Achtzehender Auffzug.


[113] Rudolf, Hinko, Girschick, Wazek.


RUDOLF. Was haben wir nun davon / das der König verlohren ist.

HINKO. Was kan ich davor / ich soll die Strasse auskundschaffen / so kan ich wohl nicht sehen / wo der König bleibt / ihr habt zusammen sechs Augen / seyd ihr denn auff alle blind gewesen?

RUDOLF. Es stehet trefflich fein / daß wir zu unserm Unglücke noch lose Worte geben.

HINKO. Das Unglück ist mein so groß als euer / drum steht mirs ja wohl frey / daß ich auch ungeduldig bin.

GIRSCHICK. Mein Rath wäre / daß wir den lieben König wiedersuchten.

WAZEK. Je du liebes Patergen / bistu lange so klug gewesen / mein Rath wäre / daß wir ihn wieder fänden.

GIRSCHICK. Er muß wohl irgend da herum stecken.

WAZEK. Ja ja / dofte / dahinden / da drieben / da droben / da drunten und irgend wieder da und dorte muß wohl der Ort seyn / da wir ihn finden sollen.

GIRSCHICK. Ach das bleibt doch ein böser Mensch / ich will auch nichts mehr reden / wenn der Spottvogel bey mir ist.

WAZEK. Der König wird auch schlechten Schaden davon haben / ob so ein Fantaste will reden oder nicht.[114]

RUDOLF. Ach sparet eure Possen biß auff andre Zeit / wer den König suchen will / der folge mir. Geht ab.

HINKO. In dem Stücke darff ich keinem folgen / ich werde vor mich wohl wissen / was man zu thun schuldig ist. Gehet ab.

GIRSCHICK. Herr Graff ich will ihm folgen.

WAZEK. Herr Paterle / fragt doch ob ich irgend auch dabey seyn will / im Pusche hab ich den Vorzug.

GIRSCHICK. Last mich doch zu frieden.

WAZEK. Was gehet mich der Friede an / ich will meinem Herren Grafen folgen. Sie zancken sich poßirlich um den Vorgang biß zugezogen wird.

Quelle:
Christian Weise: Sämtliche Werke. Berlin und New York 1971 ff., S. 113-115.
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