[119] Saal im Schlosse zu München.
Auf der einen Seite der Bühne die Abgeordneten bayrischer Städte, deren Sprecher ein Schöffe von Landshut, auf der andern kriegsgefangener Adel aus Niederbayern, worunter Graf Adelram von Hals.
ADELRAM.
Das sind ja wohl die vielgetreuen Städte?
DER SCHÖFFE.
Sie grüßen die gestrenge Ritterschaft.
ADELRAM.
Der wackre Schöff von Landshut, seh ich recht?
SCHÖFFE.
Zu Eurem Dienst, Graf Adelram von Hals!
ADELRAM.
Ihr seid wohl hergekommen uns zum Hohn?
SCHÖFFE.
Wir kamen, weil der Herzog uns berief.
ADELRAM.
Des Fürsten Gnade macht die Bürger stolz.
SCHÖFFE.
Ich merk, euch Herren ist's ein Dorn im Auge,
Daß wir die Schwerter an der Seite haben,
Indes ihr steht mit leerem Wehrgehäng.
Bei Gammelsdorf, wo ihr die Schwerter strecktet,
Dort standen wir euch Red auf Stich und Hieb,
Doch hier ist Burgfried in des Herzogs Saal;
Laßt ruhen hier das eitle Wortgefecht!
ADELRAM.
Gefangen sind wir, aber nicht gebeugt.
Das Kriegsglück wechselt, doch der Held ist der,
Dem nie das adlige Gemüt entsteht.
DIE BÜRGER.
Der Herzog!
ADELRAM.
Birg dich, glühend Angesicht!
Herzog Ludwig tritt auf.
LUDWIG.
Willkomm in meinem Haus, ihr Abgesandten
Der bayr'schen Städte! Heimatliches München,
Liebwerte Landshut, Moosburg, Ingolstadt
Und Straubing, all ihr treuen, seid gegrüßt!
Euch danken muß ich, darum hab ich euch
Zu mir beschieden. Ja, das Vaterland
Habt ihr gerettet in der blut'gen Schlacht.
Auch euch beschied ich, Ritter Niederbayerns,[119]
Nicht um zu danken, wenig Dank verdient,
Was ihr getan an eurem Land und mir.
So ganz geblendet wart ihr, so betört,
Daß ihr euch schartet unter Östreichs Fahnen,
Daß ihr verheertet eurer Heimat Fluren
Und eure Brüder schlüget mit dem Schwerte;
Nein, nicht geblendet wart ihr, nicht betört:
Aus bösem Willen und aus gift'gem Neid
Habt ihr die Feinde selbst ins Land gelockt.
Meint ihr, weil jetzt dem Reich ein Kaiser fehlt,
Es sei gelöset aller Ordnung Band
Und freigegeben jeder wilde Frevel?
ADELRAM.
Ein Wort der Gegenrede sei vergönnt
Den Angeschuldigten so schwerer Tat!
Nach Herzog Otten, Eures Vetters, Tode
Geziemt' es uns, dem Adel Niederbayerns,
Den minderjähr'gen Fürsten einen Pfleger,
Dem Lande zu bestellen einen Vogt.
Friedrich der Österreicher deucht' uns gut,
Der Fürsten Schwager; ihn beschickten wir,
Und weil man ihm des Landes Tor verschloß,
So wollten wir es mit den Schwertern öffnen;
Drum nicht Verräter sind wir, nein, Verfechter
Des teuren Vorrechts, das man uns gekränkt.
SCHÖFFE.
Nein, Friedrich war der rechte Vormund nie;
Der edle Ludwig ist's, der vor uns steht,
Den Herzog Otto selber eingesetzt.
Zu seinem Sterbelager rief er uns,
Die Bürger, die von Landshut und von Straubing,
Und auf die Häupter der unmünd'gen Waisen
Ließ er uns angeloben, keinen sonst
Als den erlauchten Ludwig zu erkennen
Noch einzulassen. Und was wir gelobt,
Das haben wir behauptet.
ADELRAM.
Unerhört
In allen Zeiten, daß ein Bayerfürst
Je die Vollziehung seines letzten Willens
Den Bürgern übertragen!
LUDWIG.
Unerhört
Ist manches, was die Zeit ins Leben treibt,
Die nimmer rastende. Was herrlich war[120]
Und groß, das sinkt zusammen und vergeht;
Was niedrig stand, erwächst und strebet auf.
Auch unsre Städte, Frönerhütten einst,
Sie dehnen sich, und weiter stets und weiter
Zieht sich der Mauern und der Türme Kreis:
Dort schafft der Fleiß, dort rührt sich das Gewerb,
Dort lebt der Handel, dort erblüht die Kunst,
Dort knüpft sich der gesellige Verein,
Dort gründet sich, was tüchtig ist und frommt.
Von ihren Toren strömt das Leben aus,
Auf tausend Straßen dringt es durch das Land,
Von Schiffen und von Flößen wogt der Strom,
Und Bahn getreten wird durch das Gebirg
Hoch über Felsen und der Alpen Eis.
Indessen ihr, die ihr euch rühmen möchtet
Des Landes Zierde, neidisch blickt ihr nieder
Von euren Horsten in das blühnde Tal;
Im Strauche lauert ihr dem Wandrer auf,
Den Kaufmann werft ihr, führt das Saumroß weg,
Zerstöret Brücken, brennt Herbergen ab,
Nährt innre Fehde, ruft den äußern Feind.
Sagt nun, bei wem ist unsres Landes Heil,
Bei wem die Kraft, das Leben, das Gedeihn?
Wem soll der Fürst vertrauen, wessen Schutze
Die Seinen anbefehlen, wann er stirbt?
ADELRAM.
Sprecht aus, gestrenger Herzog, welches Los
Uns zugedacht ist! Eure Rede läßt
Kein mildes hoffen, doch wir sind gefaßt.
LUDWIG.
Zuerst geziemt es mir, des Dankes Pflicht
Zu zollen. Wackre Bürger, tretet vor
Und nehmt sie hin, die Gaben meiner Liebe!
Wo sich das Leben drängt, wo der Verkehr
Sich mannigfach durchkreuzet und verschlingt,
Da braucht's vor allem Ordnung und Gesetz,
Damit ein jeder ungeirrt vom andern
In sichern Grenzen wandle seine Bahn,
Damit nicht die Verwirrung in Gewalt
Sich löse, sondern im gemeßnen Recht.
Dies wohl bedenkend, haben unsre Städte
Vorlängst gebeten, daß die Satzungen
Der Väter und was in der Zeiten Lauf[121]
Aus eignem Leben, aus des Volkes Art
Hervorgegangen, daß es unvermengt
Mit fremder Weisheit in des Landes Sprache
Gesammelt werde und in Schrift gefaßt.
Es ist geschehn: Das neue Rechtsbuch liegt
Hier aufgeschlagen. Schöpfet alle draus!
Ein reicher Quell des Segens sei es euch
Und euren Kindern!
SCHÖFFE.
Und ein Denkmal sei's
Des Fürsten, der dem Volk ein Vater ist!
LUDWIG.
Je fester so im Innern euer Wesen
Sich gründet, um so rüst'ger werdet ihr
Dem Feind begegnen, der von außen dräut.
Längst seid ihr wehrhaft, ja ihr habt's erwiesen,
Als ihr gestürmet Östreichs Wagenburg.
Drum, daß dem Mute sein Wahrzeichen nicht,
Der Ehre nicht ihr freudig Wimpel fehle,
Hab ich anstatt der Fahnen, die im Kampf
Zerrissen wurden und in euern Kirchen
Jetzt aufgehängt sind, diese neuen hier
Geweihet und mit solchen Wappenbildern
Geschmückt, die eurer Mannheit würdig sind.
Nehmt hin!
Die Fahnen werden den Bürgern übergeben.
EIN BÜRGER.
Was seh ich?
LUDWIG.
Tapfres Ingolstadt,
Den Löwen führ ich selbst; den kühnen Panther,
Den flammenspeienden, verleih ich dir.
SCHÖFFE.
Mein Herzog!
LUDWIG.
Landshut, ritterlich hast du
Das Land behütet und des Landes Fürsten.
Drei Pickelhauben führtest du bis jetzt,
Drei Ritterhelme hab ich dir gesetzt.
Ja, wer wie ihr sein Rittertum bewährt,
Kann fordern, daß man ihn als Ritter ehrt.
DIE BÜRGER die Fahnen schwingend.
Dank, Herzog, Dank! Wo diese Banner wallen,
Da müssen Bayer siegen oder fallen.
ADELRAM.
Kein Zweifel ist, wir sind hieher gestellt
Zu schmählicher Demütigung. Und doch,[122]
Ist keiner unter uns, den einst mit Stolz
Das Bayerland den Seinigen genannt?
Hier dieser Puechberg, warf er vormals nicht
Die Österreicher in des Innstroms Wellen,
Daß Mann und Roß die jähe Flut verschlang?
Er selbst verschmäht zu sprechen, doch es spricht
Die Narbe, die des Helden Stirne furcht.
LUDWIG.
Wohl traurig ist's, wenn rühmliches Verdienst
Durch spätre Ungebühr verdunkelt wird,
Erfreulich aber, wenn noch unerstickt
Der beßre Geist zum Rechten sich ermannt
Und alten Ruhm erneuet. Hört mich an!
Der tapfre Fürst von Österreich, dem ihr
Euch zugekehrt (den Städten zum Verdruß,
Und weil er mehr als ich den Adel hegt
Mit reichen Festen und mit Ritterspiel),
Er ist mein Blutsfreund, ist mein Jugendfreund;
An seines Vaters, König Albrechts Hof
Erwuchsen wir zusammen, Brüdern gleich.
Drum, wenn ich auch sein Heer bekämpfen mußte,
Doch lebt' im Herzen alte Freundschaft fort
Und, als wir jüngst zu Salzburg Aug in Aug
Uns gegenüberstanden, knüpfte leicht
Der Friede sich und die Verständigung.
Getreu und redlich, wie er immer war,
Hat er in den Vertrag euch eingeschlossen,
Und ich versprach, euch zu begnadigen,
In euer Eigentum und eure Lehn
Euch wieder einzusetzen, wenn ihr neu
Die Treue schwört, die ihr gebrochen habt.
ADELRAM.
Ich bin bereit.
MEHRERE RITTER.
Wir sind's.
DIE ÜBRIGEN.
Wir alle sind's.
Auf des Herzogs Wink werden den Rittern ihre Schwerter zugestellt.
LUDWIG.
So nehmet eure Schwerter denn zurück,
Wetzt ihre Scharten aus und schwinget sie
Hinfort fürs Gute, fürs Gemeinsame,
Für des gesamten Volkes Heil und Ruhm!
ADELRAM mit gehobenem Schwert.
Und für den Herzog![123]
DIE ÜBRIGEN RITTER ebenso.
Unser Blut für ihn!
Friedrich, Burggraf von Nürnberg, der mit einigen Rittern eingetreten ist, kommt in den Vordergrund.
DER BURGGRAF.
Verzeiht, Erlauchter Herzog, wenn wir uns
Zu drängen wagen durch der Männer Kreis,
Die hier um Euch in wichtigem Geding
Versammelt sind!
LUDWIG.
Herr Burggraf, schön willkommen!
Willkommen, edle Herrn! Was bringt ihr uns?
BURGGRAF.
Verkünder großer Zukunft nahn wir Euch.
Dem Manne gleicht Ihr, der sein früh Geschäft
Beschickt, indes in seinem Rücken
Die Sonne groß und herrlich steigt herauf.
LUDWIG.
Werbt Eure Botschaft! Die Versammlung hier
Kann Euch nicht stören, sind es doch die Meinen!
Was mir verhängt ist, das berührt auch sie.
BURGGRAF.
Seit vierzehn Monden ist das Reich verwaist;
Wollt einer sich des Thrones Stufen nahn,
Der andern Eifersucht riß ihn zurück.
Zu Trifels auf der alten Kaiserburg,
Dort liegen herrenlos die Reichskleinode
Im öden Saal, den Heldengeister hüten,
Derweil in deutschen Gauen überall
Gewalt und Zwietracht ungebändigt toben.
Da fanden endlich an dem Königsstuhl
Bei Rhense, wo die alten Bäume schatten,
In großer Anzahl sich die Fürsten ein
Und hielten Ratschlag ob des Reiches Not.
Die Thronbewerber wurden dort erwogen:
Savoyen zog vorüber, Brandenburg,
Dann Böhmen; lange blieb auf Österreich
Der Blick geheftet. Da erscholl die Kunde
Von Bayerns Heldenwerk bei Gammelsdorf,
Und plötzlich war's, als ständest du,
Erlauchter Ludwig, auf dem hohen Tritt
Des Königsstuhls im Glänze deines Siegs.
Von Mainz und Trier, von Brandenburg und Sachsen,
Von Böhmen selber ward auf dich gestimmt,
Und weichen mußten, die dir's neideten.[124]
Es ward der Tag der feierlichen Wahl
Gesetzet und der Auftrag mir erteilt,
Dich einzuladen, daß du unverfehlt
Am Neunzehnten des Weinmonds auf dem Felde
Bei Frankfurt, das man Frankenerde nennt,
Erscheinest und der Wahl gewärtig seist.
LUDWIG.
Hab ich darum an jenem blut'gen Tag
Den Frieden meines Landes mir erstritten,
Damit ich, kaum vom Lager heimgekehrt,
In neuen Aufruhr, neuen Kampf hinaus
Gerissen werde? Nein, laßt ab von mir!
Laßt mich genießen meiner Arbeit Frucht,
Laßt mich in meinem Kreise Segen baun,
Um meines Volkes Liebe laßt mich werben!
Die Königskrone gönn ich andern gern.
BURGGRAF.
Das ist das Los der Besten, daß an sie
Vielfacher Anspruch sich begehrlich drängt:
Wo Segen quillt, da wallet jeder hin.
Weil Ihr in Bayern fürstlich Euch erwiesen,
So heischet Deutschland Euch zum Könige.
LUDWIG.
Glaubt mir, nicht mein Verdienst ist, was man sucht;
Weil Luxemburg die Österreicher fürchtet,
So sendet man nach mir. Sie irren sich,
Wenn sie für Friedrichs Feind mich halten. Nein,
Ich haß ihn nicht, ob ich ihn gleich bekämpft.
Ruft ihn zum Throne! Viele sind ihm hold,
Denn er ist bieder, tapfer, mächtig, reich,
Und keiner huldigt freud'ger ihm als ich.
BURGGRAF.
Die Biederkeit ist Euch mit ihm gemein,
Die Tapferkeit habt Ihr an ihm erprobt,
Die Macht hat, wer den Mächtigen besiegt.
LUDWIG.
Wo Bürger kämpfen für den eignen Herd,
Da weichet auch der überlegne Feind;
Doch wer als Kaiser sich behaupten will,
Der prüfe wohl, was zu Gebot ihm stehe.
Mir ist ein schmales Erbe zugefallen:
Die Pfalz hab ich zur Hälfte mit dem Bruder,
Von Bayern ward mir kaum der dritte Teil,
Und meine Mittel hat der Krieg verzehrt.
Hinab durch Österreichs fruchtbare Gaue,[125]
Zu Wiens prunkvoller Hofburg reitet hin!
Dort ist der Mann für einen Kaiserthron.
BURGGRAF.
Sei er an Schätzen reicher und an Macht!
Ich streit es nicht; auch sei Euch unverhehlt,
Es wirbt für ihn der Erzbischof von Köln
Und Euer Bruder, Pfalzgraf Rudolf, selbst.
Doch eben jener Reichtum, jene Macht
Sind schlimme Waffen in der Ehrfurcht Hand;
Den Ehrgeiz aber zeigt die Ungeduld,
Womit der Herzog nach der Krone strebt,
Die unbegehrt auf Euren Scheitel sinkt.
Was dem bedrängten Reiche fehlt, ist nicht
Ein Ritterspiegel und ein Königsheld,
Der seinen Namen zu den Sternen trägt,
Es ist ein Pfleger alles Heilsamen,
Ein Hort des Friedens und ein Vogt des Rechts,
Ein ernster Rächer alles Übermuts.
O Herzog, der, der in die Herzen schaut,
Er sei mein Zeuge! Wenn auch, die mich sandten,
Nicht alle reinen Eifers möchten sein,
Doch komm ich nicht ein Bote der Partei,
Ich komme, weil der innre Geist mich treibt,
Ich komm ein Anwalt vieler Redlichen,
Der treuste Freund des Reichs. Ihr seid berufen;
Ihr dürft Euch nicht entziehn.
LUDWIG.
Ich will's bedenken.
BURGGRAF.
Bedenkt, wo Zweifel ist! Doch hier ist keiner.
Seht diese Männer! Allen ist es klar.
ADELRAM.
Wohl hat der deutschen Stämme jeglicher
Dem Kaiserthrone seinen Mann geschickt,
Hier ist der unsre. Diesen Wittelsbach,
Dies edle Bayerblut, ihn senden wir,
Und nicht der Schlechteste wird er bestehn.
Zeuch hin, Erlauchter Ludwig, Bayerns Ruhm!
Und diese Schwerter, die wir deiner Huld
Verdanken, sei'n die Wächter deines Throns!
DER SCHÖFFE.
Was du uns bist, das sei den Städten allen,
Die an des Reiches Strömen sich erbaut!
Zeuch hin, verzage nicht an deiner Macht.
Für den die Liebe kämpfet, der ist stark.
Wohin du willst, laß diese Banner fliegen![126]
BURGGRAF.
Hört Ihr?
LUDWIG.
Ich höre, ja, mir bebt das Herz.
O Burggraf, welchen grenzenlosen Blick
Hast du mir aufgetan! Von Meer zu Meer
Verbreiten sich die Lande, mächtig schwellend
Ergießen Ströme sich, die Alpen weichen,
Italien dampft von Segen, raucht von Blut,
Hier leuchtet Rom, dort dämmert Avignon,
Der heil'ge Vater thront, die Rechte segnet,
Die Linke blitzet, Frankreich dräuet Sturm,
Der deutsche Boden dröhnt, die Fürsten kämpfen,
Das Schwert hebt Friedrich: Schwindel faßt mich an.
Doch wenn ich euch ins mutige Gesicht,
Ihr treuen Bayer, blicke, wenn ich so
Die kräftigen Hand ergreife, da durchdringt
Mich hoher Mut und männliches Vertraun:
Auf solche Pfeiler gründend steh ich fest,
Von solchen Fittichen gehoben schwing ich
Furchtlos mich auf.
Zu dem Burggrafen und dessen Begleitern.
Geht hin! Ich werde kommen.
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