Einhundertundeinundsechzigstes Kapitel.

[237] Während mein Vater diese Verhaltungsregeln niederschrieb, waren mein Onkel Toby und der Korporal damit beschäftigt, Alles zum Angriff vorzubereiten. Da das Wenden der dünnen scharlachenen Hosen (wenigstens für den Augenblick) aufgegeben war, so war damit auch jeder Grund weggefallen, den Angriff länger als bis zum nächsten Morgen zu verschieben; er sollte also um elf Uhr unternommen werden.

– Komm, meine Liebe, sagte mein Vater zu meiner Mutter; als Bruder und Schwester schickt es sich für uns wohl, daß wir zu Bruder Toby gehen, und ihm ein bischen Muth machen.

Mein Onkel Toby und der Korporal waren schon seit einiger Zeit in vollem Staate und wollten sich eben mit dem Glockenschlage elf in Bewegung setzen, als mein Vater und meine Mutter in das Zimmer traten. – Aber was ich hierüber zu sagen habe, ist viel zu gut, als daß ich es an das Ende dieses achten Bandes hängen sollte. – Mein Vater hatte nur so viel Zeit, seinen Brief mit den Verhaltungsregeln in Onkel Toby's Rocktasche zu stecken und übereinstimmend mit meiner Mutter einen glücklichen Erfolg des Angriffs zu wünschen.

– Ich möchte, sagte meine Mutter, wohl durchs Schlüsselloch gucken – blos aus Neugierde. – Nenn's beim rechten Namen, Liebe, sagte mein Vater, –

Und gucke durchs Schlüsselloch, so lange Du willst.

Quelle:
Sterne [, Lawrence]: Tristram Shandy. Band 2, Leipzig, Wien [o. J.], S. 237.
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