Biographie

Theodor Mundt (Lithographie von Valentin Schertle)
Theodor Mundt (Lithographie von Valentin Schertle)

1808

19. September: Theodor Mundt wird in Potsdam geboren. Sein Vater, ein Rechnungsbeamter, ist zu diesem Zeitpunkt schon verstorben.

Mundt besucht das Joachimthalsche Gymnasium in Berlin, wo er Freundschaft mit seinem Mitschüler Gustav Kühne schließt.


1825

In Berlin beginnt Mundt zuerst ein Jurastudium, dann wendet er sich der Philologie und Philosophie zu. Zu seinen Lehrern zählen unter anderem August Boeckh, Karl Lachmann, Leopold Ranke und Georg Wilhelm Friedrich Hegel.


1828

Umzug nach Halle.


1830

Mundt promoviert in Erlangen.

Er strebt eine Anstellung als Hochschullehrer in Berlin an, doch aufgrund seiner Gesinnung und öffentlichen Kritik an der restaurativen Politik bleibt ihm eine akademische Laufbahn versperrt. Daraufhin entscheidet er sich für eine Tätigkeit als Journalist und Schriftsteller.


1832

Mundt wird Mitredakteur der »Blätter für literarische Unterhaltung« in Leipzig.


1834

»Moderne Lebenswirren« (Roman).


1835

Der Reiseroman »Madonna, oder: Unterhaltungen mit einer Heiligen« erscheint, mit dem Mundt, ebenso wie mit der Biografie »Charlotte Stieglitz, ein Denkmal« seiner Bekannten Charlotte Stieglitz literarisch seine Ehre erweist.

Er wird Leiter des »Literarischen Zodiacus«.

10. Dezember: Der Bundestag verabschiedet einen Beschluss gegen das »Junge Deutschland«, von dem auch Mundt betroffen ist.


1836/37

Mundt wird Herausgeber und Redakteur der »Dioskuren«.


1837

»Die Kunst der deutschen Prosa«.


1837/38

Er begibt sich auf Reisen durch Frankreich, England und die Schweiz.


1838

Mundt wird Herausgeber des »Delphin« und des »Freihafen«.


1839

Mundt heiratet Klara Müller, die später unter dem Pseudonym Luise Mühlbach als Schriftstellerin erfolgreich ist. Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.

Er versucht erneut vergeblich, an der Universität Berlin zu habilitieren und eine Anstellung im akademischen Staatsdienst zu bekommen.


1840–1843

Mundt gibt den »Pilot« heraus.


1841

Der dreibändige historische Roman »Thomas Müntzer« wird veröffentlicht.


1842

Die preußischen Sanktionen gegen das »Junge Deutschland« werden aufgehoben.

Theodor Mundt kann durch die Unterstützung von Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und unter Versicherung seiner zukünftig staatstragenden Haltung an der Universität Berlin habilitieren und erhält eine Privatdozentur an der Philosophischen Fakultät.

Der erste Teil der »Geschichte der Literatur der Gegenwart vom Jahre 1789 bis zur neuesten Zeit« wird veröffentlicht (der zweite Band folgt 1853).


1844

Sein »Kleines Skizzenbuch« erscheint und sorgt wiederum für großes Aufsehen.


1845

»Ästhetik«.


1847/48

»Dramaturgie, oder Theorie und Geschichte der dramatischen Kunst«.


1848

Erst jetzt wird er aufgrund von zeitkritischen Aussagen in seinem Skizzenbuch vorübergehend an die Universität von Breslau strafversetzt, wo er allgemeine Literaturwissenschaft und Geschichte lehrt.


1850

Rückkehr nach Berlin. Mundt ist wieder als Professor, vor allem aber als Universitätsbibliothekar tätig.


1853

Mundt gerät in einen Streit mit dem konservativen Historiker und Oberbibliothekar Georg Heinrich Pertz, und wird daraufhin frühzeitig pensioniert.


1856/57

»Pariser Kaiserskizzen«.


1858

»Graf Mirabeau«, ein weiterer historischer Roman, erscheint.


1959

»Robespierre« (Roman).


1859/60

Veröffentlichung von »Italienische Zustände«.


1861

30. November: Theodor Mundt stirbt in Berlin.

Buchempfehlung

Wette, Adelheid

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

1858 in Siegburg geboren, schreibt Adelheit Wette 1890 zum Vergnügen das Märchenspiel »Hänsel und Gretel«. Daraus entsteht die Idee, ihr Bruder, der Komponist Engelbert Humperdinck, könne einige Textstellen zu einem Singspiel für Wettes Töchter vertonen. Stattdessen entsteht eine ganze Oper, die am 23. Dezember 1893 am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wird.

40 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon