|
1798 |
24. Dezember: Mickiewicz wird in Zaosie, (Nowogródek, Litauen), geboren. Der Vater des Dichters erzieht seine Söhne nach den progressiven Traditionen der Aufklärung zu glühenden Patrioten. Mickiewicz' Kindheit unter dem einfachen Landvolk mit seinen Märchen, seiner Sagenwelt und seinen Sehnsüchten soll sich später im dichterischen Werk deutlich niederschlagen. |
1815–19 |
Literaturstudium an der Universität in Vilnjus. Seinem ausgezeichneten Professorenkollegium verdankt er ein solides Grundwissen in den klassischen Sprachen, der eigenen Literatur und in Geschichte. An der Universität Vilnjus entstehen geheime Jugendbünde, wie die »Gesellschaft der Philomaten« und die »Gesellschaft der Philareten«. Mickiewicz ist ihr geistiges Oberhaupt. Seine damals entstandene »Ode an die Jugend« gilt als Manifest der polnischen Jugend für den Freiheitskampf der Völker und Protest gegen die alte Welt. |
1819–23 |
Nach Studienabschluß wird Mickiewicz zunächst Geschichtslehrer an der polnischen Schule in Kowno, schreibt gleichzeitig Gedichte und liest die bedeutendsten Vertreter der europäischen Literatur (Paul Verlaine, Goethe, Schiller). |
1822 |
Poezje I (»Dichtungen I«). »Ballady i romansy« (»Balladen und Romanzen«). |
1823 |
»Poezje II:« »Grazyna«; »Dziady, Część II & IV« (»Ahnenfeier, Teil II & IV«, Drama). |
1824 |
Aufdeckung des Philomatenbundes, Verhaftung und Verbannung. |
1824–29 |
Aufenthalte in St. Petersburg, Odessa und Moskau. |
1825 |
Reise auf die Krim. |
1826 |
»Sonety krymskie« (»Krimsonette«). |
1828 |
»Konrad Wallenrod« (Drama). »Farys«. |
1829–30 |
Reisen durch Deutschland, Italien und die Schweiz (mit A. E. Odyniec). |
1830–31 |
Vergeblicher Versuch, am Novemberaufstand teilzunehmen; Anschluß an flüchtende Aufständische in Dresden. |
1832 |
Niederlassung in Paris; politische und publizistische Tätigkeit. Heirat mit Celina Szymanowska. |
1832 |
»Dziady, Część III; Ksiêgi narodu polskiego i pielgrzymstwa polskiego« (»Bücher des polnischen Volkes und der polnischen Pilgerschaft«). |
1833 |
»Poezje III« (»Dichtungen«). |
1834 |
»Pan Tadeusz« (»Herr Thaddäus«, Versepos). |
1839–40 |
Professor für lateinische Literatur in Lausanne. |
1840–44 |
Lehrstuhlinhaber für slawische Literatur am Collège de France in Paris. |
1845 |
»Cours de la littérature slave« (»Vorlesungen zur slawischen Literatur«). |
1848 |
Gründung einer polnischen Legion in Italien. |
1849 |
Mitbegründer und Redakteur von »La Tribune des Peuples«. »Les slaves«. |
1855 |
26. November: Er stirbt in Konstantinopel während der Zusammenstellung polnischer Einheiten für die Krimkriege gegen Rußland, vermutlich an Cholera. Sein Körper wird zunächst nach Paris transportiert, erst 1890 wird er nach Polen gebracht, wo er in Krakau begraben ist. |
Buchempfehlung
Die letzte zu Lebzeiten des Autors, der 1835 starb, erschienene Lyriksammlung.
242 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro