Fünfte Szene

[463] Ein andrer Teil des Schlachtfeldes.


Getümmel. Der Dauphin, Orlean, Bourbon, der Connetable, Rambures und andre treten auf.


CONNETABLE.

O diable!

ORLEANS.

O seigneur! La journée est perdue, tout est perdu![463]

DAUPHIN.

Mort de ma vie! Dahin ist alles, alles!

Verachtung sitzt und ew'ge Schande höhnend

In unsern Federbüschen. – O méchante fortune!


Ein kurzes Getümmel.


Lauft nicht davon!

CONNETABLE.

Ja, alle unsre Reihen sind gebrochen.

DAUPHIN.

O stete Schmach! – Entleiben wir uns selbst!

Sind dies die Elenden, die wir verwürfelt?

ORLEANS.

Der König, dem wir Lösung abgefedert?

BOURBON.

O Schand' und ew'ge Schande, nichts als Schande!

Laßt uns nicht sterben drin! Noch 'mal zurück!

Und wer jetzt nicht dem Bourbon folgen will,

Der geh' von hier, und, in der Hand die Mütze,

Halt' er die Kammertür, ein schnöder Kuppler,

Indes ein Sklav', nicht edler als mein Hund,

Die schönste Tochter ihm entehrend schwächt.

CONNETABLE.

Nun helf' uns Unordnung, die uns verdarb

Laßt diesen Englischen in Haufen uns

Das Leben bieten oder rühmlich sterben!

ORLEANS.

Es leben unser noch genug im Feld,

Um im Gedräng' die Feinde zu ersticken,

Wenn irgend nur sich Ordnung halten ließ'.

BOURBON.

Zum Teufel nun die Ordnung! Ins Gedränge,

Und kürzt die Schande mit des Lebens Länge!


Alle ab.


Quelle:
William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 3, Berlin: Aufbau, 1975, S. 463-464.
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