Erster Aufftritt.

[66] Burgundia, eine Princeßin. Pax, Opulentia, ihre Gespielin.


BURGUNDIA.

Ihr liebsten Gespielen / ich lasse nicht von euch /

Ihr machet mich ruhig / ihr machet mich reich.

PAX.

Der Himmel lasse mich in diesem Lande bleiben.

OPULENTIA.

Und lasse mich den Handel fruchtbar treiben.

PAX.

Ich bin des Himmels-Kind / wo mich die Völcker ehren /

Da wird man nichts von Furcht und Schaden hören.

Liebt den edlen Friede /

Weil ihr lieben könnt /

Der zum schönsten Liede

Lust und Krafft vergönnt.

OPULENTIA.

Ich bin ein Kind der Welt / und spiele mit der Erde /

Daß ich mit Geld und Frucht allzeit geseegnet werde.

Liebt den reichen Seegen

Weil ihr lieben könnt /

Der zu euren Wegen

Licht und Krafft vergönnt.

BURGUNDIA.

Ich liebe / schaffet nur / daß ich stets lieben kan.

Denn was ihr geben könnt / das steht mir ewig an.


Zusammen.


So schliessen wir Hertzen und Hände zusammen.

Der Himmel vermehre die lieblichen Flammen /

Der lasse den Segen so lange bestehn.

Biß Sträucher und Wurtzeln im Felde vergehn.


Quelle:
Christian Weise: Ein wunderliches Schau-Spiel vom niederländischen Bauer. Stuttgart 1969, S. 66.
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