Zweites Capitel.
Dessen letzten Wort dem Leser lehrt, was er ohne Zweifel schon vorher errathen halte.

[252] So verlief also der 19. April. Während ihre Vorgesetzten sich in dieser Weise besprachen, betrieben die Kolonisten ihre gewohnten Arbeiten. Das unerwartete Erscheinen des Professors auf der Scene der Gallia vermochte sie keineswegs besonders zu erregen. Die Spanier, bei ihrer natürlichen Sorglosigkeit, und die Russen, bei dem felsenfesten Vertrauen zu ihrem Herrn, beunruhigten sich weder über sichtbare Wirkungen, noch über deren Ursachen. Ob die Gallia jemals nach der Erde zurückkehrte, oder ob sie auf derselben leben, d.h. auch hier sterben sollten, das bekümmerte sie nicht im Geringsten. Auch während der folgenden Nacht ließen sie sich um keine Stunde Schlaf bringen und schlummerten wie Philosophen, welche nichts zu beunruhigen vermag.

Der zum Krankenwärter umgewandelte Ben-Zouf verließ das Lager des Professor Rosette nicht einen Augenblick. Er hatte die Sache zur seinigen gemacht und sich einmal in den Kopf gesetzt, jenen wieder auf die Füße zu bringen. Seine Ehre war hierbei im Spiele. Wie pflegte er ihn aber auch! Welch' gewaltige Quantitäten seiner Herzstärkungen flößte er ihm bei der geringsten Gelegenheit ein! Wie zählte er seine Seufzer! Wie lauschte er auf jedes Wort, das von seinen Lippen kam! Um wahr zu sein, müssen wir hier bemerken, daß der Name »Gallia« in Palmyrin Rosette's unruhigem Schlummer häufig, und bezüglich seiner Betonung von der einfachen Unruhe bis zum Zorne wechselnd, wiederkehrte. Träumte vielleicht der Professor, daß man ihm seinen Kometen stehlen, die Entdeckung der Gallia bestreiten, ihm die Priorität seiner Beobachtungen und Berechnungen ableugnen wollte? – Das konnte wohl sein. Palmyrin Rosette gehörte zu den Leuten, welche selbst im Schlafe wüthend werden.

Trotz seiner schärfsten Aufmerksamkeit gelang es dem Krankenwärter doch nicht, aus jenen unzusammenhängenden Worten etwas zu verstehen,[252] was das große Problem seiner Lösung näher gebracht hätte. Uebrigens schlief der Professor die ganze Nacht hindurch, anfänglich noch mit leisen Seufzern, später aber mit lautem Schnarchen von bester Vorbedeutung.

Als die Sonne sich schon über dem westlichen Horizonte der Gallia erhob, schlummerte Palmyrin Rosette noch immer, und Ben-Zouf erachtete es für angemessen, seine Ruhe nicht zu stören. Uebrigens wurde die Aufmerksamkeit der Ordonnanz gerade jetzt durch einen kleinen Zwischenfall abgeleitet.

Es klopfte nämlich Jemand wiederholt an die starke Thür, welche die Hauptgalerie des Nina-Baues abschloß. Diese Thür diente nicht etwa zur Abhaltung unliebsamer Besucher, sondern nur zum Schutz gegen die Kälte.

Ben-Zouf verließ seinen Pflegebefohlenen auf einen Augenblick; bald aber glaubte er, unrecht gehört zu haben, und kehrte wieder um, da er sich nicht als Portier betrachtete, und Andere da waren, welche, minder beschäftigt als er, den. Riegel entfernen konnten. Er verhielt sich also ganz still.

Im Nina-Bau lag Alles noch in tiefem Schlafe. Das Geräusch wiederholte sich. Offenbar rührte es von einem lebenden Wesen her, das mit irgend einem Instrumente gegen die Thür schlug.

»In drei Teufels Namen, das ist zu arg! fuhr Ben-Zouf auf. Wer zum Kuckuck mag das sein?«

Er ging nach der Hauptgalerie zu.

Bei dieser Thür angelangt, fragte er ärgerlich:

»Wer da?

– Ich bin's, erklang die Antwort mit süßlicher Stimme.

– Wer ist ›Ich‹?

– Isaak Hakhabut.

– Und was begehrt Ihr, Astaroth?

– Daß Sie mir die Thür öffnen, Herr Ben-Zouf.

– Was wollt Ihr hier? Eure Waaren verkaufen?

– Sie wissen ja, daß Niemand Luft hat, sie zu bezahlen.

– Nun, so scheert Euch zum Teufel!

– Mein Herr Ben-Zouf, fuhr der Jude in fast bittendem Tone fort, ich möchte Seine Excellenz den Herrn General-Gouverneur sprechen.

– Er schläft noch.

– Ich warte, bis er erwacht.[253]

– Gut, so wartet da, wo Ihr jetzt seid, Abimelech.«

Ben-Zouf wollte eben wieder nach seinem Posten zurückkehren, als Kapitän Servadac, den das Geräusch geweckt hatte, dazu kam.

»Was giebt's, Ben-Zouf?

– O, nichts, oder doch so gut wie nichts. Der Kerl, der Hakhabut ist draußen und will Sie sprechen.

– Nun gut, so öffne ihm, antwortete Hector Servadac. Ich muß doch erfahren, was ihn heute hierher führt.

– Jedenfalls nur sein eigenes Interesse.

– Oeffne die Thür, sag' ich Dir!«

Ben-Zouf gehorchte. Sofort drängte sich Isaak Hakhabut, in seinen alten, langen Ueberrock gehüllt, herein. Kapitän Servadac ging nach dem Hauptsaale und der Jude folgte ihm mit den devotesten Ehrenbezeigungen.

»Was wollt Ihr, fragte Kapitän Servadac und sah Isaak Hakhabut gerade in's Gesicht.

– O, Herr General-Gouverneur, wissen Sie denn seit einigen Stunden gar nichts Neues?

– Wie, Ihr denkt hier Neuigkeiten zu erfahren?

– Gewiß, Herr Gouverneur, und ich hoffe, Sie werden haben die Güte, sie mir mitzutheilen.

– Ich werde Euch gar nichts mittheilen können, Meister Isaak, denn ich weiß selbst nichts.

– Nun, es ist doch gekommen noch ein Mann gestern hierher nach Warm-Land? ...

– Also das wißt Ihr schon?

– Was sollt' ich's nicht, Herr Gouverneur? Von meiner armseligen Tartane aus hab' ich den You-You wegsegeln sehen auf eine weite Reise, und habe gesehen, daß er wieder gekommen ist. Mir schien, man lud daraus mit großer Vorsicht ...

– Nun, was oder wen?

– Nun, Herr Gouverneur, verhielt es sich nicht so, daß Sie gestern hätten aufgenommen hier einen Fremden? ...

– Der Euch bekannt wäre?

– O, das sage ich ja nicht, Herr Gouverneur, indeß, ich möchte ... ich wünschte ...[254]

– Was?

– Jenen Fremden zu sprechen, denn vielleicht kommt er ...

– Von wo?

– Von der nördlichen Küste des Mittelmeeres, und es wäre zu hoffen er brächte ...

– Nun, er brächte?

– Nachrichten aus Europa!« sagte der Jude mit einem bezeichnenden Blicke auf den Kapitän Servadac.

Der Starrkopf verweilte also, trotz dreiundeinhalbmonatlichen Aufenthaltes auf der Gallia, bei seinen früheren Ansichten. Bei seinem Temperament fiel es ihm gewiß schwerer als jedem Anderen, sich geistig als von der Erde getrennt anzusehen, obwohl er es buchstäblich war. Mußte er auch das Auftreten abnormer Erscheinungen zugestehen, wie die Verkürzung der Tage und Nächte, die Verkehrung der Hauptpunkte des Himmels bezüglich des Auf- und Unterganges der Sonne, so vollzog sich seiner Meinung nach das Alles eben auf der Erde selbst. Das Meer hier blieb für ihn immer noch das Mittelmeer. War auch ein Theil Afrikas durch irgend eine Katastrophe unzweifelhaft verschwunden, so existirte nach ihm doch das ganze Europa, einige hundert Meilen im Norden, unverändert weiter. Seine Bewohner lebten gewiß wie zuvor und auch er würde dort umherziehen, kaufen und verkaufen, mit einem Worte schachern können. Die Hansa würde in Ermanglung des afrikanischen Ufers den Küstenhandel längs des europäischen Ufers betreiben und bei diesem Tausche wahrscheinlich nichts einbüßen. Deshalb war Isaak Hakhabut spornstreichs herbeigeeilt, um im Nina-Bau Nachrichten von Europa zu erhalten.


»Nachrichten aus Europa!« sagte Isaak. (S. 255.)
»Nachrichten aus Europa!« sagte Isaak. (S. 255.)

Diesen Juden aufklären und seine starr festgehaltenen Ansichten brechen zu wollen, schien eine vergebliche Mühe. Kapitän Servadac dachte auch nicht im Geringsten daran, mit diesem Renegaten, der ihn anwiderte, neue Beziehungen anzuknüpfen, und begnügte sich, als Antwort auf dessen Gesuch nur mit den Achseln zu zucken.

Wer aber auch noch mehr als mit den Achseln zuckte, das war Ben-Zouf. Die Ordonnanz hatte das Begehren des Juden gehört und antwortete nun Isaak Hakhabut an Stelle des Kapitän Servadac, der ihm den Rücken zugekehrt hatte.


Ben-Zouf brachte das ersehnte Labsal. (S. 259.)
Ben-Zouf brachte das ersehnte Labsal. (S. 259.)

»Ich habe mich also nicht geirrt, fuhr der Jude mit[255] lebhafter erglänzenden Augen fort. Gestern ist ein Fremder hier angekommen?

– Ja wohl, antwortete Ben-Zouf.

– Lebend?

– Man hofft es.

– Und kann ich erfahren, Herr Ben-Zouf, von welchem Orte ist gekommen dieser Reisende?[256]

– Von den Balearen, belehrte ihn Ben-Zouf, der beobachten wollte, welche Wirkung das auf Isaak Hakhabut äußern würde.

– Von den Balearen! rief der Jude. O, das ist ein herrlicher Platz zum Handeln! Was hab' ich sonst dort gemacht für ein seines Geschäft! Die Hansa ist gar wohl bekannt auf jenen Inseln.

– Nur zu bekannt.[257]

– Sie liegen aber blos entfernt fünfzehn Meilen von der spanischen Küste, und jedenfalls wird der Herr Reisende bringen können Nachrichten von Europa.

– Gewiß, Manasse, er wird Euch so manches Interessante mittheilen können.

– Ist das wahr, Herr Ben-Zouf?

– Natürlich.

– Ich werde nicht ansehen ... fuhr der Jude zögernd fort ... nein ... gewiß ... ich bin zwar nur ein armer Mann ... ich werde nicht ansehen ein Paar Realen, um mit ihm sprechen zu können.

– Oho, Ihr werdet sie doch ansehen!

– Ja, das werde ich ... aber ich werde sie geben trotzdem, wenn ich ihn sprechen kann sogleich.

– Aha! ließ sich Ben-Zouf vernehmen. Leider ist unser Reisender sehr abgespannt und schläft jetzt noch.

– Aber wenn man ihn weckte ...

– Hakhabut, fiel da Kapitän Servadac ein, wenn Ihr Euch unterfangt, hier irgend Jemand zu wecken, so weis' ich Euch die Thür!

– Herr Gouverneur, entschuldigte sich der Jude im unterwürfigsten Tone, ich möchte ja nur wissen ...

– Ihr werdet Alles erfahren, unterbrach ihn Kapitän Servadac. Ich bestehe sogar darauf, daß Ihr zugegen seid, wenn unser neuer Gefährte seine Nachrichten aus Europa mittheilt.

– Und ich auch, Ezechiel, fügte Ben-Zouf hinzu, denn ich möchte Euer fröhliches Gesicht dabei sehen.«

Isaak Hakhabut brauchte nicht lange zu warten. Eben ließ sich die ungeduldig rufende Stimme Palmyrin Rosette's vernehmen.

Bei diesem Rufe eilten Alle nach dem Lager des Professors, Kapitän Servadac ebenso wie Graf Timascheff, Lieutenant Prokop und Ben-Zouf, dessen kräftige Hand Mühe hatte, den Juden Hakhabut etwas zurückzuhalten.

Der Professor war offenbar nur erst halb munter und rief, wahrscheinlich unter der Nachwirkung eines Traumes: »He, Joseph! den Kerl soll der Teufel holen! Wirst Du bald kommen, Joseph!«

Dieser Joseph war gewiß der Diener Palmyrin Rosette's; erscheinen konnte er ohne Zweifel deshalb nicht, weil er wohl noch die alte Welt bewohnte.[258]

Der Stoß der Gallia hatte auch die Wirkung gehabt, plötzlich, und wohl für immer, Herrn und Diener zu trennen.

Inzwischen erwachte der Professor vollständig und rief von Neuem:

»Joseph! Vermaledeiter Joseph! Wo ist meine Thür?

– Hier, erwiderte Ben-Zouf, Ihre Thür ist sorgfältig verwahrt.«

Palmyrin Rosette öffnete die Augen weiter und sah die Ordonnanz stirnrunzelnd scharf an.

»Du bist Joseph? fragte er.

– Zu dienen, Herr Palmyrin, erwiderte seelenruhig Ben-Zouf.

– Schön, Joseph, fuhr der Professor fort, meinen Kaffee, aber schnell!

– Den gewünschten Kaffee!« rief Ben-Zouf nach der Küche eilend.

Unterdessen half Kapitän Servadac Palmyrin Rosette sich halb empor zu richten.

»Verehrtester Professor, begann er, Sie haben also Ihren alten Schüler von der Charlemagne wieder erkannt?

– Gewiß, Servadac, gewiß! bestätigte Palmyrin Rosette. Ich hoffe, Sie werden sich binnen zwölf Jahren etwas geändert haben?

– Von oben bis unten, erwiderte Kapitän Servadac lachend.

– Schön, das ist gut! sagte Palmyrin Rosette. Aber meinen Kaffee möcht' ich haben. Ohne Kaffee keine klaren Gedanken, und diese braucht man heutzutage nothwendig.«

Zum Glück brachte Ben-Zouf eben das ersehnte Labsal – eine große Tasse schwarzen, dampfenden Kaffees.

Palmyrin Rosette leerte diese, erhob sich vollends, verließ das Lager, trat in den Hauptraum der Wohnung ein, sah sich zerstreut ein wenig um und ließ sich endlich in einen der besten Lehnstühle aus dem Salon der Dobryna nieder.

Dann ging der Professor, wenn auch mit etwas sauertöpfischem Gesicht, aber doch mit einem Tone, der an das »all right«, »va bene« und »nil desperandum« seiner Nachrichtsblätter erinnerte, auf die brennende Frage ein.

»Nun, meine Herren, was denken Sie von der Gallia?«

Kapitän Servadac wollte darauf vor Allem selbst die Frage stellen, was diese Gallia sei, als sich Isaak Hakhabut vordrängte.[259]

Beim Anblicke des Juden runzelten sich des Professors Augenbrauen von Neuem und er rief mit dem Tone eines Mannes, der sich durch eine unziemliche Begegnung beleidigt fühlt:

»Und was hat das zu bedeuten?

– Lassen Sie sich den da nicht kümmern!« erwiderte Ben-Zouf, während der Gelehrte Isaak Hakhabut mit der Hand abzuwehren suchte.

Es war aber weder leicht, den Juden zurück zu halten, noch ihn am Sprechen zu verhindern. Er nahm immer und immer wieder einen Anlauf, ohne der anderen Anwesenden zu achten.

»Mein Herr, sagte er, im Namen des Gottes Abraham's, Isaak's und Jakob's, geben Sie uns Nachricht von Europa!«

Palmyrin Rosette sprang, wie von einer Feder emporgeschnellt, aus seinem Sessel auf.

»Nachrichten von Europa! rief er. Er will Nachrichten von Europa haben!

– Ja ... ja ... antwortete der Jude, der sich an den Lehnsessel des Professors klammerte, um dem ihn zurückdrängenden Ben-Zouf zu widerstehen.

– Und wozu das? fuhr Palmyrin Rosette fort.

– Um dahin zurückzukehren.

– Dahin zurückkehren! – Welches Datum haben wir doch heute? fragte der Professor nach seinem früheren Schüler gewendet.

– Den zwanzigsten April, antwortete Kapitän Servadac.

– Gut; also heute am zwanzigsten April, erklärte Palmyrin Rosette, dessen Stirn sich wie von leichtem Nachdenken furchte, heute ist Europa nahezu dreiundsiebzig Millionen Meilen von uns entfernt!«

Isaak Hakhabut sank zusammen, als hätte man ihm das Herz aus dem Leibe gerissen.

»Ah, wie mir scheint, weiß man hier noch nichts? fragte Palmyrin Rosette.

– Einiges doch!« antwortete Kapitän Servadac.

Mit kurzen Worten theilte er dem Professor Alles mit. Er erzählte, was sich seit der Nacht des 31. Decembers zugetragen, wie die Dobryna eine Entdeckungsreise unternommen und aufgefunden habe, was noch von den alten Continenten übrig war, nämlich einige Punkte von Tunis, Sardinien, Gibraltar[260] und Formentera; ferner daß seine Documente in drei Fällen in ihre Hände gekommen seien, und endlich, daß man die Insel Gourbi verlassen, um nach Warm-Land überzusiedeln und den alten Wachtposten gegen den Nina-Bau zu vertauschen.

Palmyrin Rosette hatte diesem Berichte nicht ohne einige Zeichen von Ungeduld zugehört. Als Kapitän Servadac geendet hatte, fragte er:

»Nun, meine Herren, wo glauben Sie sich denn augenblicklich zu befinden?

– Auf einem neuen Asteroïden, der durch die Sonnenwelt kreist, erwiderte Kapitän Servadac.

– Und dieser neue Asteroïd wäre Ihrer Ansicht nach? ...

– Ein ungeheures Bruchstück, das aus der Erde gerissen ward.

– Herausgerissen, ah so, herausgerissen! Ein Fragment der Erdkugel! Und durch wen, durch was herausgerissen?

– Durch den Anprall eines Kometen, dem Sie, lieber Professor, den Namen ›Gallia‹ gegeben haben.

– Nun, Sie irren sich doch, meine Herren, erklärte Palmyrin Rosette aufstehend. Die Sache verhält sich noch weit besser!

– Noch weit besser! wiederholte lebhaft Lieutenant Prokop.

– Gewiß, fuhr der Professor fort, gewiß. Es ist ganz richtig, daß ein bisher unbekannter Komet in der Nacht vom 31. December zum 1. Januar, um zwei Uhr siebenundvierzig Minuten und fünfunddreißig Secunden die Erde getroffen hat, aber er hat sie dabei sozusagen nur gestreift und die kleinen Bruchstückchen mit entführt, welche Sie bei Ihrer Entdeckungsfahrt auffanden.

– Und folglich, rief Kapitän Servadac, befinden wir uns ...

– Auf dem Gestirn, welches ich ›Gallia‹ genannt habe, antwortete Palmyrin Rosette triumphirenden Tones. Sie leben jetzt auf meinem Kometen!«[261]

Quelle:
Jules Verne: Reise durch die Sonnenwelt. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XXV–XXVI, Wien, Pest, Leipzig 1878, S. 252-262.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Reise durch die Sonnenwelt
Reise Durch Die Sonnenwelt
Reise durch die Sonnenwelt: Erster Band
Reise durch die Sonnenwelt: Zweiter Teil
Reise Durch Die Sonnenwelt, Part 2 (German Edition)

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Reigen

Reigen

Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.

62 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon