XXXV

[325] »Ach, Amme, kannst du denn nicht fassen?« –

»Geliebtes Kind, bin schon so alt,

Da will der Kopf zu nichts mehr passen;

Ja, früher, da verstand ich bald:

Die Herrschaft durfte bloß befehlen ...« –

»Ach, Amme, nur nicht lang erzählen,

Was braucht es denn viel Kopf dafür?

Du siehst ja doch, dies Briefchen hier

Soll zu Onegin.« – »Ah, nun eben.

Sei drum nicht bös, du weißt ja, Kind,

Wie täppisch alte Leute sind ...

Doch wie du blaß wirst, süßes Leben!« –

»Belanglos! Sorg dich nicht um mich;

Nur schnell den Boten, spute dich.«

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 325.
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