III.

[181] Zweite Reise: Flottille von 17. Schiffen. – Insel Ferro. – Dominica. – Marie-Galante. – Guadeloupe. – Die Kannibalen. – Montserrat. – Sainte Marie Rotonde. – St. Martin und St. Croix. – Der Archipel der 11.000 Jungfrauen. – Gründung der Stadt Isabella. – Absendung zweier mit Schätzen beladener Fahrzeuge nach Spanien. – Fort St. Thomas in der Provinz Cibao. – Don Diego, Columbus' Bruder, zum Gouverneur der Insel ernannt. – Insel St. Jean Baptiste oder Porto-Rico. – Espagnola. – Die ersten Kolonisten ermordet. – Jamaica. – Die Küste von Cuba. – Der Sauger (Hemmfisch). – Rückkehr nach Isabella. – Der Cazike wird gefangen gesetzt. – Aufstand der Eingebornen. – Hungersnoth. – Columbus in Spanien verleumdet. – Sendung Johann Aguada's, Commissär Isabellens. – Die Goldminen. – Columbus' Abreise. – Ankunft in Cadix.


Der Bericht von den Abenteuern des genuesischen Seefahrers hatte die Geister wahrhaft überreizt. Schon sah man in der Einbildung jenseits der Meere ganze Continente aus purem Golde. Alle Leidenschaften, welche die Habgier zu wecken im Stande ist, erwachten. Der Admiral mußte dem Drange der öffentlichen Meinung nachgeben und in kürzester Zeit wieder in See gehen. Ihn trieb es übrigens auch selbst, nach dem Schauplatz seiner Eroberungen zurückzukehren und die Karten jener Zeit mit neuen Ländern zu bereichern. Er erklärte sich also bereit, abzureisen.

Der König und die Königin stellten eine Flotte von drei großen Schiffen und vierzehn Caravellen zu seiner Verfügung. Zwölfhundert Menschen sollte dieselbe aufnehmen. Eine Anzahl vornehmer Castilianer zögerte nicht, Columbus' Stern zu folgen und ihr Glück jenseits der Meere zu versuchen. Pferde und Nutzthiere, Instrumente und Werkzeuge aller Art, bestimmt zur Einsammlung und Reinigung des Goldes, verschiedene Sämereien, mit einem Worte Alles, was zur Gründung einer großangelegten Kolonie irgend nöthig schien, füllte den Raum der Fahrzeuge. Von zehn nach Europa mitgenommenen Eingebornen kehrten fünf nach ihrer Heimat zurück, drei blieben als Kranke in Europa und zwei derselben waren gestorben.

Christoph Columbus wurde mit unbegrenzter Machtvollkommenheit zum »General-Kapitän« ernannt.

Am 25. September 1493 liefen die siebzehn Fahrzeuge unter den Jubelrufen einer unzählbaren Menschenmenge mit vollen Segeln von Cadix aus Am 1. October liefen sie die Insel Ferro, die westlichste der Canarien-Gruppe, an. Nach einer von Wind und Meer gleichmäßig begünstigten Ueberfahrt kam Columbus in Sicht des neu entdeckten Landes.[181]

Am 3. November, dem Sonntag in der Octave Allerheiligen, rief der Wachtposten des Admiralschiffes »Marie-Galante«: »Frohe Botschaft! Dort ist das Land!«

Dieses Land bestand aus einer bewaldeten Insel. Der Admiral segelte, da er sie für unbewohnt hielt, daran vorüber, sah auf seinem Wege noch mehrere verstreute Eilande und langte bei einer zweiten Insel an. Die erste wurde Dominica, die andere auf den Namen Marie-Galante getauft, wie sie auch noch heutigen Tages heißen. Am nächsten Tage zeigte sich den Blicken der Spanier eine dritte, größere Insel. »Und, sagt der von Pierre Martyr, einem Zeitgenossen Columbus', herrührende Bericht über diese Fahrt, als sie näher kamen, erkannten sie, daß das die Insel der verwünschten Kannibalen oder Caraïben war, von denen man gelegentlich der ersten Reise wiederholt reden gehört hatte.«

Wohl bewaffnet gingen die Spanier an's Ufer, wo sich gegen dreißig hölzerne, mit Palmenblättern bedeckte Hütten von runder Form erhoben, in denen allen man Hängematten aus groben Baumwollenstoffen fand. Auf dem Vorplatz derselben standen zwei Bäume oder Stämme, welche von zwei großen todten Schlangen umwunden waren. Bei der Annäherung der Fremden flohen die Eingebornen, so schnell sie konnten, und ließen eine Anzahl Gefangener zurück, die sie eben hatten aufzehren wollen. Die Matrosen durchsuchten jene Hütten, wobei sie menschliche Arme und Beine, frisch abgeschnittene, noch blutende Köpfe und andere menschliche Ueberreste fanden, welche jeden Zweifel über die Nahrungsweise dieser Caraïben beseitigten.

Die Insel wurde zum Theil untersucht und erhielt von dem Admiral den Namen Guadeloupe wegen ihrer Aehnlichkeit mit einer Provinz von Estremadura. Einige von den Matrosen eingefangene Frauen schickte man, nachdem sie auf dem Admiralschiff eine möglichst freundliche Aufnahme erfahren hatten, auf das Land zurück. Christoph Columbus rechnete darauf, daß sein zuvorkommendes Verfahren gegen die Indianerinnen auch die Männer bestimmen sollte, einmal an Bord zu kommen, eine Hoffnung, welche freilich nicht in Erfüllung ging.

Am 8. November gab der Admiral das Signal zur Abfahrt und segelte mit seiner ganzen Escadre nach Espagnola, dem heutigen San Domingo, wo er neununddreißig Theilnehmer der ersten Reise zurückgelassen hatte. Auf dem Wege nach Norden entdeckte er wiederum eine große Insel, der die an Bord[182] behaltenen Eingebornen den Namen Madanino gaben. Sie sagten aus, daß dieselbe nur von Frauen bewohnt sei, und da Marco Polo's Bericht einer Gegend in Asien erwähnte, die nur weibliche Bevölkerung haben sollte, so hatte Christoph Columbus allen Grund zu der Annahme, daß er längs der Küsten dieses Welttheils hinsegle. Der Admiral wünschte lebhaft, die betreffende Insel kennen zu lernen, doch verhinderte der widrige Wind eine Landung an derselben.

Zehn Meilen von hier entdeckte man eine weitere, von hohen Bergen umgebene Insel, welche Montserrat getauft wurde; am nächsten Tage eine zweite, die den Namen Sainte Marie Rotonde erhielt, und am folgenden Tage noch zwei Inseln: St. Martin und St. Croix.

Das Geschwader ankerte vor der letzteren, um Wasser einzunehmen. Hier ereignete sich eine sehr ernste Scene, welche Pierre Martyr mit so bezeichnenden Worten erzählt, daß wir uns zu deren Wiedergabe veranlaßt fühlen: »Der Admiral, sagt er, ordnete an, daß dreißig seiner Leute das Schiff verlassen sollten, um die Insel in Augenschein zu nehmen; als diese das Ufer betreten hatten, fanden sie daselbst außer vier Hunden auch ebensoviel junge Männer und Weiber am Strande, die ihnen entgegenkamen und mit erhobenen Armen um Schutz und Befreiung aus der Gewalt der grausamen Einwohner zu flehen schienen. Sobald die Kannibalen das sahen, entflohen sie, ganz wie auf Guadeloupe, eiligst in die Wälder. Unsere Mannschaften aber blieben zwei Tage auf der Insel, um diese näher zu untersuchen.

Inzwischen bemerkten Diejenigen, welche auf dem Boote zurückgeblieben waren, aus der Ferne ein Canot mit acht Männern und ebensoviel Frauen ankommen; unsere Leute versuchten, sich mit ihnen durch Zeichen zu verständigen; bei weiterer Annäherung aber überschütteten jene, Männer sowohl wie Frauen, sie mit einem dichten Hagel von Pfeilen, bevor diese nur dazu kommen konnten, sich mittelst ihrer Schilde zu schützen, so daß ein Spanier durch den Pfeil einer Frau getödtet wurde und diese auch einen zweiten mit einem anderen Pfeile schwer verletzte.


Golf von Mexico.
Golf von Mexico.

Golf von Mexico.


Diese Wilden führten vergiftete Pfeile, welche das Gift an der Spitze trugen; unter ihnen befand sich eine Frau, welcher die Anderen alle gehorchten und mit sichtbarer Ehrfurcht begegneten. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das die Königin des Stammes und hatte sie einen schrecklich anzusehenden sehr kräftig gebauten Sohn mit einem wahren Löwenangesicht, der ihr nachfolgte.


Die Matrosen fanden frisch abgeschnittene Köpfe. (S. 182.)
Die Matrosen fanden frisch abgeschnittene Köpfe. (S. 182.)

Die Unsrigen hielten es für vortheilhafter, ein Handgemenge herbeizuführen, als sich durch einen Kampf aus der Entfernung noch mehr Verluste zufügen zu lassen, und trieben ihr Boot mit den Rudern mit solcher Gewalt vorwärts, daß dasselbe das Fahrzeug der Anderen tüchtig anlief und es dabei versenkte.[185]

Die Indianer aber, lauter gute Schwimmer, fuhren, Männer sowohl wie Frauen, unbeirrt fort, die Unsrigen mit Pfeilen zu beschießen, bis sich einen halb vom Wasser verdeckten Felsen erreichten, den sie bestiegen und dann den Kampf von neuem begannen. Nichtsdestoweniger wurden sie zuletzt überwältigt, Einer von ihnen getödtet, der Sohn der Königin aber mehrfach durch Stiche verwundet; die Gefangenen schleppte man auf das Schiff des Admirals, wo sie sich mit derselben ungezähmten Wildheit benahmen, wie etwa libysche Löwen, wenn sie sich in Netzen gefangen sehen. Es waren durchaus Leute, welche Niemand ansehen konnte, ohne daß ihm Herz und Eingeweide erzitterten, so häßlich, fürchterlich und wahrhaft teuflisch war ihr Aussehen.«

Wie man sieht, gestalteten sich die Kämpfe zwischen Spaniern und Eingebornen immer ernster. Christoph Columbus setzte indeß seine Fahrt nach dem Süden fort, inmitten unzähliger, lieblicher, von Bergen in allen Farben bedeckter Inseln. Die Zusammenhäufung von Inseln erhielt den Gesammtnamen der 11.000 Jungfrauen. Bald kam die Insel St. Jean Baptiste, mit anderen Namen Porto-Rico in Sicht, ein Land, das ebenfalls die Caraïben inne hatten, das aber sorgfältiger angebaut erschien und mit seinen prächtigen Wäldern einen wirklich herrlichen Anblick darbot. Einige Matrosen gingen an's Land und fanden am Gestade etwa ein Dutzend unbewohnter Hütten. Der Admiral stach dann wieder in See und folgte ungefähr fünfzig Meilen weit der Südküste von Porto-Rico.

Am 12. November endlich landete Columbus an der Insel Espagnola. Man begreift wohl, wie erregt er sein mochte beim Wiedersehen des Schauplatzes seiner ersten Erfolge, und wie sehnlich er mit den Augen nach dem kleinen Fort gesucht haben mag, in dem er seine Gefährten zurückgelassen hatte. Wie mochte es den vor einem Jahre auf fremder Erde zurückgebliebenen Europäern wohl ergangen sein? Aus solchen Betrachtungen erweckte ihn die Annäherung eines Canots mit dem Bruder des Caziken Guacanagari, das an der »Marie-Galante« anlegte. Der Eingeborne schwang sich an Bord und brachte dem Admiral zwei goldene Bilder zum Geschenk.

Christoph Columbus lag es indessen zunächst am Herzen, seine Befestigung zu entdecken, und obwohl er vor demselben Platz ankerte, wo er diese hatte erbauen lassen, fand er doch keine Spur von ihr wieder. Voller Unruhe über das Schicksal seiner Leute, betrat er das Land. Welcher Schreck, als er[186] von der ganzen Ansiedlung nichts als ein Häuschen Asche übrig sah! Was war aus seinen Landsleuten geworden? Hatten sie diesen ersten Ansiedlungsversuch mit dem Leben bezahlt? Der Admiral ließ, um seine Ankunft weit über die Insel Espagnola bekannt zu machen, sein gesammtes Geschütz auf einmal abfeuern, doch keiner von seinen Gefährten folgte diesem Rufe.

Voll Verzweiflung sandte Columbus sofort Boten aus zu dem Caziken Guacanagari. Diese brachten, als sie zurückkamen, freilich nur sehr traurige Nachrichten mit. Den Mittheilungen Guacanagari's nach hatten andere Caziken, erzürnt über die Anwesenheit der Fremdlinge auf ihrer Insel, die unglücklichen Kolonisten überfallen und bis auf den letzten elend umgebracht. Guacanagari selbst wollte bei deren Vertheidigung eine Wunde davon getragen haben und zeigte zum Beweis noch sein mit einer Baumwollenbinde umwickeltes Bein vor.

Christoph Columbus glaubte zwar nicht an diese angebliche Intervention zu Gunsten der Spanier, doch ließ er sich davon nichts merken und nahm am folgenden Tage, als Guacanagari zu ihm an Bord kam, denselben so freundlich wie früher auf. Der Cazike nahm auch ein kleines Bild der heiligen Jungfrau an, das er sich an die Brust hängte. Ueber die Pferde, die man ihm zeigte, schien er höchlichst erstaunt; solche Thiere waren ihm und seinen Begleitern noch nicht zu Gesicht gekommen. Nach Beendigung dieses Besuches kehrte der Cazike an's Land zurück, begab sich in das Gebirge und ward dann nicht wieder gesehen.

Der Admiral beorderte hierauf einen seiner Kapitäne nebst dreihundert Mann, das Land zu durchstreifen und sich des Caziken zu bemächtigen. Diese Truppe drang zwar bis tief in das Innere der Insel ein, entdeckte aber keine Spur von dem Caziken oder von den beklagenswerthen Kolonisten. Bei dieser Excursion entdeckte deren Anführer einen großen Fluß mit schönem sicheren Hafen, den er Port-Royal nannte.

Trotz des Fehlschlagens seines ersten Versuches hatte Christoph Columbus doch beschlossen, auf dieser Insel eine neue Niederlassung zu gründen, da ihm das Land reich schien an Gold und Silbererzen. Die Eingebornen sprachen auch immer noch von den in der Provinz Cibao gelegenen Minen. Zwei Edelleute, Alonzo de Hojeda und Corvalan, erhielten deshalb den Auftrag, sich zu überzeugen, was hieran Wahres sei, und brachen im Laufe des Januar mit zahlreicher Begleitung auf. Wirklich fanden sie vier Flüsse[187] mit goldhaltigem Sande und brachten unter Anderem ein Geschiebe von neu Unzen Gewicht mit zurück.

Der Anblick dieser Reichthümer bestärkte den Admiral in dem Glauben daß dieses Espagnola das berühmte Ophir sein müsse, von dem im Buche der Könige die Rede ist. Er suchte einen geeigneten Platz zur Erbauung eine Stadt, und legte, zehn Meilen östlich vom Monte Christi, an der hafen artig erweiterten Mündung eines Flusses den Grundstein für das später Isabella. Am Tage Epiphanias celebrirten dreizehn Priester in Gegenwart einer ungeheuren Menge Eingeborner, den Gottesdienst in der Kirche.

Columbus gedachte nun dem König und der Königin von Spanien einige Nachrichten über die Kolonie zugehen zu lassen. Unter dem Befehl des Kapitän Torres wurden also zwölf Schiffe auserwählt, die mit vielem auf der Insel gesammelten Golde und den verschiedensten Erzeugnissen des Bodens befrachtet nach Europa zurückkehren sollten. Diese Flottille ging am 2. Februar 1494 unter Segel und bald darauf schickte ihr Columbus noch eines der ihm verbliebenen fünf Schiffe mit dem Lieutenant Bernhard de Pisa, über den er sich mehrfach zu beklagen hatte, ebenfalls mit reichen Ladung nach.

Sofort nach Wiederherstellung der Ordnung in der Kolonie Isabella bestellte der Admiral daselbst seinen Bruder Diego zum Gouverneur und brach mit fünfhundert Mann auf, um die Minen von Cibao selbst zu besuchen. Das Land, durch welches der Zug kam, zeigte eine an's Wunderbare grenzende Fruchtbarkeit; Gemüse reisten hier binnen dreizehn Tagen; im Februar gesäeter Weizen stand schon im April in üppigen Aehren und lieferte jedes Jahr zwei reiche Ernten. Durch Berge und Thäler führte der Weg; oft mußte die Axt helfen, durch diese jungfräulichen Gebiete Bahn zu brechen, und nach vielen Beschwerden erst langten die Spanier in Cibao an Hier ließ der Admiral auf einem Hügel in der Nähe eines großen Flusses aus Stein und Holz ein Fort erbauen, das er mit einer Art Wallgraben umzog, und dem er, um einige seiner Officiere, welche an das Vorhandensein der Goldminen nicht glauben wollten, zu necken, den Namen St. Thomas beilegte. Jetzt konnten jene nämlich ihre Zweifel nicht wohl länger aufrecht erhalten; von allen Seiten brachten ja die Eingebornen Gold in Geschiebe und Körnern herbei, das sie eifrig gegen Perlen und vorzüglich gegen die so beliebten kleinen Schellen umzutauschen suchten, deren heller Klang sich[188] zum Tanzen anreizte. Die in Rede stehende Gegend war aber nicht nur das Land des Goldes, sondern auch das Land der Gewürze und Balsame; ja, die Bäume, welche die so geschätzten Producte lieferten, bildeten hier wirkliche Wälder. Die Spanier hatten also allen Grund, sich zur Besitznahme dieser reichen Insel zu beglückwünschen.

Nachdem er das Fort St. Thomas unter den Schutz von fünfzig Mann, mit Don Pedro de Margerita als deren Anführer, gestellt, begab sich Columbus Anfang April wieder nach Isabella zurück, wurde aber bei diesem Zuge durch häufige, starke Regen sehr aufgehalten. Bei seiner Ankunft fand er die entstehende Kolonie in größter Unordnung; schon drohte sogar eine Hungersnoth wegen Mangels an Mehl, und das Mehl fehlte wegen Mangels an Mühlen; Soldaten und Arbeiter waren von Anstrengung auf's höchste erschöpft. Columbus wollte seine Edelleute veranlassen, mit helfender Hand einzugreifen; die dummstolzen Hidalgos aber, welche nur begierig waren, Schätze einzuheimsen, wollten sich doch nicht einmal bücken, um solche aufzuheben, und verweigerten, sich als Handarbeiter nützlich zu machen. Die Priester unterstützten sie in ihrem Widerstande, und Columbus, der nur mit Strenge durchzugreifen vermochte, mußte die Kirchen mit seinem Interdict belegen. Indeß konnte er seinen Aufenthalt in Isabella nicht allzusehr ausdehnen, es trieb ihn, immer noch neue Länder zu entdecken. So stach er denn nach Einsetzung eines aus drei Edelleuten und dem Chef der Missionäre unter Vorsitz Don Diego's bestehenden Verwaltungsrathes der Kolonie, am 24. April wieder mit drei Fahrzeugen in See, um den Kreis seiner Entdeckungen zu vervollständigen.

Die Flottille wandte sich nach Süden. Bald entdeckte man eine neue Insel, welche die Eingebornen Jamaica nannten. Das Relief dieser Insel zeichnete sich durch einen bedeutenden Berg mit sanft verlaufenden Abhängen aus. Ihre Bewohner schienen sehr geweckten Geistes und für mechanische Künste begabt, aber von wenig friedliebendem Charakter zu sein. Wiederholt versuchten sie eine Landung der Spanier abzuwehren, wurden aber vertrieben und schlossen zuletzt eine Art Bündniß mit dem Admiral ab.

Von Jamaica aus setzte Columbus seine Nachforschungen weiter nach Westen hin fort. Er glaubte nach der Stelle gelangt zu sein, wohin die alten Geographen den Chersones, das Goldgebiet des Abendlandes, verlegten. Starke Meeresströmungen warfen ihn nach Cuba zurück, dessen Küste er auf[189] 225 Meilen Länge folgte. Während dieser, wegen vieler Untiefen und enger Fahrstraßen sehr gefährlichen Seereise benannte er über 700 Inseln, untersuchte eine große Anzahl Häfen und trat mit den Eingebornen häufig in Verbindung.

Im Monat Mai meldeten die Ausluger der Schiffe wiederum eine große Anzahl pflanzenbedeckter, fruchtbarer und bewohnter Inseln. Columbus näherte sich dem Lande und lief in einen Fluß mit so heißem Wasser ein, daß Niemand die Hand in dasselbe halten konnte; offenbar eine sehr übertriebene Angabe, welche später niemals eine Bestätigung gefunden hat. Die Fischer dieses Strandes verwendeten beim Fischen einen gewissen Fisch mit Namen »Remora« (Hemm-, Saugfisch), der ihnen denselben Dienst leistete wie der Hund dem Jäger.

»Dieser bisher unbekannte Fisch glich etwa einem sehr großen Aale besaß aber an der Rückseite des Kopfes eine sehr haltbare, beutelförmige Haut, mit der er eigentlich Nahrung einfängt. Diesen Fisch halten die Leute hier mittelst einer Schnur außer dem Boote stets im Wasser, denn er kann den »Anblick« der Luft nicht vertragen. Bemerken sie nun einen Fisch oder eine Schildkröte, welche hier wirklich größer als Schilder sind, so verstatten sie dem Remora durch Nachlassen der Schnur eine freiere Bewegung. Sobald er das fühlt, schießt er schneller als ein Pfeil auf den betreffenden Fisch oder die Schildkröte los, wirst seinen Hautbeutel über diese und hält seine Beute so fest, daß sie ihm Niemand entreißen kann, wenn man ihn nicht durch allmähliches Einziehen der Schnur zur Wasseroberfläche heranholt; denn sobald er »den Glanz der Luft« wittert, läßt er sofort die Beute los. Die Fischer beugen sich so weit als möglich herab, um ihm den Fang abzunehmen, den sie dann in ihr Boot bringen. Den »Jagdfisch« binden sie dann kurz an, um ihn an Ort und Stelle zu halten, und geben ihm als Belohnung ein Stück Fleisch von der Beute.«

Die Ufer wurden auch noch weiter nach Westen hin untersucht. Der Admiral kam nach verschiedenen Ländern, in denen es Ueberfluß gab an Gänsen, Enten, Reihern und jenen stummen Hunden, welche die Einwohner als Nahrung benutzen, und die entweder sogenannte Almiguis oder eine Art Ratten sein dürften. Inzwischen verengten sich die versandeten Furthen immer mehr; die Schiffe hatten Noth, sich noch hindurchzuwinden. Dennoch beharrte der Admiral darauf, sich von der Küste, die er auskundschaften wollte[190] nicht zu entfernen. Eines Tages glaubte er auf einer entfernten Landspitze weißgekleidete Männer zu erkennen, die er für Brüder aus dem Orden Sainte-Marie de la Mercede hielt, und sandte deshalb mehrere Matrosen ab, sich mit jenen in's Einvernehmen zu setzen. Alles stellte sich jedoch als optische Täuschung heraus; die vermeintlichen Mönche waren nichts Anderes als große Reiher der Tropenlande, welchen die weite Entfernung ein menschenähnliches Aussehen verlieh.

Während der ersten Tage des Juni mußte Columbus vor Anker liegen bleiben, um seine Schiffe auszubessern, deren Rumpf durch die Untiefen mancherlei Beschädigungen erlitten hatte. Am 7. desselben Monats ließ der Admiral am Strande eine feierliche Messe lesen. Während des Gottesdienstes traf ein bejahrter Cazike ein, der dem Admiral nach Beendigung der Ceremonie verschiedene Früchte anbot. Dann sprach der. Cazike einige Worte, welche die Dolmetscher folgendermaßen übersetzten:

»Es ist uns davon Kunde geworden, daß Du Länder, die Euch bisher unbekannt waren, überfallen und in Deine Gewalt gebracht hast und daß Dein Erscheinen die Völker und einzelnen Bewohner so sehr in Schrecken setzte. Ich glaube also, Dich ermahnen und daran erinnern zu sollen, daß es für die Seelen, wenn sie sich von den Körpern trennen, zwei verschiedene Wege giebt: den einen voll Finsterniß und Trübsal für die Seelen Derjenigen, welche dem Menschengeschlechte einst schädlich und lästig waren; den anderen, voller Lust und Freude für Diejenigen, welche im Leben den Frieden und die Ruhe ihrer Nebenmenschen achteten und liebten. Denkst Du aber daran, daß Du selbst auch sterblich bist und daß der zukünftige Lohn abgemessen wird nach Deinen Thaten in diesem Leben, so wirst Du Niemand mehr zunahe treten.«

Welcher Philosoph der alten oder neuen Zeit hätte jemals besser und mit einfacherer Klarheit sprechen können! Alles Menschliche des Christenthums ist in diesen herrlichen Worten zusammengedrängt, die aus dem Munde eines – Wilden kamen! Columbus und der Cazike trennten sich entzückt von einander und der Erstaunteste von Beiden war der alte Eingeborne wahrscheinlich nicht gewesen.

Der ganze Volksstamm schien sich übrigens der Beachtung der von seinem Chef angedeuteten Lebensvorschriften zu befleißigen. Das Land z.B. gehörte allen Bewohnern gemeinschaftlich, wie die Sonne, die Luft und das Wasser.


Strandfischer von Cuba. (S. 190.)
Strandfischer von Cuba. (S. 190.)

Das Mein und Dein, die Ursachen so vieler Streitigkeiten, war hier unbekannt und Alle lebten mit Wenigem zufrieden. »Sie leben im goldenen Zeitalter, sagt der Bericht, und schließen ihre Besitzungen weder durch Gräben oder Hecken ab; sie lassen ihre[191] Gärten offen stehen, ohne Gesetze, Bücher oder Richter zu kennen; ihre Natur sagt ihnen allein, was gut und recht ist, und sie haben für Den, der einem Anderen Unrecht thut, nur die Strafe der allgemeinen Verachtung.«


Perlenfischer. (S. 192.)
Perlenfischer. (S. 192.)

Christoph Columbus kehrte, als er Cuba verließ, nach Jamaica zurück, dessen Küste er bis zum östli[192] chen Ende folgte. Seine Absicht ging dahin, die Inseln der Caraïben anzugreifen und diese abscheuliche Brut auszurotten. In Folge seiner vielen Nachtwachen und Strapazen aber fiel der Admiral in eine Krankheit, die ihn zum Aufgeben seiner Pläne nöthigte. Er mußte nach Isabella zurückkehren, wo er unter dem Einflusse der guten Luft und[193] der nöthigen Ruhe, Dank der sorgfältigen Pflege seines Bruders und anderer Angehöriger, seine Gesundheit wiederfand.

Uebrigens bedurfte auch die Kolonie dringend seiner Anwesenheit. Der Gouverneur des Fort St. Thomas hatte die Eingebornen durch seine rücksichtslosen Maßnahmen erbittert. Don Diego, Columbus' Bruder, ließ ihm wiederholte, leider fruchtlose Mahnungen zugehen. Derselbe Gouverneur war dann, während Columbus' Abwesenheit, nach Isabella zurückgekehrt und hatte sich auf einem der Fahrzeuge, die eben Don Barthelemy, den zweiten Bruder des Admirals, nach Espagnola gebracht hatten, nach Spanien eingeschifft.

Nach wieder erlangter Gesundheit konnte Columbus doch das Ansehen Derjenigen, die er einmal zu seinen Stellvertretern ernannt hatte, nicht ungeahndet mißachten lassen und beschloß also, den gegen den Befehlshaber von St. Thomas aufgestandenen Caziken zu bestrafen. Vor Allem sandte er neun wohlbewaffnete Leute aus, sich dieses gefürchteten Caziken, Namens Carnabo, zu bemächtigen. Der Anführer derselben, Hojeda, der auch später wiederholte Proben seiner Unerschrockenheit ablegen sollte, raubte den Caziken aus der Mitte der Seinigen und führte ihn als Gefangenen nach Isabella. Columbus seinerseits ließ den Eingebornen nach Europa schaffen; das Fahrzeug, welches ihn trug, muß aber Schiffbruch erlitten haben, denn man hörte nicht das Mindeste von ihm wieder.

Inzwischen langte Antonio de Torres, gesendet von dem König und der Königin, um Columbus deren Wohlgeneigtheit auszudrücken, in San Domingo mit vier Schiffen an. Ferdinand erklärte sich überaus zufrieden mit den Erfolgen des Admirals und versprach eine monatliche Verbindung zwischen Spanien und der Insel Espagnola herzustellen.

Inzwischen hatte eine neue Revolte des Stammes Carnabo's auch eine wiederholte allgemeine Empörung der Eingebornen hervorgerufen. Diese wollten ihren beleidigten und unrechtmäßiger Weise fortgeschleppten Häuptling rächen Nur der Cazike Guacanagari blieb, trotz seiner Betheiligung an dem Morde der ersten Ansiedler, den Spaniern treu. Von Don Barthelemy und dem Caziken begleitet, zog Columbus gegen die Rebellen zu Felde.

Er begegnete bald einem Heere der Ureinwohner, dessen Stärke – jedenfalls weit übertrieben – von ihm zu 100.000 Mann angegeben wird. Doch wie dem auch sei, diese Armee wurde durch ein einfaches Detachement von 200 Infanteristen, 25 Reitern und 25 Hunden völlig in die Flucht[194] geschlagen. Dieser Sieg stellte allem Anscheine nach die Autorität des Admirals wieder her. Den Besiegten wurde die Zahlung eines Tributs auferlegt. Die Indianer aus der Nachbarschaft der Minen mußten von drei zu drei Monaten eine gewisse Menge Gold liefern, die anderen, entfernter wohnenden aber je 25 Pfund Baumwolle. Die Empörung war jedoch nur unterdrückt, keineswegs erloschen. Auf den Ruf einer Frau, Anacaona, der Witwe Carnabo's, erhoben sich die Eingebornen noch ein zweites Mal, wobei es ihnen sogar gelang, den bis dahin an Columbus' Seite kämpfenden Guacanagari zu sich herüber zu ziehen; nach Zerstörung der Maisfelder und aller Anpflanzungen zogen sie sich in die Gebirge zurück. Die Spanier sahen sich hiermit allen Schrecken einer Hungersnoth preisgegeben und übten in ihrer Wuth furchtbare Repressalien gegen die Eingebornen. Man berichtet, daß ein Viertel der Ureinwohner durch Hunger, Krankheiten und die Waffen der Leute Columbus' umgekommen sei. Die unglücklichen Indianer bezahlten ihre mit den siegreichen Europäern angeknüpften Verbindungen wirklich theuer.

Christoph Columbus' Stern war von jetzt ab im Erbleichen. Während seine Autorität auf Espagnola mehr und mehr untergraben wurde, erlitten sein Charakter und sein Ruf auch so manche Anfechtung von Europa aus. Er selbst konnte ja nicht zur Hand sein, sich zu vertheidigen, und die Officiere, die er nach dem Mutterlande zurückgesendet hatte, klagten ihn laut der Ungerechtigkeit und Grausamkeit an; sie sprengten sogar das Gerücht aus, der Admiral beabsichtige, sich gänzlich unabhängig von dem Könige zu machen. Ferdinand sandte unter dem Eindrucke dieser verleumderischen Nachrichten einen Commissär ab, der sich über die Verläßlichkeit solcher Anschuldigungen unterrichten sollte. Dieser Edelmann hieß Jean d'Aguado. Die Wahl gerade des Genannten zu einem derartigen vertraulichen Auftrage war keine besonders glückliche zu nennen. Jean d'Aguado galt als ein einseitiger, etwas vorurtheilsvoller Mann. Er langte Mitte October in Isabella an, als der mit weiteren Untersuchungen beschäftigte Admiral eben nicht anwesend war, und begegnete Christoph Columbus' Bruder mit verletzendem Hochmuth. Don Diego aber berief sich auf seinen Titel als General-Gouverneur und lehnte es ab, sich den Anforderungen des königlichen Commissärs zu fügen.

Jean d'Aguado rüstete sich schon, nach Spanien zurückzukehren, wohin er doch nur sehr mangelhafte Nachrichten hätte mitbringen können, als ein[195] entsetzlicher Orkan im Hafen die Schiffe zerstörte, auf denen er hierhergekommen war.

Auf der Insel Espagnola waren jetzt nur noch zwei Caravellen übrig. Christoph Columbus stellte, sobald er nach der Kolonie zurückkam, mit einer Großherzigkeit, die alle Bewunderung verdient, dem Commissär des Königs eines seiner Schiffe zur Verfügung unter der Bedingung, daß er sich auf dem anderen einschiffen wolle, um sich vor dem Könige zu rechtfertigen.

So lagen die Verhältnisse, als auf der Insel Espagnola plötzlich neue Goldminen entdeckt wurden. Der Admiral verschob in Folge dessen seine Abreise. Die Sucht nach Schätzen schnitt sofort alle weiteren Verhandlungen ab. Jetzt war keine Rede mehr weder vom Könige von Spanien noch von der von ihm angeordneten Untersuchung. Mehrere Officiere verfügten sich nach den neuen, goldführenden Landschaften; daselbst fanden sie Metallgeschiebe, deren einige bis elf Unzen wogen, und auch einen Ambrablock von dreihundert Pfund Gewicht.

Columbus ließ zum Schutze der Goldgräber zwei Befestigungen anlegen, die eine an der Grenze der Provinz Cibao, die andere am Ufer des Hayna-Flusses. Nach Durchführung dieser Vorsichtsmaßregel reiste er, da ihm seine schleunigste Rechtfertigung am Herzen lag, sofort nach Spanien ab.

Am 10. März 1496 verließen die beiden Caravellen den Hafen von Isabella. Columbus hatte fünfundzwanzig Passagiere und dreißig Indianer mit an Bord. Am 9. April berührte er Maria-Galante und nahm am 10. in Guadeloupe, wo es zu einem ernsthaften Treffen mit den Eingebornen kam, das für die Reise nöthige Wasser ein. Am 20. verließ er diese ungastliche Insel und kämpfte einen vollen Monat hindurch gegen den Passatwind. Endlich im Laufe des 11. Juni kamen die Küsten Europas in Sicht und am folgenden Tage liefen die Caravellen im Hafen von Cadix ein.

Diese zweite Rückkehr des großen Seefahrers wurde nicht wie die erste von der Bevölkerung mit rauschenden Huldigungen gefeiert. An die Stelle des Enthusiasmus waren die Kälte und der Neid getreten. Des Admirals Gefährten selbst nahmen Partei gegen ihn. Muthlos und enttäuscht, ohne die erhofften Schätze heimzubringen, für welche sie so vielen Gefahren und Beschwerden getrotzt hatten, erwiesen sie sich jetzt noch ungerecht dazu. Denn Columbus' Fehler war es doch wahrlich nicht, wenn die bisher in Angriff genommenen Goldminen mehr Unkosten verursachten, als sie Ausbeute lieferten.[196]

Trotzdem wurde der Admiral am Hofe gnädig empfangen. Der Bericht über seine zweite Reise gewann ihm die irregeführten Geister wieder. Entdeckte er denn nicht bei dieser Expedition die Inseln Dominica, Maria-Galante, Guadeloupe, Montserrat, Sainte- Marie, Saint-Croix, Porto-Rico und Jamaica? Hatte er nicht eine eingehendere Untersuchung von Cuba und San Domingo durchgeführt? Columbus kämpfte also mannhaft wider seine Gegner und verwendete dabei sogar die Waffen des Scherzes. Denen, welche sein Verdienst bei den Entdeckungen herabzusetzen suchten, schlug er dabei vor, ein Ei so auf die eine Spitze zu stellen, daß es im Gleichgewichte bliebe, und als ihnen das nicht gelang, drückte der Admiral die eine Spitze der Schale etwas ein und stellte das Ei auf diese zerbrochene Stelle.

»Ja, daran hattet Ihr nicht gedacht, sagt er, so ist es aber überall!«

Quelle:
Jules Verne: Die Entdeckung der Erde. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XXIX–XXX, Wien, Pest, Leipzig 1881, S. 181-197.
Lizenz:

Buchempfehlung

Aristophanes

Lysistrate. (Lysistrata)

Lysistrate. (Lysistrata)

Nach zwanzig Jahren Krieg mit Sparta treten die Athenerinnen unter Frührung Lysistrates in den sexuellen Generalstreik, um ihre kriegswütigen Männer endlich zur Räson bringen. Als Lampito die Damen von Sparta zu ebensolcher Verweigerung bringen kann, geht der Plan schließlich auf.

58 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon