6.

[51] Im Schlosse zu Rupprechtsreut wurde der Teufel beschworen, in der Christnacht, in einem Gewölbe, von den eisenbeschlagenen Thüren und Fenstern das eiserne genannt. Der Teufel kam zwar, aber die Leute wußten nicht mehr, ihn weiter zu bringen. Auf der Kiste mit Geld, die er mitgebracht, saß er. Man rief die Jesuiten. Diese bannten ihn zu einem Hunde, hingen ihn mit einer Kette an den Wagen und fuhren sammt den Schätzen davon. Mit fürchterlichem Heulen folgte der Hund. Das hinterlassene Gestank machte das Schloß lange Zeit unbewohnt.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 51.
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