IX

[309] Wie jetzt Romane sie beglücken,

Wie eifrig sie nun liest und liest,

Mit immer steigendem Entzücken

Der holden Täuschung Reiz genießt!

Der Phantasie geschäftig Walten

Haucht Leben in die Traumgestalten,

Der Freund der Julia Volmar,

Malek-Adhel und de Linar

Und Werther, dieses Herz in Flammen,

Selbst Grandison in seiner Pracht

(Der mich gewöhnlich schläfern macht),

Sie fließen all in eins zusammen,

In eines einz'gen herrlich Bild:

Eugen, dem ihre Sehnsucht gilt.
[309]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 309-310.
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