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[286] Escerny. Alwa.
Escerny tut, als ob er zu Hause wäre, und nimmt, ohne Alwa zu beachten, rechts neben dem Spiegel Platz.
ALWA links sitzend, ohne auf Escerny zu achten. Es kann im dritten Akt nicht so fortgehen!
ESCERNY. Bis zur Mitte des dritten Aktes schien es heute nicht so gut zu gehen wie sonst.
ALWA. Ich war nicht auf der Bühne.
ESCERNY. Jetzt ist sie wieder in vollem Zug.
ALWA. – Sie zieht die Nummer in die Länge.
ESCERNY. Ich hatte bei Herrn Dr. Schön einmal das Vergnügen, der Künstlerin zu begegnen.
ALWA. Mein Vater hat sie durch einige Besprechungen in seiner Zeitung beim Publikum eingeführt.
ESCERNY sich leicht verneigend. Ich konferierte mit Herrn Dr. Schön der Herausgabe meiner Forschungen am Tanganjika-See wegen.
ALWA sich leicht verneigend. Seine Äußerungen lassen keinen Zweifel darüber, daß er das lebhafteste Interesse an Ihrem Werk nimmt.
ESCERNY. Wohltuend berührt es an der Künstlerin, daß das Publikum für sie gar nicht vorhanden ist.
ALWA. Das Sichumkleiden hat sie schon als Kind gelernt. Aber ich war überrascht, eine so bedeutende Tänzerin in ihr zu entdecken.
ESCERNY. Wenn sie ihr Solo tanzt, berauscht sie sich an ihrer eigenen Schönheit – in die sie selber zum Sterben verliebt zu sein scheint.
ALWA. Da kommt sie. Erhebt sich, öffnet die Tür.
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