LIX

[282] Sie schwand; die Muse kehrte wieder,

Der Schleier fiel von meinem Blick.

Befreit nun ruf' ich alte Lieder,

Gefühl, Gedanken mir zurück.

Mein Herz ist still, derweil ich schreibe;

Die Feder malt zum Zeitvertreibe

Kein Köpfchen, keine Füßchen mehr,

Wie sonst, um meine Strophen her.

Kein Funke kann im Busen zünden,

Der Seufzer starb, ich traure nur,

Und bald wird auch die letzte Spur

Der einst'gen Seelenstürme schwinden.

Gleich fang' ich ein Poem sodann

In fünfundzwanzig Sängen an.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 282.
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