8.

[52] In Erbendorf eröffneten einst Schatzgräber ein Grab, um das Bein eines Toden zu erhalten und beteten dann das Christophigebet, um den Teufel zu rufen. Der kam, aber ohne Geld, und richtete verschiedene Fragen an sie, um Gewalt über sie zu erlangen, so sie reden würden. Sie schwiegen. Da schlug es drey Viertel auf 12 Uhr. Nun sagte der Teufel: »Ich habe nicht mehr viel Zeit, muß bald fort: werde halt den mit dem schwarzen Schalk mitnehmen.« Dieser rief voll Entsetzen: »Grad mich!« und der Teufel packte ihn und nahm ihn mit.

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Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 52.
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