbst, Herr zu sein in jeder Stunde über jede meiner Entschließungen, das allein ist es, wonach ich trachte, und ...

Und was Sie sicher nicht erreichen werden, gnädige Gräfin, fiel der Geistliche ihr in das Wort, wenn Sie, Sich dem Willen der Frau Herzogin fügend, den Prinzen Polydor zu Ihrem Gatten wählen.

Er war mit dieser Wendung wieder auf den Ausgangspunkt ihrer Unterredung zurückgekehrt, und ihn mit fragendem Erstaunen anblickend, zögerte die Gräfin, ihm eine Antwort zu geben.

Der Abbé störte sie in ihrem Ueberlegen nicht. Er wußte, daß von der Fürstentochter bis herab zur niedrig geborenen Magd nicht leicht eine Frau der Versuchung widersteht, sich über ihre Herzensangelegenheiten und Ehestandsaussichten mit einem bedeutenden Manne zu besprechen, wenn dieser in denselben nicht betheiligt ist, und er hatte mit Sicherheit Eleonorens Frage erwartet, womit sie den Antheil verdiene, den er ihr beweise.

Aber auch er ließ sie seine Antwort jetzt erwarten, und[225] erst nach längerer Zeit, in der er mit sich zu Rathe gegangen zu sein schien, sagte er: Sie sind so jung, gnädige Gräfin, daß man sich immer wieder auf dem Fehler ertappt, an Sie die Maßstäbe anzulegen, nach welchen man die Mehrzahl der Frauen, die gewöhnlichen Jungfrauen in Ihrem Alter zu messen gewohnt ist. Diesen Fehler habe ich lange Zeit begangen, und Sie haben ihn mir mit einem Mißtrauen vergolten, das ich mit Beschämung als ein verdientes anerkennen muß. Wollen Sie mir diesen Fehler verzeihen, wollen Sie mir vergönnen, Ihnen ruhig auseinander zu setzen, in welcher Lage ich mich Ihnen gegenüber befinde, so werde ich Ihnen für das Erstere von Herzen danken und bin ich zu dem Letzteren bereit.

Der Abbé hatte bis dahin vor Eleonoren gestanden. Jetzt, als sei er ihrer Zustimmung gewiß, rückte er einen Lehnstuhl für sie herbei, nahm einen Sessel ihr gegenüber ein, und er sah dabei mit besonderer Genugthuung, wie die Mienen der Gräfin sich geändert hatten, wie sie mit Spannung in seinem Antlitze zu lesen strebte, was er ihr zu sagen haben könne.

Es würde mir und meinem Amte übel anstehen, hob er nach kurzem Ueberlegen an, wenn ich Ihnen aussprechen wollte, was die Gesellschaft der Sie umgebenden Männer Ihnen täglich und unablässig wiederholt, daß Sie an Schönheit die anderen Frauen überragen, daß der Mann glücklich zu preisen sein würde, dem es gelänge, Ihre Liebe und mit dieser den Besitz Ihrer Person zu gewinnen. Aber ich trage daneben kein Bedenken, Ihnen zuzugeben, was Ihnen, ich weiß es, von Seiten Ihrer früheren Erzieherin und Ihres geistlichen Berathers ebenfalls oft genug wiederholt werden mag, daß eine junge Frau von Ihrer ungewöhnlichen Begabung, von Ihrer Selbständigkeit und von Ihrem großen und unabhängigen Vermögen der Beachtung unserer Kirche nicht entgehen konnte. Wer überzeugt ist, die Wahrheit zu kennen und zu besitzen, muß, wenn er kein Elender[226] ist, sie mitzutheilen und vor Allem diejenigen derselben theilhaftig zu machen wünschen, von denen er erwarten darf, daß sie starke Zeugen für die Wahrheit werden können. Wer die Herrschaft als ein ihm von Gott verliehenes Recht ansieht, muß nach den Mitteln trachten, welche ihm das Herrschen möglich machen, und ich bin viel zu sehr von dem heiligen Rechte unserer Kirche überzeugt, viel zu sehr von ihrer alleinseligmachenden Kraft durchdrungen und von der erhabenen Aufgabe beglückt, die mein Amt mir auferlegt, als daß ich anstehen sollte, Ihnen zu bekennen, wie es mein heißer Wunsch, mein heißer Wunsch gewesen ist, eine Frau von Ihrer hohen und eigenartigen Begabung, von Ihrem fürstlichen Vermögen – denn weltlicher Besitz giebt Macht – in die Reihen unserer Bekenner eintreten, und Sie wo irgend möglich früher oder später Sich zu der kleinen Schar der Auserwählten gesellen zu sehen, welche die Welt regieren, weil sie wissen, was der menschlichen Schwäche angemessen ist und wohlthut.

Er hielt inne und sagte dann mit einem leisen Seufzer, der seiner männlichen Schönheit sehr wohl anstand: Ich habe, wie ich mit Beschämung erkenne, denn eines Irrthums hat der reife Mann sich stets zu schämen, mich mit einer falschen Hoffnung getragen, ich habe Sie nicht richtig beurtheilt. Ihr Sinn ist weniger groß, als ich mir's vorgestellt hatte; er verlangt nicht nach Herrschaft, er scheut nur vor persönlicher Abhängigkeit zurück, und einer solchen würden Sie in der Ehe mit dem Prinzen nicht entgehen, denn der Prinz hat trotz seiner gewinnenden Umgangsformen die ganze Herrschsucht seiner Mutter.

Es entstand eine Pause; der Abbé war anscheinend von dem Gegenstande seiner letzten Erörterungen abgekommen, als er die Rede noch einmal auf Eleonorens Verbindung mit dem Prinzen lenkte. Aber sie beachtete das nicht. Man konnte sehen, daß ihre Gedanken mit irgend einem Gegenstande lebhaft beschäftigt[227] waren, denn sie schaute schweigend vor sich hin, ohne ihre Blicke auf ihrer Umgebung haften zu lassen, und erst nach einer Weile, während welcher der Abbé sie sich selber überlassen hatte, fragte sie, als komme sie auf diesen Punkt nur zufällig zurück oder als benutze sie die Frage nur, um den eigentlichen Boden der Unterhaltung zu vermeiden: Sie haben also die Mutter des Prinzen auch gekannt?

Welche Frage, Gräfin! entgegnete der Geistliche, indem er sie mit forschendem Blicke ansah.

Eleonore besann sich. Freilich, freilich, rief sie, der Prinz ist älter, sehr viel älter, als Sie, und die Fürstin von Chimay ist noch jung gestorben!

Der frühe Tod der Frau Fürstin, meinte der Abbé bedeutsam, hinderte mich nicht, die Mutter des Prinzen Polydor zu kennen, und Sie selber, Gräfin ....

Er hielt inne; Eleonore sah ihn forschend an. – Ich verstehe Sie nicht, Herr Abbé, sagte sie, aber ich bemerke, daß Sie mir eine Mittheilung zu machen den ken, auf die Sie mich langsam vorzubereiten suchen, oder daß Sie Sich überzeugen möchten, ob ich von irgend welchen Verhältnissen unterrichtet bin, die Sie, vielleicht als ein Geheimniß, kennen gelernt haben. In beiden Fällen muß ich Sie bitten, Sich bestimmter auszusprechen, denn ich wiederhole es Ihnen, ich verstehe Sie nicht.

Der Abbé lächelte. Sie wollen mich glauben machen, Gräfin, sprach er, daß Ihnen, Ihnen allein die Beziehungen verborgen geblieben sein sollten, in welchen Prinz Polydor zu diesem Hause und dadurch auch zu Ihnen steht; und doch konnte nur Ihre Kenntniß dieser Umstände mir es bisher erklären, was Sie bewog, der Bewerbung des Prinzen, wenn Sie überhaupt gewillt sind, Sich zu vermählen, kein Gehör zu schenken.

Eleonore hatte die Farbe gewechselt; sie preßte die Lippen fest zusammen, wollte eine Frage thun, unterdrückte sie aber[228] und sagte dann: Ich befinde mich in diesem Augenblicke Ihnen gegenüber in einer Lage, die mich demüthigt und beschämt. Ich habe es Ihnen nie verborgen, Herr Abbé, daß Ihr Amt, daß die Tracht des Ordens, die Sie tragen, mir ein Vorurtheil, ein Mißtrauen gegen Sie gegeben haben, wie mir dieselben seit meiner frühesten Jugend eingeflößt worden sind. Jetzt beweisen Sie mir einen Antheil, den ich mir erklären könnte, hätte ich Ihnen nicht meine entschiedene Abneigung gegen Ihre Kirche ausgesprochen; und ohne daß diese Abneigung oder jenes Mißtrauen im geringsten nur verändert wären, bin ich genöthigt, Sie mit einer Bitte anzugehen und von Ihnen Aufschlüsse zu begehren. Wollen Sie mir, damit ich dieses thun kann, eine Frage aufrichtig beantworten?

Der Abbé erwiederte, daß sie zu befehlen habe und daß sie auf seine Wahrhaftigkeit vertrauen könne.

Nun denn, sprach sie, so sagen Sie mir unumwunden: was veranlaßt Sie, Sich um mein Schicksal zu bekümmern, da und nachdem ich Ihnen ausgesprochen habe, daß Sie nicht darauf rechnen dürfen, mich zu Ihrer Kirche zu bekehren? Was liegt Ihnen daran, was aus mir wird oder wem ich mich verbinde, sofern ich nicht katholisch werde und mich Ihren Ansichten und Hoffnungen nicht füge? Was bin ich Ihnen, Herr Abbé?

Der Abbé richtete seine dunkeln Augen, deren schönen Glanz die langen Wimpern nur erhöhten, ruhig auf die ihrigen und sagte: Ihre Frage erheischt von mir eine Antwort, die ich Ihnen nicht geben dürfte, wenn ich meiner nicht so völlig sicher wäre. Was Sie mir sind? – Er schwieg und betrachtete sie unverwandt; dann sagte er: Fragen Sie jeden Mann, der sich Ihnen naht, was Sie ihm sind? – Und abermals hielt er inne. Sie wollten mich herausfordern, Gräfin, sprach er dann, indem er sich hoch und stolzer hob, und sein mitleidiges Lächeln glitt strafend über sie hinweg, Sie wollten mich herausfordern,[229] Gräfin! Sie wollten Sich die Genugthuung bereiten, einen Geistlichen der von Ihnen mißachteten Kirche sich und seinem Eide untreu und zu Ihrem Sclaven werden zu sehen; schade nur, daß ich Ihnen diese Genugthuung nicht zu bereiten vermag!

Eleonore zuckte zusammen, ihre Wangen erglühten in der dunkeln Röthe der Scham; sie versuchte ihre Blicke, seinem Worte trotzend, zu dem Geistlichen zu erheben, aber sie vermochte es nicht. Er ließ sie eine geraume Zeit unter dem Drucke der ersten Demüthigung, die sie erfuhr. Als er sah, wie tief sein Vorwurf und diese Erfahrung sie getroffen hatten, nahm er ihre Hand und sagte wie in erbarmendem Vertrauen: Ich habe Ihnen die Wahrheit, eine volle Wahrheit verheißen, und ich habe keinen Grund, Ihnen irgend etwas von demjenigen vorzuenthalten, was Sie zu wissen begehren. Ich wiederhole es Ihnen also ohne jegliches Bedenken, Ihre vollkommene Schönheit, Ihre stolze Unabhängigkeit haben auch auf mich ihres Eindruckes nicht verfehlt. Der Eid, der uns von allem Begehrendürfen und Verlangen abtrennt, verbietet und verhindert das Sehen, das Erstaunen, das Bewundern nicht; aber wer aus voller Ueberzeugung sich einem großen Gedanken, einem die Welt umfassenden und über das Leben hinausgehenden Zwecke hingegeben hat, der findet keinen Raum in sich für persönliches Wünschen, der erlernt es, auch das Schönste und Begehrenswertheste nur als ein Mittel für den einen großen Zweck zu betrachten, und alles, was ich meiner Phantasie verstattet, was ich meinem Herzen zugestanden habe, als ich Sie in Ihrer von Gott begnadigten Erscheinung mit Ihrem für das Große geschaffenen Sinne vor meinen Augen Sich entfalten sah, war der Wunsch, der heiße Wunsch, Sie diese großen Gaben nicht auf kleinliche und Ihrer selber unwürdige Weise verwenden und verschwenden zu sehen. Eine Eleonore Haughton ist für die Gewöhnlichkeit des Frauenlooses nicht geschaffen![230]

Er hatte ihre Hand nach festem, männlichem Drucke freigegeben, als habe er ihr nun alles gesagt, was ihr zu wissen nöthig sei. Er sah sich nach seinem Hute um; auch Eleonore hatte sich erhoben. Als der Abbé sich von ihr wendete, ließ sie ihr Auge über seine Gestalt hingleiten, und sie gestand sich, daß er schön, ja, daß er unter den Männern, die sie kannte, vielleicht der schönste sei. Wie ein Lichtstrahl, hell und flüchtig, zuckte der Gedanke durch ihren Geist: warum ist er nicht frei? warum trennt der Glaube ihn von mir? – Und in dieses Bedauern mischte sich zum ersten Male in ihrem Leben ein Mitleid mit sich selbst. Sie fühlte es, daß sie schon lange ihrer Erzieherin überlegen, daß sie stets sich selber überlassen gewesen sei. Sie kam sich plötzlich einsam und des Rathes sehr bedürftig vor und als der Abbé sich von ihr entfernen wollte, sagte sie sich, daß sie diesen Augenblick nicht vorübergehen, den Geistlichen nicht mit dem Glauben scheiden lassen dürfe, daß sie kleiner und geringer sei, als er sie geschätzt habe.

Herr Abbé, hob sie an, eine Unterredung wie die, welche wir eben gehabt haben, ist sicherlich keine gewöhnliche zwischen einem Geistlichen Ihres Alters und einem Mädchen von meinen Jahren, das Sie als eine Ketzerin betrachten. – Sie versuchte zu lächeln, aber sie war viel zu erschüttert, irgend etwas scheinen oder darstellen zu können, was sie nicht empfand. Dem Abbé entging das nicht, er behielt den Hut in der Hand und stützte sich auf die Lehne des Sessels, der sie von einander trennte, während er sein Haupt leise neigte, um sie mit seinem Blicke in ihren Mittheilungen nicht zu hindern.

Sie wartete auf irgend eine Entgegnung von seiner Seite; da er eine solche unterließ, sprach sie: Ich will Ihre Voraussetzungen gelten lassen, will nach Ihrem Worte von mir annehmen, was ich oft in mir gefühlt zu haben glaube, daß mein Sinn nicht unwerth wäre, sich auf ein großes Ziel zu richten.[231] Sind Sie überzeugt, daß mir eine große, eine wirksame Thätigkeit, daß mir Macht und Einfluß und Befriedigung in dem Bereiche des Lebens nicht geboten werden können, in welchen meine Geburt und mein Besitz mich stellen?

Das wird, wie ich Ihnen, theure Gräfin, schon vorhin bemerkte, einzig und allein von Ihrer einstigen Entscheidung über Sich selbst abhangen! entgegnete er ihr bestimmt, und wieder entstand eine Pause, die zu beenden der Abbé sich weislich hütete. Er kannte den heftigen Charakter, die leidenschaftliche Natur der Gräfin und wußte, daß Niemand von einem fremden Willen so schnell vorwärts, so über sein eigentliches Ziel hinausgetrieben wird, als von der Ungeduld des eigenen, an Warten und Ertragen nicht gewöhnten Herzens, und er hatte sich auch diesmal in seinen Voraussetzungen nicht getäuscht. Denn mit einer Miene, in welcher ihre Selbstüberwindung und ihre feste Entschlossenheit sich verriethen, sprach sie plötzlich: Sie haben mir eine Aufrichtigkeit gegönnt, die mich stolz macht und mich Ihnen zu Dank verpflichtet, Herr Abbé! Ich räume Ihnen ein, daß Sie meine Natur besser erkannt haben, als die Andern alle; aber die Straße, die Sie mich führen möchten, werde ich nicht gehen! Hindert Sie das, mir die Hand zu bieten und mir beizustehen auf dem Wege, den ich mir erwähle? Ich habe der Verehrer, seit ich in die Gesellschaft eintrat, nicht entbehrt; einen Mann, der sich beschieden hätte, mir ein Freund zu sein, habe ich nicht gefunden! Können, wollen Sie mir ein Freund, ein Berather werden? Ich brauche einen solchen, und – ich vertraue Ihnen! fügte sie mit einer Miene und einem Tone hinzu, die selbst auf den Abbé, so ruhig und mit so viel Selbstbefriedigung er sie betrachtete, ihre Wirkung nicht verfehlten, weil die ganze Ueberwindung, die sie in sich vollzogen hatte, sich in ihnen kund gab.

Sie hielt ihm die Hand hin, er ergriff sie auf's Neue mit einem festen Drucke, als habe er es mit einem Manne zu thun.[232] Ich danke Ihnen, Gräfin! befehlen Sie über mich! – Das war alles, was er ihr zur Antwort gab. Aber Eleonore ward von seinen Worten tief erschüttert. Sie konnte sich nicht erklären, was sie so bewegte, sie mußte sich sammeln, sich zusammennehmen, und es war endlich nur das Bestreben, von sich selber loszukommen und Herr über ihre innere Aufregung zu werden, welches sie bestimmte, die Frage nach der Mutter des Prinzen zu wiederholen.

Sie setzen mich gleich auf eine schwere Probe, meine junge Freundin, sagte der Abbé, denn ich laufe Gefahr, das eben von Ihnen erlangte Zutrauen zu verlieren, wenn ich Ihnen mittheile, was ich allerdings nicht als ein Geheimniß, sondern aus der Mitwissenschaft der Zeitgenossen über jene Verhältnisse erfahren habe. Prinz Polydor steht Ihnen näher, als Sie wissen oder ahnen, meine theure Gräfin, und eben das ließ mich nach den Begriffen unserer Kirche vor dem Gedanken, daß Sie ihm verbunden werden könnten, Bedenken tragen, ja erschrecken.

Sie verhießen mir die Wahrheit und sprechen in Räthseln zu mir! beklagte sich Eleonore, wie soll ich Sie verstehen?

Der Abbé sah auf den breiträndigen, zusammengeschlagenen Hut hernieder, den er in seinen Händen hielt. Es sind traurige Ereignisse, es ist eine schwere Sünde, von denen Sie Kunde begehren, sagte er, und doch müssen Sie erfahren, was Sie nur zu nahe angeht und was außer Ihnen kaum für Jemanden ein Geheimniß ist. Es hat durch lange Jahre, noch bei Lebzeiten des Herrn Herzogs von Duras, ein Liebesverhältniß, eine heftige Leidenschaft zwischen der Herzogin und dem Fürsten von Chimay bestanden, welche eine stillschweigende Trennung der herzoglichen Ehe veranlaßt hatte, lange ehe die Frau Herzogin ihres ersten und einzigen Kindes genas. Der Herzog hatte also vollen Grund, dieses Kind nicht als das seinige anzuerkennen; der Fürst hingegen wünschte, sich den Sohn der[233] geliebten Frau anzueignen, und diese verlangte für ihren Sohn nach einer Stellung, wie seine Abstammung sie ihm gesichert hätte, wäre seine Geburt eine rechtmäßige gewesen. Man kam also auf das Auskunftsmittel, den Neugeborenen einer Anderen, einer Fremden unterzuschieben. Freunde der Frau Herzogin und des Fürsten fanden in der schönen, brustkranken Tochter einer herabgekommenen Familie die Person und die Willfährigkeit, deren man bedurfte. Die Herzogin gebar in einer kleinen schweizerischen Stadt den Prinzen Polydor, Fräulein von Merrieux wurde dem Fürsten von Chimay hier in der Carmeliter-Kirche angetraut, der Fürst sicherte ihren Eltern ein namhaftes Vermögen zu, das fürstliche Ehepaar begab sich nach der Schweiz, den Sohn der Herzogin persönlich in Empfang zu nehmen, und diese mochte sich darauf Rechnung gemacht haben, nach dem voraussichtlichen Tode der jungen Fürstin sich ihren Sohn als Pflegesohn aneignen zu können. – Der Abbé hatte diese Thatsachen nackt und trocken hingestellt. Jetzt machte er eine kleine Pause, und ruhig und nachdenklich hob er dann auf's Neue zu erzählen an. Des Menschen Gedanken und des Herrn Wege sind gar oft verschieden, sagte er, und auch in diesem Falle bewährte sich die allwaltende Gerechtigkeit des Herrn. Wider alles menschliche Voraussehen stellte Gott die Gesundheit der Fürstin, die sich für die Ihrigen geopfert hatte, völlig wieder her, und er wendete ihr auch die ganze Neigung ihres Gatten, die volle Liebe ihres Pflegesohnes zu. Der Fürst vergaß in den Armen seiner edeln Gemahlin, auf welche Weise er sie erwählt hatte. Ihre Frömmigkeit suchte durch Buße sein Vergehen zu sühnen, und als wenig Jahre danach der Herzog von Duras das Zeitliche verließ, fand die Frau Herzogin sich von dem Genossen ihrer Sünde, wenn nicht vergessen, so doch aufgegeben. Erst nach dem Tode der gottergebenen Frau Fürstin stellte die alte Freundschaft zwischen Ihrer Frau Tante und[234] dem Fürsten von Chimay sich allmählich wieder her, und Sie werden es, da Sie die Frau Herzogin ja kennen, nur begreiflich finden, wie viel ihr daran gelegen sein muß, Sie, die Sie ihre rechtmäßige und einzige Erbin sind, mit dem Prinzen Polydor, mit ihrem Sohne, zu verbinden.

Eleonore war dem Berichte des Geistlichen mit höchster Spannung, mit großer Aufregung gefolgt. Nun, da er seine Erzählung beendet hatte, leuchtete eine unheimliche Freude aus ihren Augen.

Ja, Sie sind mein Freund! rief sie triumphirend aus, Sie sind mein wahrer, mein einziger Freund, und Sie sollen es sehen, daß ich Ihres Vertrauens nicht unwerth bin, Herr Abbé! Aber mich brauchen lassen wie Fräulein von Merrieux? Mich brauchen lassen, um Ihren Fehltritt gut zu machen und Ihrem Sohne sein Erbe zuzuwenden? – nimmermehr, Frau Herzogin, nimmermehr! Dazu ist Eleonore Haughton nicht gemacht! – Noch einmal meinen Dank, mein Freund, mein edler, mein großmüthiger Freund! wiederholte sie dem Abbé, und sich dann plötzlich von ihm wendend, verließ sie das Gemach.

Der Abbé sah ihr schweigend nach. Er war mit sich zufrieden, und wie ein sieggewohnter Mann das Gelungene erwägend, dasjenige, was jetzt zu leisten war, bedenkend, ging auch er von dannen, um ruhig und in sich gefaßt, wie immer, der Frau Herzogin seine gewohnte Aufwartung zu machen.[235]

Quelle:
Fanny Lewald: Gesammelte Werke. Band 6, Berlin 1871, S. 219-236.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Gellert, Christian Fürchtegott

Die Betschwester. Lustspiel

Die Betschwester. Lustspiel

Simon lernt Lorchen kennen als er um ihre Freundin Christianchen wirbt, deren Mutter - eine heuchlerische Frömmlerin - sie zu einem weltfremden Einfaltspinsel erzogen hat. Simon schwankt zwischen den Freundinnen bis schließlich alles doch ganz anders kommt.

52 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon