13.

[415] Leinsamen ist ein Mittel wieder das Rothlauf; eine Handvoll davon aus dem Fasse genommen und hinter sich unter der Dachtraufe verstreut, hilft auf[415] so viele Jahre von diesem Leiden, als Leinkörner verstreut wurden, insoferne auch der Kranke das Seine thut, und diese Stelle nicht mehr betritt. Waldthurn.

Leinsamen, welcher der Braut mitgegeben wird, gedeiht nicht und verliert sich in etlichen Jahren ganz, weshalb die Braut von dreyen Nachbarinen je eine Handvoll Leinsamen entlehnt und unter den ihren mischt, um ihn gut zu erhalten. Fronau.

Das Rühren des Leinsamens, wenn ein Toder im Hause liegt, siehe oben.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 415-416.
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