Von Ernst das 277.

[175] Der nam ein Pfennig von einer Kroten.


Ich liß von einem Krancken, da man im das Sacrament wolt geben, da wolt er das Mul nit uffthůn. Da gieng der Priester wider hinweg mit dem Sacrament. Da die Lüt also umb in stůnden und waren leidig, da kroch ein Krot uß dem Winckel, die trůg ein Pfenig in dem Maul. Niemans thet ir nichtz, und sahen ir zů. Da steig sie uff das Bet zů im und gab im den Pfennig in sein Mul, da verschwand die Krot. Also erstickt er an dem Pfennig.

Zů den Obgeschribnen allen mag man sprechen: (Act. 8. Pecunia tua tecum sit.) ›Dein Gelt sei mit dir in ewiger Verdamnis!‹ (Deutero. 32. Ubi sunt dii eorum.) Wa sein ire Göt, in die sie gehofft haben? Ston uff jetz die Guldin und kumen inen zů Hilff. Hüt dich vor dem Geidt!

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 175-176.
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