Biographie

1475

24. Dezember: Thomas Murner kommt als Sohn des Bürgers und Prokurators der Stadt Straßburg Matthäus Murner und seiner Frau Ursula, geborene Studeler, in Oberehnheim (Obernay, Elsass) zur Welt.


1490

Nach dem Besuch der Klosterschule der Franziskaner tritt Murner in den Franziskanerorden ein.


1494

Empfang der Priesterweihe. Beginn des Studiums (Magister Artium 1498) in Freiburg im Breisgau.


1498

Es folgt ein Studium der Theologie an den Universitäten in Köln, Krakau (1499/1500), Prag und Wien.


1499

In »Tractatus perutilis de phitonico contractu« erdichtet Murner ein Gespräch zwischen dem späteren Baseler Domprobst Hans Werner von Mörsperg, den er in Freiburg kennen gelernt hat, und dessen Vater.


1501

Rückkehr nach Straßburg in den Franziskanerorden.


1502

Mit der Schrift »Germania nova« beginnt Murner einen öffentlichen Streit mit Wimpfeling und diffamiert dessen »Germania«.


1503

Murners »Honesorum poematum condigna laudatio« beendet die Fehde mit Wimpfeling.


1505

Von Kaiser Maximilian wird Murner zum Poeta laureatus gekrönt.


1506

Promotion in Theologie an der Universität Freiburg.


1507

Murners Logik-Lehrbuch »Chartiludium logicae« wird veröffentlicht.


1509

Versetzung nach Bern als Lesemeister an das Barfüßerkloster.

»De reformatione poetarum« und »Von den fier ketzeren Prediger ordens«. Entstehung mehrerer Moralsatiren.


1510

Versetzung nach Speyer, wo er Hausoberer (Guardian) wird.


1511–1513

Tätigkeit als Prediger und Lesemeister in Frankfurt am Main. »Narrenbeschwörung«, »Schelmenzunft« (Dichtung).


1514

»Ein andechtig geistliche Badenfahrt« (Allegorie).


1515

Murner hält - als erster in deutscher Sprache - juristische Vorlesungen in Trier.

In Straßburg erscheint Murners Übersetzung von Virgils »Aeneis«.

Veröffentlichung von »Mühle von Schwindelsheim und Gredt Mühlerins Jahrzeit«.


1518

Immatrikulation Murners an der juristischen Fakultät der Universität in Basel.


1519

Promotion zum Doktor beider Rechte. Übersetzung von »Institutiones«.

»Geuchmat« und »Ulrichen von Hutten von der wunderbarlichen artzney des holtz Guaiacum« erscheinen.


1520/21

Murner kehrt nach Straßburg zurück.

Antireformatorische Kampagne gegen Luther mit den Schriften: »Ein christliche und briederliche ermanung zuo doctor Martin luter«, »Von Doctor Martinus luters leren und predigen«, »Von dem babstenthum« und »An den Groszmechtigsten und Durchlüchtigsten adel tütscher nation das sye den christlichen Glauben beschirmen« und 1521 »Wie doctor M. Luter Daz geistlich recht verbrennt hat«.


1522

»Von dem großen Lutherischen Narren« bildet den Höhepunkt von Murners Auseinandersetzung mit der Reformation.

Veröffentlichung von »Lied von dem Untergang des christlichen Glaubens« und »Ob der Künig uß engelland ein lügner sey oder der Luther«.


1524

Murner muss wegen der fortschreitenden Reformation und der daraus folgenden Auflösung des Franziskanerklosters in Straßburg nach Oberehnheim fliehen.


1525

Auch aus Oberehnheim wird er vertrieben und findet Zuflucht in Luzern. »Murnerus in Lutheranorum perfidiam«.


1527

»Der Lutherischen Evangelischen Kirchendieb- und Ketzerkalender« und »Des alten Christlichen beern Testament«.


1528

»Die gottesheilige Messe von Gott allein gestiftet« und »Von des jungen Beren zenvue im mundt«.


1529

Kurzer Aufenthalt am Hof des Kurfürsten Ludwig V. in Heidelberg


1530

Seelsorger in Oberehnheim.


1532

Übersetzung der Weltchronik »Hystory von anbeschaffener Welt« des Humanisten Marcus Antonius Coccio Sabellicus.


1537

Murner stirbt in seinem Geburtsort, wo er bis zu seinem Tod als Priester tätig war.

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