Fünfzehntes Capitel.
Ein Lebender.

[156] Während der »Dolly-Hope« seine zweite Expedition durch die See von Timor unternahm und sie unter den geschilderten Umständen beendigte, brachten Mrs. Branican, ihre Freunde und die Familien der verschwundenen Mannschaft lange Wochen ängstlicher Erwartung zu. Wie viel Hoffnungen wurden dem von dem »Californian« aufgefischten Holzstücke beigelegt, das sicher dem »Franklin« gehörte! Würde es dem Capitän Ellis gelingen, die Trümmer des Schiffes auf einer der Inseln oder einem Punkte der australischen Küste zu finden? Würde er John Branican, Harry Felton und die zwölf eingeschifften Matrosen finden? Würde er endlich einen oder mehrere der Ueberlebenden nach San-Diego zurückbringen?[156]

Seit der Abfahrt des »Dolly-Hope« waren zwei Briefe des Capitäns eingetroffen. In dem ersten theilte er die vergebliche Durchforschung der Gewässer von Timor bis zu der äußersten Grenze des Meeres von Arafoura mit; in dem zweiten, daß die Inseln Melville und Bathurst besucht wurden, ohne die geringste Spur von dem »Franklin« zu finden. Zu gleicher Zeit wurde Mrs. Branican mitgetheilt, daß die Fahrt noch bis zu dem westlichen Theile von Australien durch die verschiedensten umliegenden Inselgruppen fortgesetzt werde. Dann würde, wenn auch die kleinen Sundainseln besucht worden wären, das Schiff wieder heimkehren und damit wäre jede Hoffnung geschwunden.

Seitdem traf monatelang kein weiteres Schreiben ein und nun hoffte man täglich in San-Diego, daß die Ankunft des Schiffes werde signalisirt werden. Unterdessen ging das Jahr 1882 vorüber. Obwohl Mrs. Branican keine weiteren Nachrichten von dem Capitän Ellis erhalten hatte, so beunruhigte sie sich doch nicht über das Schicksal des »Dolly-Hope«, weil die Postverbindungen, besonders im Stillen Ocean, sehr schlecht sind.

Als auch schon der Februar herankam, da fand denn auch Mr. William Andrew diese Expedition sehr lang dauernd. Jeden Tag begaben sich einige Personen auf die Islandspitze, indem sie hofften, das Schiff in Sicht zu bekommen, denn die Seeleute von San-Diego hätten es gleich an seinem Gange erkannt.

Am Morgen, den 27. März, erschien endlich der »Dolly-Hope« auf der Höhe und legte nach einer Stunde im Hafen von San-Diego an. Diese Neuigkeit hatte sich schnell in der Stadt verbreitet und die Leute eilten von allen Seiten dem Hafen zu.

Mrs. Branican, Mr. William Andrew und einige andere Freunde begaben sich sofort an Bord des »Dolly-Hope«. In einigen Augenblicken hatten sie Alle den Erfolg der Expedition erfahren: An der westlichen Grenze der See von Timor, auf der Insel Browse war der »Franklin« gescheitert... Hier hatten die Schiffbrüchigen einen Zufluchtsort gefunden... Hier waren sie gestorben...

»Alle? fragte Mrs. Branican.

– Alle!« erwiderte Ellis.

Die Bestürzung war eine allgemeine, als der »Dolly-Hope« mit halb gehißter Flagge – zum Zeichen der Trauer für die Schiffbrüchigen des »Franklin« – in die Bucht von San-Diego einfuhr.[157]

Die zweite Fahrt hatte ungefähr ein Jahr gedauert und trotz der Anstrengungen der Bemannung hatte sie keinen anderen Erfolg, als daß sie alle Hoffnungen zerstörte. In der kurzen Zeit, welche Mrs. Branican und Mr. William Andrew an Bord des Schiffes verweilten, theilte ihnen Ellis seine Erlebnisse auf der Insel Browse mit. Obgleich Mrs. Branican erfuhr, daß kein Zweifel über den Untergang Johns und seiner Gefährten bestehen konnte, so bewahrte sie doch ihre Fassung. Sie weinte keine Thräne, sie stellte keine Frage. Da die Trümmer des »Franklin« auf dieser Insel gefunden wurden und keiner der Schiffbrüchigen am Leben geblieben war, was hätte sie noch zu fragen gehabt? Man würde ihr die ganze Fahrt später näher beschreiben; nachdem sie den Capitän Ellis und Zach Fren die Hand gedrückt hatte, setzte sie sich auf das Hintertheil des Schiffes und versank in tiefes Nachdenken; trotz so vieler Beweise wollte sie es nicht glauben, daß sie Witwe sei.

Sie lud für Nachmittag den Capitän Ellis, Zach Fren und Mr. William Andrew in das Prospect-House ein, um einen ganz genauen Bericht über die Fahrt zu erhalten.

Als ein Boot Mrs. Branican wieder ans Land setzte, machte die dicht gedrängte Menge der schwer geprüften Frau ehrerbietigst Platz.

Gegen drei Uhr Nachmittags begaben sich Mr. William Andrew, Zach Fren und Ellis in das Prospect-House, wo sie sofort in den Salon geführt wurden, auf dessen Tisch eine große Karte der Gewässer von Nordaustralien ausgebreitet lag.

»Herr Capitän, sagte Dolly, ich bitte mir über Ihre Fahrt zu berichten.«

Und nun schilderte Ellis die ganze Reise, als wenn er sie aus dem Tagebuche läse, indem er nichts vergaß, nichts wegließ und sich manchmal an Zach Fren wendete, damit dieser seine Worte bestätige. Als er nun auf die Insel Browse zu sprechen kam, da mußte er Alles erzählen, was von Stunde zu Stunde, von Minute zu Minute vorgefallen war; und Mrs. Branican, stets unbeweglich und nur leicht mit den Händen zitternd, sah Alles vor ihren Augen, als wenn sie es selbst erlebt hätte: Die Landung des Capitäns und seiner Leute, die Besteigung des Felsens, die Auffindung der Messerklinge, die Spuren des Feldbaues, die Schiffstrümmer an den Klippen, die Höhle, welche die Ueberlebenden bewohnt hatten, die Entdeckung der vier Gräber, das Skelet des letzten dieser Unglücklichen am Fuße des Signalmastes, die Alarmglocke... in diesem Augenblicke erhob sich Dolly, als wenn sie diese Glocke in ihrem einsamen Hause gehört hätte...[158]

Der Capitän Ellis nahm aus seiner Tasche ein Medaillon, das durch Nässe sehr gelitten hatte und reichte es ihr. Eine halb verwischte Photographie Dollys enthielt dies Medaillon, welches sie John bei der Abfahrt des »Franklin« gegeben hatte und das in einem dunklen Winkel der Höhle gefunden wurde. Wenn dieses Medaillon bewies, daß John sich unter den fünf Schiffbrüchigen auf dieser Insel befand, folgte daraus, daß er auch einer jener war, die der Noth und den Entbehrungen zum Opfer gefallen waren?

Die Karte der australischen Meere lag ausgebreitet auf dem Tische, jene Karte, vor welcher Dolly seit sieben Jahren so oft die Erinnerung an John wachgerufen hatte. Sie ersuchte den Capitän, ihr die Insel Browse zu zeigen, jenen kaum sichtbaren Punkt, den die Wirbelstürme des Indischen Meeres umbrausen.

»Wäre man einige Jahre früher gekommen, fügte der Capitän hinzu, so hätte man vielleicht John und seine Gefährten noch lebend angetroffen...

– Ja, vielleicht, sagte Mr. William Andrew, und dorthin hätte der »Dolly-Hope« auf seiner ersten Reise fahren sollen!... Aber wer hätte glauben können, daß der »Franklin« auf einer Insel des Indischen Oceans scheitern würde?

– Das konnte man nicht, erwiderte der Capitän, nach der Route, welche er nehmen mußte, und er auch wirklich genommen hat, weil das Schiff im Süden der Insel Celebes gesehen worden ist... Der Capitän John, der seines Schiffes nicht mehr Herr war, wurde jedenfalls durch die Meerengen der Sundainseln in die See von Timor und bis zur Insel Browse getrieben.

– Ja, und so mag es sich auch verhalten, sagte Zach Fren.

– Herr Capitän, sagte dann Mrs. Branican, indem Sie den »Franklin« in dem malayischen Meere suchten, haben Sie gehandelt, wie Sie handeln mußten... aber Sie hätten zuerst zur Insel Browse fahren sollen... Ja!... dorthin!«

Dann betheiligte sie sich an dem Gespräche und wollte, gestützt auf gewisse Ziffern, noch einen Hoffnungsstrahl bewahren.

»An Bord des »Franklin«, sagte sie, befanden sich der Capitän John, der Obersteuermann Harry Felton und zwölf Matrosen. Sie haben auf der Insel die Ueberreste von vier Menschen gefunden und der letzte lag todt am Fuße des Signalmastes, was ist denn aus den anderen neun geworden?

– Das wissen wir nicht, erwiderte der Capitän.[159]

– Das weiß ich, erwiderte Mrs. Branican, aber ich frage Sie, was konnte aus ihnen werden?

– Vielleicht sind sie zugrunde gegangen, als der »Franklin« an die Klippen der Insel geworfen wurde.

– Sie glauben also, daß nur Fünf den Schiffbruch überlebt haben?

– Das ist unglücklicherweise die nächstliegende Erklärung, fügte Mr. William Andrew hinzu.

– Dieser Ansicht bin ich nicht, erwiderte Mrs. Branican. Warum hätte nicht die ganze Bemannung die Insel gesund erreichen können?... Warum hätte es neun von ihnen nicht gelingen können, sie zu verlassen?«

– Und auf welche Weise, Mrs. Branican? erwiderte lebhaft der Capitän.

– Indem sie sich auf einer Schaluppe einschifften, die sie sich aus den Trümmern des Schiffes erbauten...

– Mrs. Branican, versetzte Ellis, Zach Fren und ich können Ihnen sagen, daß das unmöglich gewesen wäre, da sich die Trümmer des Schiffes in einem elenden Zustande befanden.

– Aber... auf eines ihrer Boote.

– Die Boote des »Franklin« konnten, wenn sie nicht zerschmettert wurden, sich nicht bis nach den Küsten von Australien oder den Sundainseln wagen.

– Und wenn neun Schiffbrüchige die Insel verlassen konnten, bemerkte Mr. William Andrew, warum blieben die fünf anderen dort zurück?

– Dann will ich nur noch erwähnen, hub Ellis von neuem an, daß, wenn sie sich wirklich auf einem Boote aufs Meer gewagt haben, sie entweder untergegangen oder den Eingeborenen Australiens zum Opfer gefallen sind, weil sie nie zurückkehrten.«

Mrs. Branican wandte sich an den Hochbootsmann:

»Zach Fren, sagte sie, sind Sie ganz derselben Meinung wie der Capitän Ellis?

– Ich denke,... erwiderte Zach Fren, ich denke, daß, wenn die Dinge so sein konnten,... sie auch möglicherweise hätten anders sein können.

– Auch ich glaube, erwiderte Mrs. Branican, daß wir nicht die absolute Gewißheit über das Schicksal der neun Menschen haben, deren Ueberreste nicht auf der Insel gefunden worden sind. Was Sie und Ihre Mannschaft[160]

anbelangt, Herr Capitän, so haben Sie Alles gethan, was ein Mensch zu thun im Stande ist.

– Ich hätte mir nur besseren Erfolg gewünscht, Mrs. Branican!

– Wir wollen uns zurückziehen, liebe Dolly, sagte Mr. William Andrew, da er glaubte, daß die Sitzung schon zu lange gedauert habe.


... las man deutlich folgenden Namen und folgende Jahreszahl: Franklin 1875. (S. 156)
... las man deutlich folgenden Namen und folgende Jahreszahl: Franklin 1875. (S. 156)

– Ja, lieber Freund, erwiderte Mrs. Branican, ich fühle das Bedürfniß allein zu sein.... Aber so oft Capitän Ellis mich besuchen wird, werde ich glücklich sein, wenn ich mit ihm von John und seinen Gefährten werde sprechen können.

– Ich stehe stets zu Ihrer Verfügung, antwortete Ellis.

– Und auch Sie, Zach Fren, fügte Mrs. Branican hinzu, vergessen Sie nicht, daß mein Haus das Ihrige ist.

– Dasmeinige?... fragte der Hochbootsmann. Aber was soll aus »Dolly-Hope« werden?

– Der »Dolly-Hope«? sagte Mrs. Branican, als ob diese Frage ihr ganz unnöthig erschien.

– Sie werden doch nicht die Absicht haben, bemerkte Mr. William Andrew, ihn zu verkaufen, wenn sich eine Gelegenheit fände....

– Ihn zu verkaufen?... versetzte Mrs. Branican lebhaft, ihn zu verkaufen?... Nein, Herr Andrew, niemals!«

Mrs. Branican und Zach Fren sahen sich an und sie hatten sich verstanden.

Von jenem Tage an lebte Dolly sehr zurückgezogen im Prospect-House. wohin sie alle Dinge vom Schiffe bringen ließ, die man auf der Insel Browse gefunden hatte.

Der »Dolly-Hope« wurde nun abgetakelt und der Aufsicht Zach Fren's unterstellt. Die Bemannung wurde reichlich belohnt entlassen. Aber wenn jemals das Schiff wieder in See stechen sollte, so konnte man auf sie rechnen.

So oft Zach Fren in das Prospect-House kam, sprach Mrs. Branican über die Einzelheiten der letzten Fahrt mit ihm. Eines Tages sagte sie zu ihm:

»Zach Fren, weder John noch seine acht Gefährten sind todt!

– Die acht?... Das weiß ich nicht. Aber das weiß ich, daß Capitän John lebt.

– Ja... Er lebt! Aber wo ihn suchen, Zach Fren?... Wo ist mein armer John?[163]

– Er ist dort, wo er ist, und sicher irgendwo... Und wenn wir nicht zu ihm fahren... so werden wir doch von ihm Nachricht erhalten!... Ich sage nicht in einem frankirten Briefe... aber wir werden doch von ihm Nachricht erhalten!

– John lebt, Zach Fren!«

So hatten denn Mrs. Branican und Zach Fren immer noch Hoffnungen, die Mr. William Andrew, der Capitän Ellis und Jeder in San-Diego schon verloren hatten.

Das Jahr 1883 brachte nichts, was die Angelegenheit hätte in Fluß bringen können. Der Capitän Ellis war für sein Haus Andrew wieder in die See gestochen. Mr. William Andrew und Zach Fren waren die einzigen Besucher im Prospect-House. Was Mrs. Branican anbelangt, so widmete sie sich ganz dem Waisenhause Wat-House. Außerdem hörte sie nicht auf, die Armen zu unterstützen. Nicht Einer klopfte vergebens an ihre Thüre, und mit den bedeutenden Einkünften aus ihrem Vermögen, das Mr. William Andrew verwaltete, stand sie stets den armen Matrosenfamilien zur Seite, deren Angehörige sich auf dem »Franklin« befunden hatten. Hoffte sie nicht, daß einige von ihnen einmal zurückkehren würden?

Das bildete immer den Gegenstand des Gespräches mit Zach Fren. Welches Schicksal hatten die Schiffbrüchigen gehabt, von denen man keine Spur auf der Insel Browse gefunden hatte?... Warum hätten sie die Insel nicht auf einem Boote verlassen können, das sie sich gebaut hatten?... Freilich waren jetzt schon so viele Jahre verflossen, daß es thöricht erschien, noch weiter zu hoffen.

Dolly sah im Traume stets John... Er hatte sich aus dem Schiffbruche gerettet... Das Schiff, das ihn heimbringen sollte, war in Sicht... John war nach San-Diego zurückgekehrt... Diese Träume faßte Dolly immer wieder als ein Zeichen auf, daß Alles so kommen werde.

Es verflossen wieder einige Jahre und 1890 waren es schon vierzehn Jahre, daß der »Franklin« San-Diego verlassen hatte. Mrs. Branican war damals siebenunddreißig Jahre alt. Wenn auch ihr Haar schon zu bleichen begann und ihr Teint blässer wurde, so hatte doch ihr Auge das frühere Feuer bewahrt. Es schien, als habe sie nichts von jener Energie verloren, die ihr stets eigenthümlich war und die sie bei einer passenden Gelegenheit wieder beweisen sollte.[164]

In diesen langen Jahren, die kein Licht über die geheimnißvolle Katastrophe brachten, hatte Mrs. Branican nicht aufgehört, Nachforschungen nach Len und Jane Burker anzustellen. Da gar kein Brief nach San-Diego kam, so mußte Len Burker Amerika ganz verlassen haben und wohl unter falschem Namen in einem fernen Lande wohnen. Das war ein großer Schmerz für Mrs. Branican, denn wie glücklich wäre sie in ihrer Einsamkeit gewesen, wenn sie Jane bei sich gehabt hätte!... Jane wäre eine hingebende Gefährtin gewesen... Aber sie war weit weg und für Dolly ebenso verschollen wie John.

Die Hälfte des Jahres 1890 war schon verflossen, als eine Zeitung in San-Diego in ihrer Nummer vom 26. Juli eine Nachricht brachte, die eine ungeheuere Sensation auf beiden Continenten hervorrief. Diese Nachricht wurde aus dem »Morning Herald«, einer Zeitung in Sydney, abgedruckt und lautete ungefähr folgendermaßen:

»Man erinnert sich, daß die vor sieben Jahren angestellten Nachforschungen des »Dolly-Hope« nach dem »Franklin« aufgegeben wurden. Man mußte annehmen, daß alle Schiffbrüchigen umgekommen seien, entweder bevor sie die Insel Browse erreichten, oder, nachdem sie dieselbe verlassen hatten.

Jetzt ist die Frage in ein neues Stadium getreten. Einer der Officiere des »Franklin« ist soeben in Sydney angekommen, nämlich Harry Felton, der Steuermann des Capitäns John Branican. Er wurde an den Ufern des Parrn, einem Nebenflusse des Darling, nahe der Grenze des südlichen Neu-Südwales und Queensland gefunden und nach Sydney gebracht. Aber er ist so schwach, daß er keine Auskunft geben kann und man befürchtet täglich seinen Tod. Es wird gebeten, dies denen, die sich für die Katastrophe des »Franklin« interessiren, mitzutheilen.«

Mr. William Andrew erhielt diese Nachricht auf telegraphischem Wege und eilte sofort in das Prospect-House, wo sich gerade Zach Fren befand.

Als Mrs. Branican dies hörte, antwortete sie nur:

»Ich fahre nach Sydney.

– Nach Sydney?... fragte Mr. William Andrew.

– Ja, nach Sydney! Wollen Sie mich begleiten, Zach Fren?

– Ich gehe überallhin mit, Mrs. Branican.

– Ist der »Dolly-Hope« segelfertig?

– Nein, erwiderte Mr. William Andrew, und man brauchte drei Wochen.[165]

– Ich muß in weniger als drei Wochen in Sydney sein! Fährt kein Postdampfer nach Australien?

– Der »Oregon« verläßt noch heute Nacht San-Francisco.

– Zach Fren und ich werden heute Abend in San-Francisco sein.

– Liebe Dolly, sagte Mr. William Andrew, möge Gott Sie mit Ihrem John vereinigen!

– Er wird uns vereinigen!« erwiderte Mrs. Branican.

Um elf Uhr Abends fuhren Mrs. Branican und Zach Fren mit einem Extrazuge nach der Hauptstadt Californiens

Um ein Uhr Nachts verließ der »Oregon« San-Francisco in der Richtung nach Sydney.

Quelle:
Jules Verne: Mistreß Branican. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band LIX–LX, Wien, Pest, Leipzig 1893, S. 156-161,163-166.
Lizenz:

Buchempfehlung

Ebner-Eschenbach, Marie von

Bozena

Bozena

Die schöne Böhmin Bozena steht als Magd in den Diensten eines wohlhabenden Weinhändlers und kümmert sich um dessen Tochter Rosa. Eine kleine Verfehlung hat tragische Folgen, die Bozena erhobenen Hauptes trägt.

162 Seiten, 9.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Spätromantik

Große Erzählungen der Spätromantik

Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.

430 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon