70

[780] Im Stadtpark, wo sie bei beginnendem Frühjahr mit den beiden Mädchen öfters spazieren zu gehen pflegte, traf sie nach Jahren wieder mit Sylvie zusammen, die dort mit ihrem Zögling, einem achtjährigen Knaben, sich auf einer Bank sonnte. Sie zeigte sich höchst erfreut, Therese wiederzusehen, erzählte, daß sie zuletzt auf einem ungarischen Gut, vorher noch weiter, in Rumänien, in Stellung gewesen sei, und schien sich im übrigen innerlich nicht im geringsten verändert zu haben. Immer wohlgelaunt, empfand sie ihr Los keineswegs als ein beklagenswertes oder gar, wie es bei Theresen doch noch zuweilen der Fall war, als ein ihrer nicht ganz würdiges, sah zwar etwas faniert, im ganzen aber beinahe reizvoller aus als zu der Zeit, da Therese sie kennengelernt hatte.

Beim nächsten Zusammentreffen schon, ganz unvermittelt, lud sie Therese für den nächsten freien Sonntag zu einem Ausflug ein. Sie sei mit einem guten Freund verabredet, Einjährig-Freiwilligem bei den Dragonern, der auch seinerseits, wenn Therese mit von der Partie sein wolle, einen Kameraden mitbringen werde. Therese maß sie mit einem erstaunten, fast beleidigten Blick, der Sylvie nur lächeln machte. Es war ein schöner Frühlingstag; die beiden saßen nahe dem Teich, die Kinder, die ihrer Obhut anvertraut waren, futterten die Schwäne, und Sylvie plauderte unbeirrt weiter. Sie hatte ihren Freund in diesem Winter auf einem Maskenball kennengelernt – ja, auf Maskenbälle ging sie auch, warum denn nicht –, er war hübsch, blond, eher klein, der lustigste Junge, den man sich denken konnte; er werde wahrscheinlich beim Militär bleiben, weil ihm das Studieren nicht viel Spaß[780] mache; und als Sylvie ihm neulich von der wiedergetroffenen Freundin erzählt habe, sei er gleich auf den Einfall dieser kleinen Partie zu viert gekommen. Man würde auf einem Donauarm spazierenfahren, Schinakel, sie sprach es halb französisch Chinaquéle aus, dann irgendwo zu Abend essen, auf dem Konstantinhügel oder im dritten Kaffeehaus, man müsse ja kein Programm machen, es finde sich schon alles von selbst. Therese lehnte ab, Sylvie ließ nicht nach, und endlich verblieb man dabei, die Sache vom Wetter abhängig zu machen.

Als Therese am Morgen des nächsten Sonntags erwachte und den Himmel mit dunklen Wolken verhängt sah, empfand sie das wie eine Enttäuschung; doch mittags heiterte es sich auf, Sylvie holte Therese am frühen Nachmittag ab, und man fuhr zum Praterstern, wo die beiden Herren am Tegetthoffmonument Zigaretten rauchend warteten. Sie begrüßten die Damen mit vollendeter Höflichkeit, sahen in ihren Uniformen recht elegant ausvollendete Kavaliere, dachte Therese – und auf den ersten Blick gefiel ihr der blonde kleine Mensch, der Sylvies Geliebter war, viel besser als der andere. Der war ein hagerer, in seiner Figur an Kasimir Tobisch erinnernder Mensch mit einem schmalen, fahlen, etwas gelblichen Gesicht, schwarzem Schnurrbart und einem Spitzbärtchen, wie es bei österreichischen Freiwilligen und Offizieren sonst kaum üblich war, und hatte auffallend schlanke, allzu magere Hände, von denen Therese in einer sonderbaren, ihr unbegreiflichen Weise wie gebannt war. Man dankte ihr, daß sie gekommen war; Sylvie führte das Gespräch sofort in ihrer flinken und lustigen Weise, sie redeten alle französisch, der Blonde sehr geläufig, der andere etwas mühseliger, aber mit einem viel besseren, wenn auch etwas affektierten Akzent. Man ging durch die Hauptallee, aber da gab es so viele Menschen – und sie dufteten nicht besonders gut, wie der Hagere bemerkte –, und so nahm man bald einen Seitenweg, der unter hohen frühlingsgrünen Bäumen in ein stilleres Revier führte. Der Blonde erzählte von seinem vorjährigen Aufenthalt in Ungarn, wohin man ihn zur Jagd geladen; Sylvie nannte die Namen einiger Aristokraten, die sie in ihrer letzten Stellung kennengelernt hatte, ihr Freund erlaubte sich freche Anspielungen, die sie lachend hinnahm und mit ähnlichen erwiderte. Der andere, mit Theresen ein wenig zurückbleibend, schlug einen ernsteren Ton an, seine Stimme war leise, klang manchmal wie absichtlich verschleiert; er hatte das Monokel aus dem Auge fallen lassen und sah mit einem blasierten Blick[781] unter etwas geröteten Lidern vor sich hin. Er konnte nicht recht glauben, daß Therese eine Wienerin sei, eher dächte man an eine Italienerin, ja eine von den kastanienbraunen Norditalienerinnen aus der Lombardei. Sie nickte nicht ohne Stolz; ihr Vater stammte ja wirklich aus italienischer Familie und ihre Mutter aus kroatischem Adel. Richard wunderte sich, daß sie Erzieherin sei. Es gab doch so viel andere Berufe, die sicher viel besser Air sie getaugt hätten; mit ihrer Erscheinung, ihren strahlenden Augen, ihrem dunklen Organ hätte sie auf der Bühne gewiß ihren Weg gemacht. Und jedenfalls blieb es völlig unbegreiflich für ihn, wie man sich freiwillig, jawohl freiwillig, denn sie hatte es gewiß nicht nötig, in eine solche Sklaverei begeben könne. Sie mußte an Kasimir Tobisch denken, der Vorjahren ganz das gleiche Wort gebraucht, und blickte ins Weite. Und Richard, immer lebhafter: Alle heilige Zeiten einmal ein paar Stunden zur freien Verfügung haben – unverständlich, wie man eine solche Existenz überhaupt zu ertragen im Stande sei. Therese spürte den Nebensinn dieser Worte, wenn auch das Antlitz ihres Begleiters unbeweglich blieb.

Auf dem Konstantinhügel trank man Kaffee und aß Kuchen. Die beiden Herren äußerten sich spöttisch über die etwas »mindere« Gesellschaft an den anderen Tischen. Therese fand die Leute gar nicht so übel, und es schien ihr, als vergäßen die beiden Kavaliere allzusehr, daß sie da mit zwei armen Geschöpfen zusammensaßen, die man wohl auch eher zur minderen Gesellschaft rechnen mußte. Am Ufer des kleinen Teiches unterhalb des Konstantinhügels mietete man ein »Schinakel«. Therese fühlte wohl, daß es den beiden jungen Herren wie ein Spaß, ja wie eine Art von Herablassung vorkam, als sie sich unter das Volk mischten und ihren Kahn zwischen anderen, in denen »mindere Leute« saßen, vorwärts und allmählich in den schmalen Flußarm ruderten, der sich zwischen grünen Ufern gegen die Donauauen hin schlängelte. Sylvie rauchte eine Zigarette, auch Therese versuchte es nach langer Zeit wieder, seit den Salzburger Abenden in der Offiziers- und Schauspielergesellschaft hatte sie es nicht getan; es schmeckte ihr so wenig wie damals, und ihr Begleiter, der es merkte, nahm ihr die Zigarette aus den Fingern und rauchte sie selbst weiter. Er legte die Ruder hin und überließ dem Blonden alle Arbeit. Dem würde es sehr gesund sein, bemerkte er, bei seiner Anlage zum Dickwerden. An den Ufern, unter hohen uralten Bäumen, lagerten Paare und Gruppen. Später wurde es stiller[782] und einsamer. Endlich stiegen sie aus und machten den Kahn an einem der hierfür bestimmten Pflöcke fest. Dann spazierten sie weiter auf immer schmaleren Wegen durch immer dichteres Grün den Auen zu. Sie gingen paarweise, eingehängt; einmal noch hatten sie eine breite Straße zu überqueren, dann schlugen sie einen Pfad ein, der sie unerwartet rasch, fast zauberhaft, in eine umwandelte Entrücktheit brachte. Sylvie ging mit ihrem blonden Freund in enger Umschlingung voraus, der andere blieb plötzlich stehen, umfaßte Therese und küßte sie lange auf den Mund. Sie wehrte sich nicht im geringsten. Er redete gleich wieder, ernst, als hätte, was eben geschehen, eigentlich nichts zu bedeuten, und dann, auf eine beiläufige Frage Theresens, begann er von sich zu erzählen. Er studierte Jus und wollte Advokat werden. Sie wunderte sich, sie hatte sich vorgestellt, daß er Berufsoffizier werden wolle wie der andere. Er schüttelte beinahe verächtlich den Kopf. Er dachte nicht daran, beim Militär zu bleiben; und selbst, wenn er wollte, dazu brauche man Geld, und er sei im Grunde ein armer Teufel. Sie müsse das nicht gerade wörtlich nehmen, aber gegen seinen blonden Kameraden sei er wirklich ein Schnorrer. Weit vor ihnen hörten sie ihn lachen. »Immer fidel,« sagte Richard – »und dabei hat er die fixe Idee, daß er ein Melancholiker ist.« Ein junges Paar begegnete ihnen. Das Mädchen, eine wohlgekleidete, hübsche Blondine, betrachtete Richard mit einem solchen Ausdruck des Wohlgefallens, daß Therese sich unwillkürlich geschmeichelt fühlte. Von dem nahen, nicht sichtbaren Fluß wehte feuchter Duft heran. Der Weg wurde immer schmäler, es war kaum ein Weg mehr; sie mußten manchmal die Äste zurückschlagen, um vorwärts zu kommen. Sylvie rief einmal zurück zu Theresen hin in ihrem hellen Französisch: »A la fin je voudrais savoir, où ces deux scélérats nous mènent.« Therese hatte jede Orientierung verloren. Der Fluß schimmerte durch Schilf und Weiden, um sich gleich wieder in einer Biegung zu verlieren. Irgendwoher tönte der langgezogene Pfiff einer Lokomotive; nah und doch unsichtbar ratterte ein Bahnzug über eine Brücke. Theresen war es, als hätte sie das alles schon einmal erlebt, aber sie wußte nicht wann und wo. Sylvie und ihr Begleiter waren gänzlich verschwunden, man hörte Lachen, verklingende Worte gespielter Abwehr, Kichern, leises Schreien. Therese fühlte ihr eigenes, wie erschrockenes Gesicht. Richard lächelte, sah sie an, warf seine Zigarette zu Boden, trat das Feuer aus, nahm Therese in die Arme und küßte sie. Dann hielt er sie[783] fest an sich gedrückt, ging tiefer mit ihr ins Schilf und zog sie mit sich nieder. Wieder hörte sie das Lachen Sylvies, zu ihrer Verwunderung ganz nah. Mit fast entsetzten Augen blickte sie zu Richard auf und schüttelte lebhaft den Kopf. Sein Antlitz erschien ihr dunkel und fremd. »Man sieht uns nicht«, sagte er, und wieder hörte sie die Stimme von Sylvie. Es war eine Frage, eine Frage an Therese, frech und schamlos. Wie darf sie sich das erlauben, dachte Therese. Und plötzlich, in den Armen Richards, hörte sie sich antworten, hörte ihre eigene Stimme, hörte Worte aus ihrem eigenen Mund, beinahe gerade so frech und ausgelassen, wie Sylvies Worte gewesen waren. Was ist mit mir? dachte sie. Richard streichelte ihr die feucht gewordenen Haare aus der Stirn und flüsterte leidenschaftlich-zärtliche Worte in ihr Ohr. Ein Wagen rollte fern, ganz fern. Der Fluß, den sie nicht sehen konnte, spiegelte sich seltsam im dunkelblauen Himmel über ihr.

Als sie später durch Dickicht wieder auf einen schmalen Weg gelangten, schmiegte sie sich hingebungsvoll an den Mann, den sie vor drei Stunden noch nicht gekannt hatte und der jetzt ihr Geliebter war. Er sprach von gleichgültigen Dingen: »Die Rennen müssen gerade aus sein«, sagte er. »Die ersten heuer, die ich versäumt habe.« Und als sie wie gekränkt zu ihm aufsah: »Tut's dir leid?« – strich er ihr übers Haar und küßte sie, mitleidig gleichsam, auf die Stirn: »Dummes Mädel.« Sie traten aus den Auen ins Freie, und bald sahen sie, der breiten Fahrbahn sich nähernd, in dünnen Staub gehüllt, die Wagen und Equipagen vorbeisausen. Sie kamen zu dem Uferplatz, wo der Kahn ihrer wartete, und fuhren die Strecke zurück, die sie gekommen waren. Therese fürchtete sich zuerst, in Sylvies Blicken eine frivole oder unzarte Anspielung entdecken zu müssen, doch zu ihrer angenehmen Verwunderung schien Sylvie vielmehr ernster und gelassener als sonst. Ihr Freund begann von einer gemeinsamen Reise zu faseln, die man zu viert im Sommer unternehmen könnte. Doch sie wußten alle, daß das nur Geschwätz war, und Richard stand nicht an, das Reisen ganz im allgemeinen zu mißbilligen. Die mit jeder Ortsveränderung nun einmal verbundenen kleinen Unannehmlichkeiten empfand er als unleidlich; fremde Gesichter waren ihm in der Seele zuwider, und als ihm darauf der andere entgegnete, daß er doch auch für seine Bekannten und Freunde niemals besondere Sympathie zu erkennen gebe, ließ er das ohne weiteres gelten. Sylvie, vor sich hinsehend, bemerkte, daß es doch immerhin Momente gäbe, die des Lebens wert seien. Richard zuckte die[784] Achseln. Das ändere im wesentlichen nichts. Im Grunde sei doch alles traurig, das Schöne erst recht; und darum sei die Liebe das allertraurigste auf der Welt. Therese empfand tief die Wahrheit seiner Worte. Sie erschauerte leise; sie fühlte eine Träne in ihrem Auge, Richard berührte ihre Stirn mit seinen schmalen kühlen Händen. Die schmetternden Klänge einer Militärkapelle drangen zu ihnen, während der Kahn weiterglitt. Es dämmerte. Sie stiegen aus, bald war wieder das Getriebe der Menschen um sie, immer noch rollte ein geschlossener Zug von Wagen durch die breite Fahrbahn; Musik von einem halben Dutzend Orchestern wirbelte durcheinander. Alle Gasthausgärten waren übervoll. Die beiden Paare schlugen sich in stillere Gegenden, sie kamen an dem gleichen bescheidenen Wirtshaus vorbei, in dem Therese vor vielen, vielen Jahren als Prinzessin oder Hofdame mit irgendeinem Gespenst oder Narren gesessen war. Sie erkannte sofort den Kellner von damals, der von einem Tisch zum andern hastete, und wunderte sich, daß der sich in so vielen Jahren nicht im geringsten verändert hatte, beinahe, als wäre er der einzige von allen lebenden Menschen, der nicht gealtert war. Ist das alles nur ein Traum? dachte sie flüchtig, warf einen raschen Blick auf ihren Begleiter, als wollte sie sich vergewissern, daß es nicht Kasimir Tobisch sei, der an ihrer Seite ging. Und noch einmal sah sie sich nach dem Kellner um, der schwitzend, die flatternde Serviette unterm Arm, von Tisch zu Tische lief. Wie viele Sonntage seit jenem, dachte Therese! wie viele Paare haben sich seither sogenannte selige Stunden, wie viel wirkliches Elend, wie viel Kinder seitdem, wohlgeratene und andere; und wieder einmal kam ihr die ganze Unsinnigkeit ihres Schicksals, die Unverständlichkeit des Lebens überhaupt niederdrückend zu Bewußtsein. Und der junge Mensch neben ihr, wie seltsam, war der nicht eigentlich der erste, der, was eben jetzt in ihr vorging, ohne weiteres verstanden hätte, ja vielleicht wußte, ohne daß sie selbst es aussprach? Und sie fühlte sich ihm, dem sie sich in den ersten Stunden ihrer Bekanntschaft hingegeben und der sie, wie sie wußte, darum doch nicht verachtete, näher, verwandter, als sie sich jemals Alfred oder irgendeinem anderen gefühl hatte.

In einem der stilleren Gasthausgärten aßen sie zu Abend. Therese trank mehr, als sie gewohnt war, und wurde bald so müde, daß sie kaum mehr die Augen offenhalten konnte und das Geplauder der andern nur wie von ferne an ihr Ohr klingen hörte. Sie wünschte sehr auf dem Heimweg ihrem Freund sagen oder[785] wenigstens andeuten zu können, was ihr früher durch den Sinn gegangen war. Aber es kam keine Gelegenheit mehr dazu. Der Aufbruch geschah plötzlich; morgen früh vier Uhr war Ausrückung zu den großen Manövern, am nächsten Wagenstandplatz ließ man die beiden Damen in einem offenen Einspänner Platz nehmen, den Richard gleich bezahlte, flüchtig wurde noch eine Zusammenkunft für den übernächsten Sonntag verabredet. Richard küßte Theresen kavaliermäßig die Hand, sagte »auf Wiedersehen hoffentlich«, sie sah ihn mit weiten, wie erschrockenen Augen an; die seinen waren kühl und fern.

Auf der Heimfahrt durch die abendlichen Straßen ließ sie Sylvie reden, die nun plötzlich von unerwünschten Geständnissen übersprudelte. Therese hörte ihr kaum zu, ein bitterer Nachgeschmack war ihr zurückgeblieben, und sie dachte ihres Geliebten von heute abend mit einer sonderbaren Rührung, als hätte er für immer von ihr Abschied genommen, ja als wäre er schon weit, weit fort.

Quelle:
Arthur Schnitzler: Gesammelte Werke. Die erzählenden Schriften, 2 Bände, Band 2, Frankfurt a.M. 1961, S. 780-786.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Therese
Therese: Chronik eines Frauenlebens
Therese: Chronik eines Frauenlebens Roman
Therese: Chronik eines Frauenlebens Roman
Therese
Romane. Der Weg ins Freie / Therese / Frau Berta Garlan

Buchempfehlung

Hume, David

Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

Hume hielt diesen Text für die einzig adäquate Darstellung seiner theoretischen Philosophie.

122 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon