Andrer Auffzug.


[117] Berthold, Rosine, Wazek.


WAZEK. Ach hört doch Frau Wirthin / mein Herr läst euch einen schönen guten Morgen sagen / und läst euch bitten / ob ihr ihm nicht wollet eine hübsche Suppe machen.[117]

ROSINE. Ja das COMMANDIren wird nun währen.

BERTHOLD. Wenn ihrs thun müst / so thut es doch gerne.

ROSINE. Nun was soll es denn vor eine Suppe seyn?

WAZEK. Er dächte eine Eyer-Suppe mit Cordemümgen.

ROSINE. Je was muß das vor Quarck seyn? Nein so hoch bringen wirs zur Sitte nicht / ich muß nur selber mit ihm reden / daß ichs verstehen kan.

BERTHOLD. Nun wie habt ihr geschlaffen?

WAZEK. Mein lieber Herr Wirth / ich habe ein groß Unglücke / daß ichs mein Tage nicht erzehlen kan / wie ich geschlaffen habe.

BERTHOLD. Wie kömmt dieß?

WAZEK. Wenn ich schlaffe / so merck ich nichts / und so hab ichs auff den Morgen allemahl vergessen.

BERTHOLD. O das ist gut / wenn man im Schlaffe nichts merckt. Doch wie gefällt euch das Quartier?

WAZEK. O wenn der Wirth gut genung ist / so kan uns das Quartier leicht gefallen.

BERTHOLD. Nun so nehmt vorlieb / und lauffet nicht sehr auff der Gasse / die Leute möchten sonst wissen wollen / was da wäre. Geht ab.


Quelle:
Christian Weise: Sämtliche Werke. Berlin und New York 1971 ff., S. 117-118.
Lizenz:
Kategorien: