Von Ernst das 315.

[195] Einer wolt sein Meister hencken.


Es was ein Künig, der het ein Meister, da er ein Kind was; der übersahe im. Und da er zů einem Menschen ward und sein selbs verstůnd, da sprach er: ›Wan mein Meister noch lebt, so wolt ich in lassen hencken, das er mir in der Jugent vertragen hat und mich nit gestrafft hat. Jetz ist es versaumpt, und kan mich nit selber me entwenen.‹

Wir lesen darnach, die ire Meister gedötet haben, da sie zů dem Regiment kamen, das sie sie in der Jugent gestrafft haben und gelert; wan sie die ansahen, so forchten sie sie und gedachten daran, als Nero der Schalck thet seinem Meister Seneca.

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 195.
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