27. Des Gotteshauses Metten Ursprung.

[28] Adlzreiter P. I. l. 9. p. 198 u. Brunner P. II. l. 1. p. 20.


Ein frommer Hirte zu Michaelbuch, Gamelbert mit Namen, fand einst, unter einem Baume erwachend, ein Buch auf seinem Herzen, und nachdem er darin heiligen Unterricht gefunden, wurde er Priester und weidete die geistliche Heerde. Er pilgerte später nach Rom und taufte unterwegs einen Uto, der, als er herangewachsen, zu ihm kam und von ihm zum geistlichen Hirten geweiht wurde. Später ging der fromme Uto über die Donau, und diente Gott als Einsiedler an einer Quelle im Walde, die noch heute der Utosbrunnen heißt. Dort traf ihn Kaiser Karl der Große, der sich auf der Jagd in jene Gegend verirrt hatte, als er so eben von der Arbeit ausruhte und sein Beil an einem Sonnenstrahl in der Luft aufgehängt hatte. Staunend sah der Kaiser das Wunder und nahte sich dem heiligen Einsiedler gar ehrerbietig. Da fiel ihm dieser zu Füßen mit der Bitte, an dem Orte ein Gotteshaus zu errichten.

Also erbaute Karl Kirche und Kloster zu Metten, und ernannte Uto zum ersten Vorsteher daselbst im Jahre des Heils 801, wie Hund berichtet.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 28-29.
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