Biographie

1694

11. Dezember: Johann Michael von Loën (Loen) wird in Frankfurt am Main als Sohn des aus einer niederländischen Kaufmannsfamilie stammenden Michael Loën und seiner Gattin Marie, geborene Passavant, geboren.

Er besucht zunächst die öffentliche Schule in Frankfurt.


1707

Loën kommt auf das Internat Birstein bei Gelnhausen.


1711

Er beginnt in Marburg ein Studium der Rechtswissenschaften sowie der Schönen Wissenschaften und Künste.


1712

Loën wechselt an die Universität von Halle.


1715/16

In Wetzlar arbeitet er als Jurist.


1716

Durch eine beträchtliche Erbschaft finanziell abgesichert, begibt sich Loën auf ausgiebige Reisen durch Deutschland und Europa. Sein Weg führt ihn unter anderem nach Augsburg, Regensburg, Nürnberg, Jena, Berlin, Dresden, Wien, Straßburg, Paris, Prag und Breslau.


1724

Loën kehrt in seine Heimatstadt Frankfurt zurück. Hier lebt er, dank des von seinem Großvater mütterlicherseits geerbten Vermögens, unabhängig als Privatgelehrter und freier Schriftsteller.

Er verfasst die Schrift »Evangelischer Friedenstempel«.


1729

Loën heiratet in Frankfurt Katharina Sibylla Lindheimer, die Schwester von Goethes Großmutter Textor, und wird somit Goethes Großonkel.

Nach dem Tod seines Bruders wird er alleiniger Besitzer des Merianschen Landhauses am Mainufer unterhalb der Stadt Frankfurt, in dem später die Trauung von Goethes Eltern stattfindet.


1734

Loën beginnt mit »Bibliotheca Loëniana selecta realis systematica« das Bestandsverzeichnis seiner ansehnlichen Bibliothek, das er jedoch nie zu Ende führt.


1738

»Der vernünftige Gottesdienst nach der leichten Lehrart des Heilandes«.


1740

Sein Staatsroman »Der Redliche Mann am Hofe; Oder die Begebenheiten des Grafen von Rivera« erscheint.


1743

In seiner Schrift »Das Bild eines weisen Mannes und eines Christen am Hofe in dem Leben des Erzbischofs Fenelon« würdigt Loën den französischen Schriftsteller François de Salignac de la Mothe-Fénelon, dessen Werke er auch zum Teil übersetzt.


1746 – 1752

Die Sammlung »Freye Gedanken zur Verbesserung der Menschlichen Gesellschaft« wird veröffentlicht.


1747

Loëns Traktat »Entwurf einer Staatskunst« erscheint.


1750/51

Seine Abhandlung »Die einzige wahre Religion, allgemein in ihren Grundsätzen, verwirret durch die Zänkereyen der Schriftgelehrten, zertheilet in allerhand Seiten, vereiniget in Christo« wird veröffentlicht. Zu Loëns Enttäuschung wird das Werk von Publikum und Kritikern nicht gut aufgenommen.

Auch seine »Gesammelten kleinen Schriften« werden veröffentlicht.


1751

»Moralische Gedichte«.


1752

Der preußische König Friedrich II. beruft Loën als Regierungspräsident der Grafschaft Lingen und Tecklenburg nach Lingen an der Ems. Obwohl er frühere Angebote der preußischen Regierung bisher ausgeschlagen hatte, nimmt Loën die Stelle an - vielleicht aufgrund seines mangelnden Erfolges als Schriftsteller.


1757

Im Siebenjährigen Krieg gerät Loën in französische Gefangenschaft. Er wird nach Wesel verschleppt, wo er unter elenden Umständen als Geisel gehalten wird.


1761

Loën wird endlich aus der Kriegsgefangenschaft befreit.


1765

Er erbittet beim König seinen Abschied.


1776

24. Juli: Johann Michael von Loën stirbt in Lingen. In seinen letzten Lebensjahren war er beinahe vollständig erblindet.

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Reigen

Reigen

Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.

62 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Frühromantik

Große Erzählungen der Frühromantik

1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.

396 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon