[5] Seine Majestät Maximilian II., König von Bayern, gewährten mir allerhuldvollst Gelegenheit, dieses Buch, das bei der beschränkten Muße des Lehramtes nur äußerst langsam gedeihen mochte, in verhältnißmäßig kurzer Frist zu Stande zu bringen. Dafür sei dem erhabenen Förderer vaterländischer Forschung innigster Dank gesagt.
Sodann erfordert nicht nur Dankespflicht, sondern einfache Ehrlichkeit, die Namen jener Männer bekannt zu geben, welche mich durch schätzbare Mittheilungen gefördert haben. Da jedoch die Zahl derselben noch zur Stunde, da ich dieses schreibe, im Zunehmen begriffen ist, so will ich erst am Schlusse des Werkes einer mir angenehmen Pflicht genügen1.
Es ist hier nicht der Ort, mit einer Abhandlung über Sagenforschung und Sagenpoesie hervorzutreten, einmal weil ich mir bei diesem Buche nicht Zwecke der Forschung, sondern vorerst der Sammlung und Erweiterung des Materials gesetzt habe; zum andern, weil die Bedeutung der Sagen für mythische und geschichtliche Forschung, Sitten- und Literaturgeschichte, Kunst und Poesie schon längst durch eine hinreichende Zahl von Beispielen dargethan ist. Ich beschränke mich daher auf etliche Andeutungen und Bemerkungen, welche zur Rechtfertigung, zum Verständnisse, und zum Gebrauche dieses Buches nothwendig scheinen.
1 | Jede weitere Mittheilung von Sagen aus dem Volksmunde wird mir willkommen sein; Sagen aus gedruckten Quellen waren mir großentheils bekannt und so leider vergebens mitgetheilt. |