b.

[351] Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchspiel Lindern durch einen Räuberhauptmann, Ferdinand mit der Bände, unsicher gemacht. Er wohnte bei Lorup in einem Schafkoven und unterhielt hier eine Schar Krähen als Wächter. Sie bildeten auch seine tägliche Kost. Flogen die Krähen, die er gut fütterte, fort, so zeigte dies an, daß sich jemand näherte. Der Räuber hatte etwa 12 Gesellen und betrieb sein Räuberwesen zur Nachtzeit. Viele Leute suchten sich von ihm loszukaufen. Nachdem sie eine Summe Geldes ausgelegt hatten, blieb ihr Besitztum ungeschoren. Wurden sie draußen von den Gesellen angefallen, so brauchten sie nur die Losung, die ihnen zugestellt worden, zu sagen und sie waren freigelassen. Die ältesten Leute in Lindern wissen noch viel von Ferdinand mit der Bände zu erzählen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 351.
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