Vierzehntes Capitel.
Von einem Fest zum andern.

[191] Die Insel Tahiti ist bestimmt, zum regelmäßigen Ruheplatz Standard-Islands zu werden. Vor der Fortsetzung ihrer Fahrt nach dem Wendekreis des Steinbocks gedenken seine Bewohner sich jedes Jahr im Gewässer von Papeete aufzuhalten. So freundlich von den französischen Behörden wie von den Eingebornen empfangen, wollen sie sich dadurch dankbar erweisen, daß sie jenen ihre Thüren oder vielmehr ihre Häfen weit öffnen. Militärs und Civilisten von Papeete strömen in Folge dessen herbei, durchstreifen die Felder, den Park und die Avenuen, doch nie ereignet sich dabei ein Zwischenfall, der das bisherige vorzügliche Einvernehmen hätte stören können. Bei ihrem Weggange muß die Polizei freilich darauf achten, daß die hiesige Bevölkerung sich durch das Zurückbleiben einiger Tahitier, die doch auf der schwimmenden Insel nicht Wohnung nehmen dürfen, nicht heimlich vermehrt hat.

Natürlich genießen die Milliardeser für dieses Entgegenkommen auch die Freiheit, alle Inseln der Gruppe zu besuchen, vor denen es dem Commodore Simcoë etwa anzuhalten beliebt.

Veranlaßt durch das längere Verweilen hier denken schon einzelne reiche Familien daran, sich in der Umgebung von Papeete Villen zu miethen, und einige haben sich solche sogar im voraus gesichert. Sie denken sich daselbst ebenso häuslich einzurichten, wie Großstädter, die für den Sommer mit Kind und Kegel aufs Land ziehen, um hier als Grundbesitzer, Touristen, Ausflügler oder, wenn sie dafür Neigung haben, als Jäger zu leben, kurz, sie wollen da eine Villegiatur halten, ohne von diesem heilsamen Klima, dessen Temperatur zwischen April und December von vierzehn bis dreißig Centigrad schwankt, irgend etwas zu fürchten zu haben.

Unter den Notabeln, die ihre prächtigen Häuser verlassen und gegen noch bequemere und schönere Wohnungen auf dem Lande in Tahiti vertauschen, sind vor allem die Tankerdon's und die Coverley's zu nennen. Mr. und Mrs. Tankerdon nebst ihren Söhnen und Töchtern beziehen denn auch schon am nächsten Tage[191] ein reizendes Häuschen auf der Landspitze von Tatao. Mr. und Mrs. Coverley, Miß Diana und deren Schwestern vertauschen ebenfalls das Palais in der Fünfzehnten Avenue mit einer herrlichen Villa unter den Bäumen auf der Venusspitze. Die beiden Wohnungen liegen mehrere Meilen weit von einander, was Walter Tankerdon vielleicht für etwas weit hält. Es liegt freilich nicht in seiner Macht, die beiden Landspitzen der tahitischen Küste einander zu nähern. Uebrigens stehen sie durch fahrbare, gut erhaltne Straßen mit Papeete in bequemer Verbindung.

Frascolin bemerkt gegen Calistus Munbar, daß die beiden Familien in Folge ihrer Abwesenheit beim Besuche des Civilgouverneurs nicht gegenwärtig sein können.

»Desto besser, antwortet der Oberintendant, dessen Augen in geheimer Freude aufleuchten, da gehen wir allen Unannehmlichkeiten aus dem Wege. Käme der Vertreter Frankreichs zuerst zu den Coverley's, was würden dann die Tankerdon's, und wenn zu diesen, was würden dann die Coverley's dazu sagen?«

Cyrus Bikerstaff kann sich wegen der Abwesenheit der beiden Familien nur Glück wünschen.

– Ist denn gar keine Hoffnung vorhanden, daß die Rivalität dieser Familien endlich einmal aufhört? sagte Frascolin.

– Wer kann das wissen, erwiderte Calistus Munbar. Das hängt vielleicht nur von dem liebenswürdigen Walter und der reizenden Diana ab...

– Bisher scheint es freilich, daß dieser Erbe und diese Erbin... fällt Yvernes ein.

– Keine Angst! unterbricht ihn der Oberintendant, dazu genügt eine Gelegenheit, und wenn der Zufall eine solche nicht herbeiführt, so werden wir, zum Besten unsrer geliebten Insel, einmal selbst den Zufall spielen!«

Calistus Munbar führt dabei auf den Fersen eine Pirouette aus, die gewiß des Athanase Dorémus Beifall gefunden und einem Marquis des vorigen Jahrhunderts keine Schande gemacht hätte.


Der Empfang des Civilgouverneurs. (S. 192.)
Der Empfang des Civilgouverneurs. (S. 192.)

Am Nachmittage des 20. October landen der Civilgouverneur, der Commandant, der Generalsecretär und die ersten Beamten des Protectorats am Quai des Steuerbordhafens, wo sie von dem Gouverneur mit den ihnen zukommenden Ehren empfangen werden. Von beiden Batterien donnern Kanonenschüsse. Bereitstehende Wagen mit französischen und Milliardeser Fahnen bringen sie nach der Stadt, wo der Empfangssaal des Stadthauses für diese Zusammenkunft hergerichtetist. Während der Fahrt jubelt ihnen die Bevölkerung zu und vor der Auffahrt zum Stadthause werden einige officielle Begrüßungen ausgetauscht, die sich nur erträglich lange hinziehen.

Später folgt ein Besuch des Tempels, der Saint-Mary Church, des Observatoriums, der beiden Elektricitätswerke, der Häfen, des Parks und in Tramwagen eine Fahrt um die ganze Insel. Nach der Rückkehr wird im großen Saale des Casinos ein kleines, aber seines Mahl eingenommen , und die sechste Stunde kommt heran, ehe der Civilgouverneur mit seinem Gefolge und unter dem Donner der Geschütze von Standard-Island nach Papeete zurückkehrt, wohin er eine vortreffliche Erinnerung mitnimmt.

Am Morgen des 21. October lassen sich die vier Pariser wieder nach Papeete übersetzen. Sie haben niemand eingeladen, sie zu begleiten, nicht einmal den Tanz- und Anstandslehrer, dessen Beine so langen Wanderungen nicht einmal mehr gewachsen gewesen wären. Sie sind frei wie die Luft, wie Schüler in den Ferien, und glücklich, einen ordentlichen Fels- und Erdboden unter den Füßen zu haben.

In erster Linie handelt es sich um eine Besichtigung Papeetes. Die Hauptstadt des Archipels ist unbestreitbar hübsch zu nennen. Dem Quartett gewährt es ein wahres Vergnügen, unter den hohen Bäumen zu flanieren, die alle Häuser am Strande, die Magazine der Marine und die größten Handelsniederlassungen am Hafen überschatten. Dann begeben sie sich unter Benützung eines Railway amerikanischen Systems eine auf den Quai mündende Straße hinauf nach der innern Stadt.

Hier finden sie breite, ebenso wie in Milliard-City nach Winkel und Richtscheit angelegte Straßen zwischen Gärten in üppigem Grün. Sogar zu dieser frühen Morgenstunde herrscht schon ein reger Verkehr von Eingebornen wie von Europäern, und dieser Verkehr, der nach acht Uhr abends noch größer wird, dauert dann die ganze Nacht fort. Die Nächte in den Tropen und vorzüglich in Tahiti sind nicht dazu geschaffen, daß man sie im Bett zubringt, obgleich die Betten in Papeete nur aus einem Gitter von Stricken, die mit Cocosfasern verbunden sind, und einer Matratze aus Bananenblättern oder Baumwollsamen bestehn, von den Mosquitonetzen nicht zu reden, die den Schläfer gegen die schmerzhaften Stiche dieser blutgierigen Insecten schützen.

Was die Häuser angeht, ist es leicht, die europäischen von den tahitischen zu unterscheiden. Die ersteren, meist aus Holz gebaut und auf einer, einige Fuß[195] hohen Mauerwerksunterläge ruhend, lassen an Comfort nichts zu wünschen übrig. Die in der Stadt nur selten vorkommenden andern, die ganz regellos unter dem Laubwerk verstreut liegen, sind aus Bambusstangen hergestellt und nur mit Matten gleichsam tapeziert, was sie reinlich, lustig und angenehm macht.

Doch die Eingebornen?...

»Die Eingebornen? wiederholt Frascolin. Solche, wie Ihr meint, giebt es hier ebensowenig wie auf den Sandwichinseln. Von jenen wackern Wilden, die vor dem Kampfe mit Vergnügen ein menschliches Cotelett verzehrten und ihrem Häuptling die Augen eines besiegten Kriegers aufhoben, der nach dem Recept der tahitischen Küche verzehrt worden war... solche Wilde giebt es leider nicht mehr!

– Was? In ganz Oceanien fänden sich keine Cannibalen mehr? Und wir hätten tausende und abertausende von Meilen gemacht, ohne einem einzigen zu begegnen?

– Nur Geduld, antwortet der Violoncellist, der mit der Hand in der Luft herumfuchtelt, wie Rodin in den »Geheimnissen von Paris«. Wir treffen vielleicht noch mehr, als zur Befriedigung unsrer thörichten Laune nothwendig sind.«

Er wußte freilich nicht, wie richtig er hiermit prophezeite!

Die Tahitier sind höchst wahrscheinlich malayischen Ursprungs und entstammen der Rasse der Maoris. Raiatea, die heilige Insel, dürfte die Wiege ihrer Könige gewesen sein – eine reizende Wiege, die sich in der Gruppe der Inseln Unter dem Wind im klaren Wasser des Stillen Oceans badet.

Vor der Hierherkunft der Missionäre zerfiel die tahitische Bevölkerung in drei Classen: die der Fürsten, der bevorzugten Persönlichkeiten, denen man die Gabe, Wunder zu verrichten, zutraute; ferner die der Häuptlinge oder Bodeneigenthümer, die aber schon wenig beachtet und den Fürsten unterthänig waren, und endlich das gemeine Volk, das keinen Grund und Boden besaß oder, wenn das der Fall war, doch nichts als den Nießbrauch seines Landes hatte.

Alles das hat sich seit und nach der Eroberung unter dem Einfluß der anglicanischen und katholischen Missionäre verändert. Unverändert ist dagegen die Intelligenz der Eingebornen geblieben, ihre lebhafte Sprechweise, ihr heitrer Sinn, ihr anerkennungswerther Muth und die Schönheit ihrer Erscheinung. Die Pariser fanden reiche Gelegenheit, letztere in der Stadt und auf dem Lande zu bewundern.[196]

»Sapperment, sind das hübsche Männer! sagte der Eine.

– Und vorzüglich hübsche Mädchen!« ergänzte der Andre.

Ja, die meist über mittelgroßen Männer mit ihrem bräunlichen Teint, durch den das Blut zu schimmern scheint, haben so tadellose Formen, wie sie die antiken Statuen zeigen, und einen sanften Gesichtsausdruck. Dabei sind sie stolz, diese Maoris mit den großen lebhaften Augen und etwas starken, aber seingeschnittnen Lippen.

Die Kriegstätowirungen sind jetzt, bei der mangelnden Gelegenheit dazu, stark in Abnahme.

Die begüterten Leute auf der Insel kleiden sich in europäischer Weise und sehen in weit ausgeschnittnem Oberhemd, der hellrosafarbnen Jacke und dem auf die Stiefeln herabfallenden Beinkleid recht gut aus, erregen damit die Aufmerksamkeit des Quartetts aber nicht in besonderm Maße. Nein, der modern geschnittnen Hofe ziehen unsre Touristen bei weitem den Pareo, den hellen und streifigen Baumwollenstoff vor, der malerisch von den Hüften bis zu den Knöcheln herabhängt, und dem hohen oder gar dem Panamahute, die beiden Geschlechtern gemeinsame Kopfbedeckung, den Hei, der mit Blättern und Blüten durchflochten ist.

Die Frauen sind noch immer die poetischen und graziösen Otahitierinnen Bougainville's, ob sich nun die weißen Blütenblätter der Tiare, einer Art Gardenie, unter ihre bis über die Schultern herabhängenden schwarzen Flechten mischen, ob sie den Kopf mit dem leichten Hütchen bedeckt tragen, das aus der Epidermis von Cocossprossen angefertigt ist, und dessen schöner Name »Revareva von einem Traum (französisch rève) abgeleitet erscheint,« sagte Yvernes. Fügt man zu dem Reize dieser Tracht, deren Farben sich wie die des Kaleidoskops bei jeder Bewegung verändern, noch die Zierlichkeit ihres Auftretens, die Zwanglosigkeit ihrer Haltung, die Sanftheit des Lächelns, die Schärfe des Blicks und den harmonischen Wohllaut der Stimme hinzu, so wird jeder verstehen, warum, als der Eine rief: »Sapperment, welche hübschen Männer!« die Andern antworteten: »Was für hübsche Mädchen!«

Wenn der Schöpfer aber so reizend ausgestattete Wesen erstehen ließ, sollte er ihnen da nicht auch eine ihnen würdige Umgebung geschenkt haben? Gewiß, denn man kann sich gar nichts Anziehenderes denken, als diese tahitischen Landschaften, deren Vegetation bei dem herrlichen Klima die jedes andern Landes übertrifft.[197]

Bei ihren Ausflügen in die nächste Umgebung von Papeete fanden die Pariser auch kein Ende, diese Wunder der Vegetation anzustaunen. Sie vermeiden dabei die Küstenstrecken, die mehr für den Landbau geeignet sind und wo an Stelle der Wälder Anpflanzungen von Citronen- und Orangenbäumen treten, wo der Arrowroot, das Zuckerrohr, Kaffeebäume, Baumwollstanden, Ignamen, Manioc, Indigo, Sorgho und Tabak gezogen werden, und dringen dafür in die dichten Waldungen des Innern ein bis zum Fuße der Berge, deren Gipfel weit über den Blätterdom hinausragen.

Ueberall zeigen sich hier schlanke Cocospalmen, Miros- oder Rosenholzbäume, eisenfeste Casuarinen, Tiairis, Puraus, Tamanas, Ahis- oder Santelholzbäume, Goyaven (indische Birnenbäume), Mangos, Taccas mit eßbaren Wurzeln, und auch der stolze Taro, der werthvolle Brodbaum mit hohem, glattem, weißem Stamme und den tiefgrünen Blättern, zwischen denen die großen Früchte wie mit ciseliert erscheinender Schale hängen, deren weißes Mark die Hauptnahrung der Eingebornen bildet.

Der neben der Cocospalme am meisten vorkommende Baum ist die Goyave, die bis zum Gipfel der Berge hinauf gedeiht und die in tahitischer Sprache »Tuava« heißt. Sie bildet dichte Wälder, während die Puraus in undurchdringlichem Gewirre zusammenstehen, aus dem man kaum einen Ausgang findet, wenn man sich unkluger Weise hineingewagt hatte.

Gefährliche Thiere giebt es gar nicht. Der einzige einheimische Vierfüßler ist eine Art Schwein, das in der Größe zwischen unserm Hausschweine und dem wilden Eber steht. Pferde und Rinder sind nach der Insel nur eingeführt worden, wo auch Ziegen und Schafe gezüchtet werden. Die Fauna ist hier also weniger reich als die Flora, selbst bezüglich der Vogelwelt. Tauben und Seeschwalben kommen ebenso wie auf den Sandwichinseln vor, Reptilien dagegen, außer dem Tausendfuß und dem Skorpion, gar nicht, und von Insecten findet man nur Wespen und Mosquitos.

Die Bodenerzeugnisse Tahitis beschränken sich auf Baumwolle, Zuckerrohr, dessen Anbau sich auf Kosten des Tabaks und des Kaffees ungemein verbreitet hat, sowie auf Cocosöl, Arrowroot, Orangen, Perlmutter und Perlen.

Das genügt aber zu einem lebhaften Handelsverkehr mit Amerika, Australien, Neuseeland, China und mit Europa, und der Einfuhr im Werthe von drei Millionen zweimalhunderttausend Francs steht eine Ausfuhr von vierundeinhalb Millionen an Werth gegenüber.[198]

Die Ausflüge des Quartetts dehnen sich auch bis zur Halbinsel Tabaratu aus. Ein Besuch des Forts Phaëton macht sie mit der dortigen Abtheilung Marinesoldaten bekannt, die hocherfreut sind, unerwartet Landsleute begrüßen zu können.

In einem von einem Colonisten bewirthschafteten Gasthause des Hafens weiß Frascolin sich sehr angenehm zu machen. Den Eingebornen und dem Mutoï des Bezirkes werden da französische Weine vorgesetzt, die der würdige Gasthalter sich zu sehr anständigem Preise herauszugeben herabläßt. Als Gegengabe bieten die Eingebornen ihren Gästen Erzeugnisse des Landes an, Fruchtkolben einer »Feï, genannten Bananenart von schön gelber Farbe, Ignamen in schmackhafter Zubereitung, Maïore, die zwischen heißen Steinen gedämpfte Frucht des Brodbaums, und endlich ein säuerliches Eingemachtes, das aus zerriebner Cocosnuß besteht und unter dem Namen »Taïero« in hohlen Bambusstengeln aufbewahrt wird.

Die kleine Schmauserei verläuft sehr befriedigend. Die Theilnehmer rauchten mehrere hundert jener Cigaretten, die aus einem am Feuer getrockneten und mit einem Pandanusblatte umhüllten Tabaksblatte bestehen. Statt aber die Sitte der Tahitier und Tahitierinnen nachzuahmen, die nach einigen Zügen den Glimmstengel von Mund zu Mund wandern lassen, begnügten sich die Franzosen, ihn auf europäische Weise zu rauchen. Und als der Mutoï seine Cigarette Pinchinat anbot, dankte ihm dieser mit einem »Mea maitaï«, d. h. Schon gut! Schon gut!, und die ganze Gesellschaft lachte über seine, ihr gewiß drollig erscheinende Aussprache.

Natürlich konnten die Ausflügler nicht daran denken, jeden Abend nach Papeete oder gar nach Standard-Island zurückzukehren. Uebrigens fanden sie auch in den Dörfern oder den verstreuten Einzelwohnungen bei Colonisten wie bei Eingebornen gastliche Aufnahme und bequeme Unterkunft.

Für den 7. November hatten sie den Besuch der Venusspitze in Aussicht genommen, einen Ausflug, den kein seines Namens würdiger Tourist unterlassen kann.


Der Mutoï bot Pinchinat seine Cigarette an. (S. 199.)
Der Mutoï bot Pinchinat seine Cigarette an. (S. 199.)

Mit Tagesanbruch geht es in mäßig schnellem Schritte fort und bald auf einer Brücke über den schönen Fluß Fantahua. Von hier führt ein Thalweg nach einem rauschenden Wasserfalle, der zwar noch einmal so hoch wie der Niagara, doch vielmals schmäler ist und der aus hundertsechzig Meter Höhe mit betäubendem Getöse herabstürzt. Weiter kommen die Freunde längs eines am Abhange[199] des Taharahihügels sich hinziehenden Weges nach der Küste und der kleinen Erhöhung, der Cook den Namen »Cap des Baumes« gab – eine Bezeichnung, die jener Zeit gerechtfertigt war, weil hier einst ein jetzt schon längst verschwundener einzelner Baum in die Augen fallend emporragte. Eine mit prächtigen Baumarten bestandne Allee führt von dem Dorfe Taharahi aus nach dem Leuchtthurme auf der äußersten Landspitze.

Hier, in halber Höhe eines grünenden Hügels, hat die Familie Coverley ihren Aufenthalt gewählt. Es liegt also gewiß kein Grund vor, daß Walter[200] Tankerdon, der weit, weit weg jenseit Papeetes wohnt, seine Spaziergänge grade nach der Venusspitze richtet. Den Franzosen kommt er aber doch zu Gesicht. Der junge Mann ist zu Pferde nach der Umgebung der Cottage Coverley gekommen. Er wechselt einen Gruß mit den französischen Touristen und fragt, ob sie am nämlichen Abend nach Papeete zurückzukehren gedächten.


 »Auf Wiedersehen, meine Herren!« (S. 202.)
»Auf Wiedersehen, meine Herren!« (S. 202.)

»Nein, Herr Tankerdon, antwortet Frascolin. Wir haben von der Miß Coverley eine Einladung erhalten und werden uns wahrscheinlich den ganzen Abend über in der Villa aufhalten.[201]

– Dann sag' ich Ihnen also auf Wiedersehen, meine Herren!« erwidert Walter Tankerdon.

Das Gesicht des jungen Mannes scheint dabei etwas düstrer zu werden, obgleich kein Wölkchen am Himmel hinzog.

Dann giebt er dem Pferde die Sporen und entfernt sich in kurzem Trab, nachdem er einen letzten Blick auf die weiße Villa zwischen den Bäumen geworfen hat. Warum ist nur der alte Handelsmann in dem steinreichen Tankerdon wieder durchgebrochen und erregt vielleicht Streitigkeiten auf Standard-Island, das doch nicht begründet worden ist, um Geschäftssorgen dahin mitzunehmen!

»Ah, sagt Pinchinat, vielleicht hat er uns begleiten wollen, der liebenswürdige Cavalier...

– Gewiß, bestätigt Frascolin, und es liegt auf der Hand, daß unser Freund Munbar Recht hat. Er wird ganz unglücklich sein, Miß Coverley nicht gesehen zu haben...

– Ein Beweis, daß auch eine Milliarde das Glück noch nicht sichert,« erwidert der große Philosoph Yvernes.

Im Laufe des Nachmittags und des Abends verbringt das Quartett höchst angenehme Stunden in der Villa der Coverley's, denn es findet hier denselben Empfang, wie in deren Hause in der Fünfzehnten Avenue. Es war eine sich verstehende Gesellschaft, der die Kunst noch eine höhere Weihe verlieh. Vor allem wurde ausgezeichnet Piano gespielt. Mrs. Coverley trägt einige neue Compositionen vor, Miß Dy singt wie eine richtige Künstlerin, und Yvernes, der eine hübsche Stimme hat, mischt seinen Tenor mit dem Sopran der jungen Dame.

Man weiß nicht recht, warum – doch vielleicht that er es mit Absicht – Pinchinat gelegentlich die Bemerkung fallen läßt, daß er und seine Kameraden Walter Tankerdon gesehen haben, der in der Nähe der Villa spazieren ritt. Wahrscheinlich wäre es von ihm klüger gewesen, davon zu schweigen? – Nein, wäre der Oberintendant hier gewesen, so würde er jene Erwähnung Seiner Hoheit gewiß gebilligt haben. Ein leichtes, fast unmerkliches Lächeln spielt um die Lippen der Miß Dy, ihre Augen glänzen heller, und als sie wieder zu singen anfängt, erscheint ihre Stimme noch klangvoller.

Mrs. Coverley sieht sie einen Augenblick an, begnügt sich aber, während Mr. Coverley die Brauen runzelt, zu sagen:[202]

»Du fühlst Dich doch nicht angestrengt, mein Kind?

– O nein, liebe Mutter.

– Und Sie, Herr Yvernes?

– Nicht im geringsten, Madame. Ich gehörte schon vor meiner Geburt zu den Chorsängern einer Kirche des Paradieses!«

Der Abend verstreicht, und es ist fast Mitternacht, als Mr. Coverley die Stunde gekommen glaubt, etwas der Ruhe zu pflegen.

Entzückt von der gefundnen einfachen und doch herzlichen Aufnahme, begiebt sich das Quartett am nächsten Tage wieder auf den Weg nach Papeete.

Der Aufenthalt bei Tahiti soll nur noch eine Woche dauern, und nach der vorher festgestellten Reiseroute wird sich Standard-Island weiter nach Südwesten hin begeben. Diese letzte Woche würde sich nun durch nichts Besondres ausgezeichnet haben, wenn sie nicht am 11. November durch einen glücklichen Zwischenfall unterbrochen worden wäre.

Am Morgen dieses Tages wurde nämlich die Annäherung des französischen Pacific-Geschwaders durch den Semaphor auf dem hinter Papeete ansteigenden Hügel gemeldet.

Um elf Uhr ankert ein Kreuzer erster Classe, die »Paris«, begleitet von zwei Kreuzern zweiter Classe und einem Kanonenboote, auf der Rhede.

Nach Austausch des gewöhnlichen Saluts begiebt sich der Contreadmiral, dessen Standarte von der »Paris« herab weht, mit seinen Officieren ans Land, und nach den officiellen Geschützsalven, zu denen noch der Donner der Kanonen von Standard-Island hinzu kommt, beeilen sich der Contreadmiral und der Civilgouverneur der Gesellschaftsinseln, sich gegenseitig zu besuchen.

Es ist ein glücklicher Zufall für die Fahrzeuge der Division, wie für deren Officiere und Mannschaften, auf der Rhede von Tahiti zur Zeit eingetroffen zu sein, wo Standard-Island noch hier verweilt. Das giebt neue Veranlassung zu einer Reihe von Festlichkeiten. Das Juwel des Stillen Oceans steht den französischen Seeleuten offen, die sich auch herandrängen, seine Wunder zu betrachten. Achtundvierzig Stunden hindurch vermengen sich die Uniformen der Seeleute mit den Milliardeser Trachten.

Cyrus Bikerstaff empfängt die Fremden feierlich im Observatorium, der Oberintendant aber im Casino und in andern seiner Leitung unterstellten Etablissements.

Da kommt diesem unergründlichen Calistus Munbar ein genialer Gedanke, der gewiß unverlöschliche Erinnerungen hinterlassen muß. Er theilt ihn dem[203] Gouverneur mit und dieser genehmigt ihn nach erfolgter Besprechung mit den Notabeln der Insel.

Für den 15. November wird danach ein großes Fest geplant. Sein Programm umfaßt ein officielles Diner und einen Ball in den Räumen des Stadthauses. An jenem Tage werden auch die Familien, die einen kurzen Landaufenthalt genommen hatten, zurückgekehrt sein, da die Abfahrt nur zwei Tage später erfolgen soll.

Die hohen Persönlichkeiten der beiden Stadthälften werden bei dieser Festlichkeit zu Ehren der Königin Pomare VI., der europäischen und eingebornen Tahitier und der französischen Marineofficiere nicht fehlen.

Calistus Munbar wird mit den nöthigen Vorbereitungen betraut und man kann sich dabei auf seine Geschicklichkeit ebenso, wie auf seinen Eifer verlassen. Das Quartett stellt sich zu seiner Verfügung und es wird verabredet, daß zu den anziehenden Nummern des Programms auch ein Concert gehören soll.

Die Vertheilung der Einladungen fällt dem Gouverneur zu.

In erster Linie begiebt sich Cyrus Bikerstaff persönlich zur Königin Pomare und ersucht sie, nebst den Prinzen und Prinzessinnen ihres Hofes, zu dem Feste zu erscheinen. Ebenso dankbar nehmen der Civilgouverneur die Einladung und nach ihm die höhern französischen Beamten und der Contreadmiral nebst seinen Officieren an, die sich für diese Zuvorkommenheit sehr erkenntlich zeigen.

Im ganzen werden tausend Einladungen vertheilt. Natürlich sollen nicht alle an der Galatafel im Stadthause theilnehmen. Dafür sind nur hundert ausgewählt: die königlichen Personen, die Officiere des Geschwaders, die Vorstände des Protectorats und ihre höchsten Beamten, der Rath der Notabeln und die hohe Geistlichkeit von Standard-Island. Im Parke sind aber Bankette, Spiele und Feuerwerke in Aussicht genommen, um auch den übrigen und der ganzen Bevölkerung reichliche Unterhaltung zu bieten.

Es versteht sich, daß der König und die Königin von Malecarlieu nicht vergessen wurden. Ihre Majestäten aber, die, allem Pompe Feind, zurückgezogen in ihrer bescheidnen Wohnung der Zweiunddreißigsten Avenue lebten, dankten dem Gouverneur höflichst für eine Einladung, die sie anzunehmen nicht in der Lage wären.

»Die armen Souveräne!« sagte Yvernes.

Der große Tag bricht an; Standard-Island prangt im Schmucke der Flaggen Frankreichs, Tahitis und Milliard-Citys.[204]

Die Königin nebst ihrem Hofe in Galacostüm wird im Steuerbordhafen unter dem Donner der Geschütze empfangen. Auf die Salutschüsse antworten die Kanonen von Papeete und die des Geschwaders.

Gegen sechs Uhr abends hat sich, nach einem Spaziergang durch den Park, die ganze höchste und hohe Gesellschaft in dem prachtvoll geschmückten Stadthause versammelt.

Welchen Anblick bietet die monumentale Treppe, von der jede Stufe, ganz wie im Hôtel Vanderbilt in New-York, nicht weniger als zehntausend Francs gekostet hat. Und im glänzenden Speisesaale setzen sich nun die Gäste der Insel zu einem buchstäblich unübertrefflichen Festmahle nieder.

Die Plätzevertheilung an den Tafeln ist vom Gouverneur mit vollkommenstem Takte geordnet worden. Zwischen den großen rivalisierenden Familien beider Stadthälften wird es zu keinem Conflicte kommen. Jeder ist mit dem für ihn bestimmten Platze zufrieden, auch Miß Coverley, die Walter Tankerdon gegenüber zu sitzen kommt. Das genügt dem jungen Herrn wie der jungen Dame, und es schien auch richtiger, sie einander nicht allzunahe zu placieren.

Wir brauchen wohl nicht hervorzuheben, daß auch die französischen Künstler keine Ursache zu einer Klage hatten. Man hat ihnen durch Verweisung an die Ehrentafel einen neuen Beweis der Hochschätzung ihrer Personen und ihres Talents gegeben.

Was das Menu des Prunkmahles betrifft, das vom Oberintendanten studiert, überlegt und zusammengestellt ist, so beweist es, selbst bezüglich der culinarischen Hilfsmittel, daß Milliard-City das alte Europa keineswegs zu beneiden braucht.

So wird jeder urtheilen, der die auf Veranlassung Calistus Munbar's auf das feinste Pergament gedruckte Speisenfolge ansieht:


Le potage à la d'Orléans,

La crème comtesse,

Le turbot à la Mornay,

Le filet de boeuf à la Napolitaine,

Les quenelles de volaille à la Viennoise,

Les mousses de foie gras à la Trévise.

Sorbets.

Les cailles rôties sur canapé,

La salade provençale,

Les petits pois à l'anglaise,

Bombe, macédoine, fruits,

[205] Gâteaux variés,

Grissins au parmésan.

Weine:

Château d'Yquem. – Château-Margaux.

Chambertin. – Champagne.

Verschiedne Liqueure.


Hätte man wohl an der Tafel der Königin von England, des Kaisers von Rußland, des deutschen Kaisers oder des Präsidenten der französischen Republik eine gewähltere Zusammenstellung oder die Einzelgerichte selbst von den berühmtesten Küchenchefs sorgfältiger zubereitet finden können?

Um neun Uhr begaben sich die Eingeladnen zu dem Concert in den Salons des Casinos. Das Programm enthält vier Nummern – nicht mehr als vier:

Fünftes Quartett in A-dur, Op. 18 von Beethoven;

Zweites Quartett in D-dur, Op. 10 von Mozart;

Zehntes Quartett in D-dur, Op. 64 (zweiter Theil) von Haydn;

Zwölftes Quartett in B-moll von Onslow.

Das Concert gestaltet sich zu einem neuen Triumphe für die Pariser Musiker, die sich so glücklich – trotz der Einwürfe des Violoncellisten – am Bord von Standard-Island befinden.

Inzwischen betheiligen sich Europäer und Eingeborne an den verschiednen Belustigungen im Parke. Auf dem Rasen tanzt man nach Herzenslust und – warum sollen wir es nicht gestehen? – nach den Klängen von Accordeons, die bei den Eingebornen der Gesellschaftsinseln sehr beliebt sind. Auch die französischen Seeleute haben eine gewisse Schwäche für diese pneumatischen Musikwerke, und da die Beurlaubten von der »Paris- und den andern Schiffen in großer Menge herzugeströmt sind, kommen vollständige Orchester zusammen und die Accordeons feiern wahre Orgien. Auch Gesang ertönt dazwischen, und die an Bord beliebten Lieder antworten den »Himerre«, den bei den oceanischen Völkerschaften meist gesungnen Volksmelodien.

Männer und Frauen von Tahiti haben übrigens große Vorliebe für Gesang und Tanz, worin sie Vortreffliches leisten. An diesem Abend müssen sie mehrmals die Touren des Repanipa wiederholen, der als ihr Nationaltanz, mit Angabe des Taktes durch Trommelschlag, betrachtet werden kann. Dann widmen sich Choreographen jeder Herkunft, Eingeborne und Fremde, dem anregenden Tanze,[206] der in Folge der von der Stadt gebotnen reichlichen Bewirthung nur um so lebhafter geübt wird.

Gleichzeitig vereinigt ein mehr geordneter Ball, unter Leitung des Athanase Dorémus, die vornehmsten Familien in den Sälen des Stadthauses. Die Milliardeser und die tahitischen Damen erscheinen dazu in den glänzendsten Toiletten. Man wird sich nicht wundern, daß die ersteren als treue Kundinnen der Pariser Schneider sogar die elegantesten Damen aus der europäischen Colonie ausstechen. Auf ihren Köpfen, den Schultern und der Brust glänzt und blitzt es von Brillanten, und nur der Wettstreit zwischen ihnen bietet ein erhöhteres Interesse. Wer hätte aber zu entscheiden gewagt, ob der Mrs. Tankerdon oder der Mrs. Coverley, die beide in blendendem Glanze strahlten, der Vorrang gebühre? Cyrus Bikerstaff wenigstens sicherlich nicht, denn dieser bemühte sich ja unablässig, das Gleichgewicht der beiden Stadthälften aufrecht zu erhalten.

An der Ehrenquadrille betheiligten sich die Königin von Tahiti und ihr erhabner Gemahl, Cyrus Bikerstaff und Mrs. Coverley, der Contreadmiral und Mrs. Tankerdon und der Commodore Simcoë mit einer der ersten Hofdamen der Königin. Gleichzeitig bilden sich andre Quadrillen, deren Paare nur ihrem Geschmack oder ihrer Neigung nachgebend zusammentreten. Das ganze Bild ist wahrhaft entzückend. Den noch hält sich Sebastian Zorn beiseite mit einem Ausdrucke – wenn nicht des Protestes, so doch – der Mißachtung, gleich den beiden mürrischen Römern auf dem berühmten Gemälde des »Niedergangs«, Yvernes, Pinchinat und Frascolin dagegen drehen sich im Walzer, in der Polka oder der Mazurka mit den hübschesten Mädchen von Tahiti und den reizendsten Mädchen von Standard-Island. Wer weiß, ob es am Ende dieser Ballfestlichkeit nicht zu zahlreichen Verlobungen kam, die dem hiesigen Standesbeamten später vermehrte Arbeit bereiten sollten.

Allgemeinstes Staunen erregt es aber, daß der Zufall Walter Tankerdon der Miß Coverley als Partner zuertheilt hat. Ob es wohl ein Zufall war, oder hatte der Oberintendant, der seine Diplomat, vielleicht doch die Hand dabei im Spiele? Jedenfalls bildet das das Ereigniß des Tages, das möglicherweise weittragende Folgen hat, wenn es den ersten Schritt zur Versöhnung zwischen den zwei mächtigen Familien bildet.

Nach dem Feuerwerke, das auf der großen Wiese abgebrannt wird, beginnt der Tanz im Parke und im Stadthause von neuem und dauert bis zum Tagesanbruch fort.[207]

So gestaltete sich das großartige Fest, dessen Andenken die lange und glückliche Reihe von Jahren, die Standard-Island hoffentlich bevorstehen, ungeschwächt fortleben wird.

Am zweitfolgenden Tage ist der Aufenthalt zu Ende und der Commodore Simcoë erläßt mit dem Frühroth den Befehl zur Abfahrt. Kanonendonner begrüßt die Propeller-Insel bei ihrem Scheiden ebenso, wie bei ihrer Ankunft, und sie erwidert Tahiti und dem Geschwader den Abschiedssalut Schuß für Schuß.

Zunächst steuert man in nordwestlicher Richtung, um bei den andern Inseln des Archipels, bei denen Unter dem Winde, nach den Inseln des Windes vorüberzukommen.

So umschifft man das malerische Morea mit seinen stolzen Pics, deren Mittelspitze frei zum Himmel aufragt; ferner Raiatea, die heilige Insel, die Wiege des eingebornen Königsgeschlechts, und kommt an Bora-Bora vorüber, das einen tausend Meter hohen Berg trägt, sowie an den Eilanden Motu-Iti, Mapeta, Tubuai und Manu – lauter Ringen in der tahitischen Bergkette, die sich nach dieser Richtung hin fortsetzt.

Am 19. November mit Sonnenuntergang verschwinden die letzten Gipfel des Archipels in rosiger Dämmerung.

Standard-Island wendet sich nun nach Südwesten – eine Orientation, die die telegraphischen Apparate auf den Karten im Casino sofort zur allgemeinen Kenntniß bringen.

Wer in dieser Minute aber den Kapitän Sarol beobachtet hätte, der würde sich betroffen gefühlt haben von dem dunkeln Feuer seines Blickes und dem wilden Ausdruck des Gesichts, als er mit drohender Handbewegung vor seinen Malayen in der Richtung nach den zwölfhundert Lieues im Westen gelegenen Neuen Hebriden hinwies.


Ende des ersten Theiles.[208]

Quelle:
Jules Verne: Die Propeller-Insel. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band LXVII–LXVIII, Wien, Pest, Leipzig 1897, S. 191-193,195-209.
Lizenz:

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Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

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