Dritter Auftritt

[51] Faust und Valentin treten ein.


VALENTIN umschauend.

Leer ist das Nest!

Hier vom Geschirr ein Rest!

Ach schau, hier wohnen Kaffeebasen![51]

FAUST.

Die Töpfe halt ich für etrursche Vasen.

Und sieh, ein brauner Saft darin:

Da steckt gewiß geheimnisvoller Sinn!

Ist's wohl von dem, den ich in jener Nacht

Dem festlich hohen Morgen zugebracht,

Doch sanft gerührt nicht ausgetrunken?

VALENTIN.

Auch Semmelreste liegen da zum Tunken;

Mußt übern Topf die Nase neigen:

Das duftet ja nach Rüben und nach Feigen,

Zugleich auch nach Zichorie,

Des Weiberkaffees Glorie!

Dafür muß ich Verständnis han,

Hab's schwer der Bärbel abgetan.


Quelle:
Friedrich Theodor Vischer: Faust, Der Tragödie dritter Teil. Stuttgart 1978, S. 51-52.
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