|
[3] Bolzau. Bertha.
BOLZAU vorn rechts auf einem Fauteuil sitzend. Dein Mann scheint nicht zu kommen! – Sieht nach der Uhr. Meine Zeit ist um. Steht auf.
BERTHA hat einen Salonflederwisch in der Hand und ist beschäftigt, einige Gegenstände links auf der Bühne abzustäuben. Oh, ich glaubte, Du würdest zu Mittag bei uns bleiben, lieber Onkel? Willst Du nicht?
BOLZAU. Geht nicht, mein Kind – Deine Tante erwartet mich – es giebt, glaube ich, heut etwas extra Gutes – und Du weißt, das kann man keiner Frau anthun und da fortbleiben! Gott befohlen – laßt Euch bald einmal sehn.
BERTHA munter. Onkelchen – willst Du mir nicht etwas schenken?
BOLZAU. Schenken?
BERTHA. Ja – einen neuen Flederwisch!
BOLZAU. Einen Flederwisch! Wie bescheiden. Ja, mein Kind – ein Dutzend – recht gern. Das Wort »schenken« war mir in die Glieder gefahren – Deine Tante will nämlich einen Landauer geschenkt[3] haben – als wenn sich das so aus dem Aermel schüttelte – na – Du sollst aber Deinen Flederwisch haben – leb' wohl, mein Kind. Ab durch die Mitte.