Eilffter Aufftritt.

[73] Mars, Invidiens Bekanter. Amandus, Burgundiens Liebster. Fatum, ein Göttlicher Bote.


MARS.

Ist diß der Helden-Sohn?

AMANDUS.

Und was begehrt er davon?

MARS.

Wie sitzt er als ein Weib in seiner Stadt gefangen?

AMANDUS.

Die Liebe die mich treibt vergnüget mein Verlangen.

MARS.

Was sagt ein Mann von Liebe?

Der Schild und Helm von seinen Eltern hat /

Ach wäre mancher Held an seiner statt.

In rauben und beuten /

In fechten und streiten /

In kriegen und siegen /

Da wohnet Vergnügen.

AMANDUS.

In rauben und beuten /

In fechten und streiten /[73]

In kriegen und siegen /

Stirbt alles Vergnügen.

MARS.

Weg mit der Einbildung! Er nehme dieses Schwerd

Und suche was ein Held begehrt.

AMANDUS.

Mein Schwerdt ist schon gewetzt / doch wenn der Himmel will.

FATUM.

So störet man der Liebe Ziel!

Fort aller Leute Feind /

Wer frembden Schaden sucht / der werde selbst zu Schanden /

Biß er in solchen Banden /


Fatum bindet Mars.


FATUM.

Und also sind wir frey.

AMANDUS.

Der Himmel steh uns ferner bey.


Quelle:
Christian Weise: Ein wunderliches Schau-Spiel vom niederländischen Bauer. Stuttgart 1969, S. 73-74.
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