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1825 |
11. Oktober: Conrad Meyer wird in Zürich als erstes Kind des Juristen und Historikers Ferdinand Meyer und seiner Frau Elisabeth, geb. Ulrich, geboren. Er wird streng protestantisch erzogen. |
1829 |
Der Vater wird in den Großen Rat des Kantons Zürich gewählt. |
1830 |
Ferdinand Meyer steigt zum Regierungsrat auf. |
1831 |
Freundschaft mit Johanna Spyri. |
1832 |
Ferdinand Meyers scheidet aus der Regierung aus. |
1833 |
Der Vater wird Lehrer am Gymnasium in Zürich, das Conrad Ferdinand Meyer besuchen wird. |
1840 |
Tod des Vaters. |
1843 |
Meyer reist nach Lausanne, wo er dort Privatstunden in Französisch und Italienisch nimmt. Beginn der autodidaktischen historischen und literaturwissenschaftlichen Studien. Bekanntschaft mit dem Maler Paul Deschwanden und dem Historiker Louis Vuillemin. |
1844 |
Rückkehr nach Zürich, wo er die Reifeprüfung ablegt. Meyer immatrikuliert sich der Mutter zuliebe an der Züricher Universität zum Jurastudium, das er jedoch bald wieder aufgibt. |
1845 |
Umzug mit der Mutter und der Schwester nach Stadelhofen. Liebe zu Marie Burckhardt. |
1848 |
Meyer bemüht sich um eine künstlerische Ausbildung, jedoch ohne Erfolg. Autodidaktische Studien. Der Rückzug aus sozialen Kontakten führt zur Isolation Meyers. |
1852 |
Sommer: Meyer wird mit Depressionen in die Nervenheilanstalt Préfargier bei Neuenburg eingeliefert. |
1853 |
Freundschaft mit der Oberschwester Cécile Borrel. Nach seiner Entlassung aus der Nervenklinik geht Meyer nach Neuenburg. März: Umsiedlung nach Lausanne, wo er u.a. als Geschichtslehrer im Blindeninstitut arbeitet (bis Dezember). Enger Kontakt zu Louis Vuillemin, der ihn zur Übersetzung von Constantin Thierrys »Récits des Temps Mérovingiens« anregt, an der er bis 1855 arbeitet. Dezember: Meyer kehrt zurück nach Zürich. |
1855 |
Auf die Fürsprache Louis Vuillemins hin ernennt der Züricher Präsident der »Allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz«, der Historiker Georg von Wyss, Meyer zum Sekretär der Gesellschaft. Die Thierry-Übersetzung »Erzählungen über die Geschichte Frankreichs« erscheint (ohne Nennung des Übesetzers). |
1856 |
Tod Antonin Mallets, eines geistig zurückgebliebenen begüterten Genfers, der von der Familie Meyer betreut worden war. Er vermacht sein Vermögen der Familie. Durch diese Erbschaft ist Meyers finanzielle Unabhängigkeit gesichert. September: Freitod der Mutter. |
1857 |
März bis Juni: Reise nach Paris. Sommer: Zusammen mit Betsy Aufenthalt in Engelberg und Planung einer Italienreise. Oktober: Besuch in München. |
1858 |
März bis Juni: Mit Betsy Reise nach Italien, wo sie Siena, Florenz und vor allem Rom besuchen. |
1859 |
Nach der Rückkehr arbeitet Meyer als Übersetzer in Zürich. |
1860 |
Übersiedlung nach Lausanne, wo er sich an der Universität habilitieren möchte. |
1861 |
Rückkehr nach Zürich. |
1864 |
»Zwanzig Balladen von einem Schweizer« erscheinen anonym und auf Meyers eigene Kosten gedruckt. |
1865 |
Veröffentlichung von Gedichten im »Stuttgarter Morgenblatt«. »Der Himmlische Vater, sieben Reden von Ernest Naville«, von Meyer zusammen mit der Schwester Betsy übersetzt, erscheint. Meyer lernt den Leipziger Verleger Hermann Haessel kennen, der alle weiteren Schriften Meyers veröffentlicht und ihn als Autor in Deutschland durchsetzt. |
1866 |
Sommer: Aufenthalt mit Betsy im Oberengadin und im Veltlin. Arbeit an »Georg Jenatsch«. |
1867 |
Die »Balladen von Conrad Ferdinand Meyer«, eine unveränderte Ausgabe der Balladen von 1864 mit neuem Titel, erscheinen. Um Verwechslungen mit einem gleichnamigen Züricher Schriftsteller zu vermeiden, nimmt er den Namen des Vaters als zweiten Vornamen an und nennt sich nun Conrad Ferdinand Meyer. Sommeraufenthalt und Wanderungen mit Betsy im Oberengadin. |
1868 |
Frühjahr: Umzug mit der Schwester nach Seehof bei Küsnacht. |
1869 |
»Romanzen und Bilder« (Gedichte, vordatiert auf 1870). |
1870 |
Freundschaft mit Georg von Wyss, dem Kunsthistoriker Johann Rudolf Rahn und dem Rhetoriker Adolf Calmberg sowie mit François und Eliza Wille, in deren Haus Züricher Künstler und Gelehrte verkehren. |
1871 |
Die historische Verserzählung »Huttens letzte Tage«, eine Reverenz an die Lebensleistung eines patriotisch gesinnten Deutschen, erscheint (vordatiert auf 1872). Winter: Reise nach München, Innsbruck, Verona und Venedig. |
1872 |
März: Übersiedlung in den Seehof in Meilen. »Engelberg« (Epos). |
1873 |
»Das Amulett« (Novelle). |
1874 |
In der Zeitschrift »Die Literatur. Wochenschrift für das nationale Geistesleben der Gegenwart« erscheint Meyers auf historischen Quellen beruhender Roman »Georg Jenatsch. Eine Geschichte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges« (Buchausgabe in 2 Bänden 1876), an dem er zehn Jahre gearbeitet hatte. Bekanntschaft mit der Tochter eines Oberst Luise Ziegler. |
1875 |
5. Oktober: Heirat mit Luise Ziegler. Hochzeitsreise über die französische Riviera nach Korsika, wo sie den Winter verbringen. |
1876 |
Das Ehepaar Meyer zieht nach Wangensbach bei Küsnacht, während Betsy zu einer Freundin in die Toscana übersiedelt. |
1877 |
Meyer zieht mit seiner Frau nach Kilchberg, wo er ein Bauernhaus gekauft hat. Im »Züricher Taschenbuch auf das Jahr 1878« erscheint mit »Der Schuß von der Kanzel« Meyers einzige humoristische Novelle, die zu einem seiner beliebtesten Werke wurde. |
1879 |
Geburt der Tochter Camilla. Meyers Novelle »Der Heilige« erscheint in der »Deutschen Rundschau«. |
1880 |
Die Universtität Zürich verleiht Meyer den Ehrendoktortitel. |
1881 |
In der »Deutschen Rundschau« erscheint unter dem Titel »Das Brigittchen von Trogen« Meyers Novelle »Plautus im Nonnenkloster«. |
1882 |
Der Band »Gedichte« erscheint. Er enthält Balladen über historische Persönlichkeiten, Stimmungslyrik und symbolistische Bildlyrik sowie einige Liebesgedichte. »Gustav Adolfs Page« (Novelle, vordatiert auf 1883). »Kleine Novellen« (4 Bände, 1882–83). |
1883 |
»Die Leiden eines Knaben« (Novelle). |
1884 |
»Die Hochzeit des Mönchs« (Novelle). |
1885 |
»Die Richterin« (Novelle). »Novellen« (2 Bände). |
1887 |
»Die Versuchung des Pescara« (Novelle). Schwere Erkrankung der Halsorgane mit Atemnot. Depressionen. |
1888 |
Kuraufenthalt in Gottschalkenberg. |
1889 |
Langsame Erholung von der Krankheit. |
1891 |
Die letzte Arbeit Meyers, die Novelle »Angela Borgia« erscheint. Meyer erkrankt zusätzlich an einem Augenleiden. Die Depressionen verstärken sich. |
1892 |
Juli: Meyer wird in die Heilanstalt Königsfelden im Aargau gebracht. |
1893 |
September: Rückkehr nach Kilchberg, wo ihn Luise bis zu seinem Tod pflegt. |
1898 |
28. November: Meyer stirbt an einem Herzschlag. |
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