[633] [In der Kirche.]
Don Pedro, Claudio, Gefolge mit Musik und Fackeln.
CLAUDIO.
Ist dies des Leonato Grabgewölb'?
DIENER.
Ja, gnäd'ger Herr.
CLAUDIO liest von einer Rolle.
Schmähsucht brach der Hero Herz,
Hier schläft sie im Jungfrau'nkranz,
Für der Erde kurzen Schmerz
Schmückt sie Tod mit Himmelsglanz;
Leben mußt' in Schmach ersterben,
Tod ihr ew'gen Ruhm erwerben.
Hängt die Rolle auf.
Häng' an ihres Grabmals Steinen,
Wenn sie tot, sie zu beweinen.
Nun stimmet an und singt die Todeshymne!
Gnad' uns, Königin der Nacht,
Die dein Mägdlein umgebracht;
Trauernd und mit Angstgestöhn
Um ihr Grab wir reuig gehn.
Mitternacht, steh uns bei!
Mehr' unser Klaggeschrei!
Feierlich, feierlich!
Gräber, gähnt weit empor!
Steig' auf, o Geisterchor,
Feierlich, feierlich!
CLAUDIO.
Nun ruh' in Frieden dein Gebein!
Dies Fest soll jährlich sich erneun.[633]
DON PEDRO.
Löscht eure Fackeln jetzt: schon fällt der Tau,
Der Wolf zieht waldwärts, und vom Schlaf noch schwer,
Streift sich der Osten schon mit lichtem Grau:
Vor Phöbus' Rädern zieht der Tag einher.
Euch allen Dank! Verlaßt uns und lebt wohl!
CLAUDIO.
Guten Morgen, Freunde: geh' nun jeder heim!
DON PEDRO.
Kommt, laßt zum neuen Feste jetzt uns schmücken,
Und dann zu Leonato folgt mir nach!
CLAUDIO.
Und Hymen mög' uns diesmal mehr beglücken.
Als an dem heut gesühnten Trauertag
Alle ab.
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