[16] Frankreich. Vor den Mauern von Angers.
Von der einen Seite kommt der Erzherzog von Österreich mit Truppen, von der andern Philipp, König von Frankreich, mit Truppen, Louis, Constanze, Arthur und Gefolge.
LOUIS.
Gegrüßt vor Angers, tapfrer Österreich! –
Arthur! der große Vorfahr deines Bluts,
Richard, der einst dem Leu'n sein Herz geraubt
Und heil'ge Krieg' in Palästina focht,
Kam früh ins Grab durch diesen tapfern Herzog.
Und zur Entschädigung für sein Geschlecht
Ist er auf unser Dringen hergekommen
Und schwingt die Fahnen, Knabe, für dein Recht,
Um deines unnatürlich schnöden Oheims,
Johanns von England, Anmaßung zu dämpfen.
Umarm' ihn, lieb' ihn, heiß' ihn hier willkommen!
ARTHUR.
Gott wird Euch Löwenherzens Tod verzeihn,
Je mehr Ihr seiner Abkunft Leben gebt,
Ihr Recht mit Euren Krieges-Flügeln schattend.
Seid mir bewillkommt mit ohnmächt'ger Hand,
Doch einem Herzen reiner Liebe voll:
Willkommen vor den Toren Angers', Herzog!
LOUIS.
Ein edles Kind! Wer stünde dir nicht bei?
ÖSTERREICH.
Auf deine Wange nimm den heil'gen Kuß
Als Siegel an dem Pfandbrief meiner Liebe,
Daß ich zur Heimat nimmer kehren will,
Bis Angers und dein sonstig Recht in Frankreich,
Samt jenem Felsenufer, dessen Fuß
Zurück des Weltmeers wilde Fluten stößt[16]
Und trennt sein Inselvolk von andern Ländern,
Bis jenes England, von der See umzäunt,
Dies wellenfeste Bollwerk, sicher stets
Und unbesorgt vor fremdem Unternehmen, –
Ja! bis der westlich fernste Winkel dich
Als König grüßt; bis dahin, holder Knabe,
Denk' ich der Heimat nicht und bleib' im Feld.
CONSTANZE.
O nehmt der Mutter, nehmt der Witwe Dank,
Bis Eure starke Hand ihm Stärke leiht
Zu besserer Vergeltung Eurer Liebe!
ÖSTERREICH.
Den lohnt des Himmels Friede, der sein Schwert
In so gerechtem, frommem Kriege zieht.
KÖNIG PHILIPP.
Nun gut, ans Werk! Wir richten das Geschütz
Ins Antlitz dieser widerspenst'gen Stadt. –
Ruft unsre Häupter in der Kriegskunst her,
Die vorteilhaft'sten Stellen zu ersehn! –
Wir wollen lieber hier vor dieser Stadt
Hinstrecken unser königlich Gebein,
Zum Marktplatz waten in Franzosen-Blut,
Als diesem Knaben nicht sie unterwerfen.
CONSTANZE.
Erwartet erst Bescheid auf Eure Botschaft,
Daß Ihr zu rasch mit Blut das Schwert nicht färbt;
Vielleicht bringt Chatillon das Recht in Frieden
Von England, das wir hier mit Krieg erzwingen;
Dann wird uns jeder Tropfe Bluts gereun,
Den wilde Eil' so unbedacht vergoß.
Chatillon tritt auf.
KÖNIG PHILIPP.
Ein Wunder, Fürstin! – Sieh, auf deinen Wunsch
Kommt unser Bote Chatillon zurück. –
Was England sagt, sag's kürzlich, edler Freiherr!
Wir warten ruhig dein: Sprich, Chatillon!
CHATILLON.
So kehrt von dieser winzigen Belag'rung
All Eure Macht auf einen größern Kampf!
England nicht duldend Eu'r gerecht Begehren,
Hat sich gewaffnet; widerwärt'ge Winde,
Die mich verzögert, gaben ihm die Zeit,
Mit mir zugleich zu landen seine Scharen.[17]
Er naht mit schnellen Märschen dieser Stadt,
Die Heersmacht stark, die Krieger voller Mut.
Mit ihm kommt seine Mutter Königin,
Als Ate, die zu Kampf und Blut ihn treibt;
Dann ihre Nichte, Blanca von Kastilien,
Ein Bastard vom verstorbnen König auch;
Und aller ungestüme Mut im Land,
Verwegne, rasche, wilde Abenteurer
Mit Mädchenwangen und mit Drachengrimm;
Sie haben all' ihr Erb' daheim verkauft,
Stolz ihr Geburtsrecht auf dem Rücken tragend,
Es hier zu wagen auf ein neues Glück.
Kurz, eine beßre Auswahl kühner Herzen,
Als Englands Kiele jetzt herübertragen,
Hat nie gewogt auf der geschwollnen Flut,
Zu Harm und Schaden in der Christenheit.
Man hört Trommeln.
Die Unterbrechung ihrer frechen Trommeln
Kürzt jeden Umschweif ab; sie sind zur Hand,
Zu Unterhandlung oder Kampf: empfangt sie!
KÖNIG PHILIPP.
Wie unversehn kommt dieser Heereszug!
ÖSTERREICH.
Je mehr uns unerwartet, um so mehr
Muß es zum Widerstand den Eifer wecken;
Es steigt der Mut mit der Gelegenheit.
Sie sei'n willkommen denn, wir sind bereit.
König Johann Eleonore, Blanca, der Bastard, Pembroke treten auf mit Truppen.
KÖNIG JOHANN.
Mit Frankreich Frieden, wenn es friedlich uns
Gönnt einzuziehn in unser Erb' und Recht!
Wo nicht: so blute Frankreich, und der Friede
Steig' auf zum Himmel, während wir, als Gottes
Grimmvolle Geißel, zücht'gen deren Trotz,
Die seinen Frieden so zum Himmel bannten.
KÖNIG PHILIPP.
Mit England Frieden, wenn der Krieg aus Frankreich
Nach England kehrt, in Frieden dort zu leben.[18]
Wir lieben England, und um Englands willen
Bringt unser Rüstung Bürd' uns hier in Schweiß.
Dies unsrer Werk käm' deiner Sorge zu;
Doch, daß du England liebest, fehlt so viel,
Daß seinen echten König du verdrängt,
Zerstört die Reih' der Abstammung, gehöhnt
Des Staats Unmündigkeit, und an der Krone
Jungfräulich reiner Tugend Raub verübt.
Schau hier das Antlitz deines Bruders Gottfried!
Die Stirn, die Augen sind nach ihm geformt,
Der kleine Auszug hier enthält das Ganze,
Das starb mit Gottfried; und die Hand der Zeit
Wird ihn entfalten zu gleich großer Schrift.
Der Gottfried war der ältre Bruder dir,
Und dies sein Sohn; England war Gottfrieds Recht,
Und er ist Gottfrieds: in dem Namen Gottes,
Wie kommt es denn, daß du ein König heißest, –
Weil lebend Blut in diesen Schläfen wallt,
Der Krone wert, die du bewältigt hast?
KÖNIG JOHANN.
Von wem hast du die große Vollmacht, Frankreich,
Zur Rede mich zu stellen auf Artikel?
KÖNIG PHILIPP.
Vom höchsten Richter, der des Guten Trieb
In jeder Brust von hohem Ansehn weckt,
Des Rechtes Bruch und Fälschung zu durchschaun;
Der setzte mich zum Vormund diesem Knaben;
Aus seiner Vollmacht zeih' ich dich des Unrechts,
Mit seiner Hülfe hoff' ich es zu strafen.
KÖNIG JOHANN.
Ach, maße dir kein fremdes Ansehn an!
KÖNIG PHILIPP.
Verzeih', es ist, um Anmaßung zu dämpfen.
ELEONORE.
Wen, Frankreich, zeihest du der Anmaßung?
CONSTANZE.
Laßt mich die Antwort geben! – Deinen Sohn.
ELEONORE.
Ha, Freche! König soll dein Bastard sein,
Damit du herrschen mögst als Königin.
CONSTANZE.
Mein Bett war immer deinem Sohn so treu
Als deines deinem Gatten; dieser Knabe
Gleicht mehr an Zügen seinem Vater Gottfried
Als du und dein Johann an Sitten euch:[19]
Die ihr einander gleichet wie der Regen
Dem Wasser, wie der Teufel seiner Mutter.
Mein Sohn ein Bastard! Denk' ich doch beim Himmel,
Sein Vater war so ehrlich nicht erzeugt.
Wie könnt' er, da du seine Mutter warst?
ELEONORE.
Eine gute Mutter, Kind! Schmäht deinen Vater!
CONSTANZE.
Eine gute Großmama, die dich will schmähn!
ÖSTERREICH.
Still!
BASTARD.
Hört den Rufer!
ÖSTERREICH.
Wer zum Teufel bist du?
BASTARD.
Ein Mensch, der Teufelsspiel mit Euch will treiben,
Ertappt er Euch und Euer Fell allein.
Ihr seid der Hase, wie das Sprichwort geht,
Der tote Löwen keck am Barte zupft.
Pack' ich Euch recht, so schwefl' ich Euren Pelzrock:
Ja, seht Euch vor! Ich tu's fürwahr, ich tu's!
BLANCA.
O wie so wohl stand dem des Leu'n Gewand,
Der dies Gewand dem Leuen hatt' entwandt!
BASTARD.
Es liegt so stattlich auf dem Rücken ihm
Wie Herkuls Löwenhaut auf einem Esel.
Bald, Esel, nehm' ich Euch die Last vom Nacken,
Um andres drauf, was besser drückt, zu packen.
ÖSTERREICH.
Wer packt hier solche Prahlereien aus,
Die unser Ohr mit leerem Schall betäuben?
KÖNIG PHILIPP.
Louis, entscheidet, was wir sollen tun!
LOUIS.
Ihr Narr'n und Weiber, laßt vom Hadern ab! –
König Johann, die kurze Summ' ist dies:
England und Irland, Anjou, Touraine, Maine
Sprech' ich von dir in Arthurs Namen an;
Trittst du sie ab und legst die Waffen nieder?
KÖNIG JOHANN.
Mein Leben eher, – Trotz sei, Frankreich, dir!
Vertraue mir dich, Arthur von Bretagne;
Aus treuer Liebe will ich mehr dir geben,
Als Frankreichs feige Hand gewinnen kann.
Ergib dich, Knabe!
ELEONORE.
Komm zur Großmutter, Kind![20]
CONSTANZE.
Tu's, Kind! Geh' hin zur Großmama, mein Kind!
Gib Königreich an Großmama! Sie gibt dir
'ne Kirsche, 'ne Rosine und 'ne Feige:
Die gute Großmama!
ARTHUR.
Still, gute Mutter!
Ich wollt', ich läge tief in meinem Grab:
Ich bin's nicht wert, daß solch ein Lärm entsteht.
ELEONORE.
Der arme Junge weint, weil seine Mutter
Ihn so beschämt.
CONSTANZE.
Sie tu' es oder nicht,
Scham über Euch! Nein, der Großmutter Unrecht,
Nicht die Beschämung seiner Mutter lockt
Aus seinen armen Augen diese Perlen,
Die als ein Pfand der Himmel nehmen wird.
Ja, der krystallne Schmuck besticht den Himmel,
Zu schaffen ihm sein Recht und Rach' an Euch.
ELEONORE.
O du Verleumderin von Erd' und Himmel!
CONSTANZE.
O du Verbrecherin an Erd' und Himmel!
Nein, ich verleumde nicht. Du und die Deinen,
Ihr risset Landeshoheit, Würden, Rechte
Von dieses unterdrückten Knaben Haupt.
Er ist der Sohn von deinem ältsten Sohn,
In keinem Stück unglücklich als in dir;
Dein Frevel wird am armen Kind gestraft,
Der Ausspruch des Gebotes sucht ihn heim,
Weil er, im zweiten Gliede nur entfernt,
Aus deinem sündenschwangern Schoße stammt.
KÖNIG JOHANN.
Wahnwitz, hör' endlich auf!
CONSTANZE.
Nur dieses noch:
Er wird nicht bloß geplagt um ihre Sünde,
Gott machte ihre Sünd' und sie zur Plage
Für diesen Nachkömmling, geplagt für sie;
Mit ihr plagt ihn ihr Sohn, ihr Unrecht ist
Sein Unrecht, er der Büttel ihrer Sünden.
Das alles wird in diesem Kind bestraft,
Und alles bloß um sie: Fluch über sie!
ELEONORE.
Du töricht lästernd Weib! Ein letzter Wille
Schließt deinen Sohn von jedem Anspruch aus.[21]
CONSTANZE.
Wer zweifelt dran? Ein Will', ein Weiber-Wille,
Ein böser, tückischer Großmutter-Wille!
KÖNIG PHILIPP.
Still, Fürstin! oder mäßigt besser Euch!
Schlecht ziemt es diesem Kreise, Beifall rufen
Zum Mißlaut solcher Wiederholungen. –
Lad' ein Trompeter auf die Mauern hier
Die Bürger Angers'; hören wir, wes Recht
Bei ihnen gilt, ob Arthurs, ob Johanns.
Trompetenstoß. Bürger erscheinen auf den Mauern.
ERSTER BÜRGER.
Wer ist es, der uns auf die Mauern ruft?
KÖNIG PHILIPP.
Frankreich, für England.
KÖNIG JOHANN.
England für sich selbst.
Ihr Männer Angers', mein getreues Volk, –
KÖNIG PHILIPP.
Getreue Männer Angers', Arthurs Volk, –
Wir luden euch zu freundlichem Gespräch, –
KÖNIG JOHANN.
In unsern Sachen; – darum hört uns erst!
Die Banner Frankreichs, die sich hier genaht
Bis vor das Aug' und Antlitz eurer Stadt,
Sind angerückt euch zur Beschädigung.
Mit Grimm gefüllt ist der Kanonen Bauch;
Sie sind gestellt schon, gegen eure Mauern
Die eiserne Entrüstung auszuspein.
Zum blut'gen Angriff alle Vorbereitung
Und der Franzosen feindlich Tun bedroht
Die Tore, eurer Stadt geschloss'ne Augen.
Und, wenn wir nicht genaht, so wären jetzt
Die ruh'nden Steine, die euch rings umgürten,
Durch des Geschützes stürmende Gewalt
Aus ihrem festen Bett von Leim gerissen.
Und die Verwüstung bahnte blut'ger Macht
Den Weg, auf euren Frieden einzubrechen.
Doch auf den Anblick eures echten Königs,
Der mühsamlich, mit manchem schnellen Marsch,
Vor eure Tor' ein Gegenheer gebracht,
Um unverletzt die Wangen eurer Stadt
Zu schützen, – siehe da! erstaunt bequemen
Zur Unterredung die Franzosen sich;[22]
Und schießen nun, statt Kugeln, rings in Feuer,
Um eure Mauern fieberhaft zu schütteln,
Nur sanfte Worte, eingehüllt in Dampf,
Um eure Ohren treulos zu betören.
Traut ihnen dem zufolge, werte Bürger,
Und laßt uns, euren König, ein, des Kräfte,
Erschöpft durch dieses Zuges strenge Eil',
Herberge heischen im Bezirk der Stadt!
KÖNIG PHILIPP.
Wann ich gesprochen, gebt uns beiden Antwort!
Seht, hier an meiner Rechten, deren Schutz
Aufs heiligste gelobt ist dessen Recht,
Der sie gefaßt, steht Prinz Plantagenet,
Sohn von dem ältern Bruder dieses Manns,
Und König über ihn und all das Seine.
Für dies zertretne Recht nun treten wir
Im Kriegerzug den Plan vor eurer Stadt,
Wiewohl wir weiter euer Feind nicht sind,
Als Nötigung gastfreundschaftlichen Eifers
Zur Hülfe dieses unterdrückten Kinds
Uns im Gewissen treibt. Seid denn gewillt,
Die schuld'ge Pflicht dem, welchem sie gebührt,
Zu leisten, nämlich diesem jungen Prinzen:
Und unsre Waffen werden, wie ein Bär
Nach angelegtem Maulkorb, harmlos sein.
Der Stücke Grimm wird auf des Himmels Wolken,
Die unverwundbar sind, sich fruchtlos wenden;
Mit frohem, freiem Rückzug wollen wir,
Die Helm' und Schwerter ohne Beul' und Scharte,
Das frische Blut nach Hause wieder tragen,
Das wir an eure Stadt zu spritzen kamen,
Und euch mit Weib und Kind in Frieden lassen.
Doch schlagt ihr töricht dies Erbieten aus,
So soll nicht eurer grauen Mauern Ring
Vor unsern Kriegesboten euch verbergen,
Wär' all dies Volk von England und ihr Zeug
In ihren rauhen Umkreis auch gelegt.
Sagt denn, erkennt uns eure Stadt als Herrn[23]
Zu Gunsten des, für den wir es geheischt?
Wie, oder geben wir der Wut Signal
Und ziehn durch Blut in unser Eigentum?
ERSTER BÜRGER.
Wir sind dem König Englands untertan,
Die Stadt bleibt ihm und seinem Recht bewahrt.
KÖNIG JOHANN.
Erkennt den König denn und laßt mich ein!
ERSTER BÜRGER.
Wir können's nicht; wer sich bewährt als König,
Der soll bewährt uns finden: bis dahin
Verrammen wir die Tore aller Welt.
KÖNIG JOHANN.
Bewährt die Krone Englands nicht den König?
Genügt das nicht, so bring' ich Zeugen mit,
Aus Englands Stamm an dreißigtausend Herzen, –
BASTARD.
Bastarde und so weiter.
KÖNIG JOHANN.
Die mit dem Leben stehn für unser Recht.
KÖNIG PHILIPP.
Nicht weniger, noch minder edles Blut –
BASTARD.
Auch einige Bastarde.
KÖNIG PHILIPP.
Steht hier, der Federung zu widersprechen.
ERSTER BÜRGER.
Bis ausgemacht, wes Recht das würdigste,
Verweigern für den Würdigsten wir's beiden.
KÖNIG JOHANN.
Vergebe Gott denn aller Seelen Sünden,
Die heut zu ihrem ew'gen Aufenthalt,
Bevor der Abend taut, entschweben werden,
Im grausen Kampf um unsers Reiches König!
KÖNIG PHILIPP.
Amen! – Zu Pferd, ihr Ritter! zu den Waffen!
BASTARD.
Sankt George, der Drachenspießer, der seitdem
Auf jeder Schenke Schild zu Pferde sitzt,
Nun steh uns bei!
Zu Österreich.
Ihr da! Wär' ich daheim,
In Eurer Höhle, Herr, bei Eurer Löwin,
Ich setzt' ein Stierhaupt auf Eu'r Löwenfell
Und macht' Euch so zum Untier.
ÖSTERREICH.
Still doch, still!
BASTARD.
O zittert, denn Ihr hört des Leu'n Gebrüll.
KÖNIG JOHANN.
Hinauf zur Ebne, wo in bester Ordnung
Wir alle unsre Truppen reihen wollen![24]
BASTARD.
So eilt, der Stellung Vorteil zu gewinnen.
KÖNIG PHILIPP zu Louis.
So sei's; und an den andern Hügeln heißt
Den Rest sich stellen! – Gott und unser Recht!
Alle ab.
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