Neunzehnter Auftritt


[178] Die Vorigen, ohne den Scheik.


HĀKAWĀTI besorgt.

Er geht in sein Verderben!

PHANTASIE.

Nein!

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

O nein!

HĀKAWĀTI.

Was weißt denn du? Du bist doch hier ein Fremder!

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Doch aber dich kenn ich genau.

HĀKAWĀTI.

Wieso?

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Ich hab von dir gehört.

HĀKAWĀTI.

So sage, was?

SCHEIK DER TODESKARAWANE verläßt das Zelt, geht auf ihn zu.

Du hast einst einem Menschen weh getan!

HĀKAWĀTI.

Mit Absicht keinem![178]

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Aber doch!

HĀKAWĀTI.

O nein!

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Du schnittest ihm ins Fleisch!

HĀKAWĀTI.

Das tat ich nie!

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Besinne dich! Er war gestochen worden.

Von einem Wurm. Von einer Āssalāh – – –

HĀKAWĀTI.

Von einer Wüstenschlange? Das ist wahr.

Ich schnitt ihm schnell die Wunde aus – – – am Fuß,

Und dieser Schnitt, der rettete sein Leben.

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Wer war der Mann?

HĀKAWĀTI.

Es war ein Kind, kein Mann,

Der Knabe unsers Scheikes.


Draußen ertönt ein Schrei, von des Scheikes Stimme.


SCHĒFAKĀ.

Hört ihr es?!

VORBETER.

Mein Herr! Mein guter Herr! Ich helfe ihm!


Springt in seinem Winkel auf und eilt fort.[179]


Quelle:
Babel und Bibel. Arabische Fantasia in zwei Akten von Karl May. Freiburg i.Br. 1906, S. 178-180.
Lizenz:
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Babel und Bibel
Babel und Bibel: Arabische Fantasia in zwei Akten