|
1768
18. November: Friedrich Ludwig Zacharias Werner wird als Sohn eines Historikers und Universitätsprofessors in Königsberg geboren.
1782
Tod des Vaters.
Zeitweise lebt E. T. A. Hoffmann bei der Familie.
1784
Beginn des Studiums der Rechtswissenschaft und der Kameralistik in Königsberg (bis 1789), nebenbei besucht er Vorlesungen von Immanuel Kant.
1789
Als erste Veröffentlichung erscheinen Werners »Vermischte Gedichte«.
1793
Ohne Studienabschluß tritt Werner in den preußischen Staatsdienst ein und arbeitet als Kriegs- und Domänensekretär in Petrikau.
1796
Subalterner Beamter im preußischen Staatsdienst in Warschau.
Unter dem Einfluß von Johann Jakob Mnioch wird er Mitglied einer Warschauer Freimaurerloge.
Gemeinsam mit E. T. A. Hoffmann plant Werner mehrere gemeinsame Bühnenwerke, die jedoch nicht ausgeführt werden.
1799
Bekanntschaft mit seinem späteren Verleger und Biographen Julius Eduard Hitzig.
1801
Werner läßt sich in Königsberg nieder.
1803
»Die Söhne des Tales« (Drama, zweiter Teil 1804).
1804
Die Mutter stirbt geisteskrank.
1805
Werner wird als Beamter nach Berlin versetzt (bis 1807).
In Iffland findet er einen Mentor, der sein dramatisches Talent erkennt.
Begegnungen mit Johann Gottlieb Fichte, August Wilhelm Schlegel und Johann Ludwig Tieck.
1806
»Das Kreuz an der Ostsee« (Drama).
Das Drama »Martin Luther oder Die Weihe der Kraft« wird – mit Iffland in der Titelrolle – zu Werners größtem Bühnenerfolg (gedruckt 1807).
1807
Nach dem Scheitern seiner dritten Ehe gibt Werner sein Amt im preußischen Staatsdienst auf.
Seither führt er ein unstetes Wanderleben, hält sich in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich auf.
1808
Begegnung mit Johann Wolfgang von Goethe in Weimar.
»Attila, König der Hunnen« (Tragödie).
Die Uraufführung der Tragödie »Wanda, die Königin der Sarmaten« (gedruckt 1810) findet unter Goethes Regie in Weimar statt.
»Cunigunde, die Heilige« (Drama, gedruckt 1815).
1809
Werners bekanntestes Stück, das Schicksalsdrama »Der vierundzwanzigste Februar«, wird im Privattheater der Madame de Staël am Genfer See uraufgeführt (gedruckt 1815).
Nach einem ruhelosen Wanderleben, das ihn quer durch Deutschland, nach Wien, Paris und in die Schweiz führte, wo er in Coppet in den Kreis um Madame de Staël aufgenommen wurde, siedelt Werner nach Rom über (bis 1813).
1810
Goethe inszeniert den Einakter »Der vierundzwanzigste Februar« (gedruckt 1815) in Weimar, distanziert sich dann aber zunehmend von Werners »schiefer Religiosität«.
In Rom tritt Werner zum Katholizismus über und sagt sich von der »albernen Mystick« seiner Dramen los.
1812
Mitarbeit an Friedrich Schlegels Zeitschrift »Deutsches Museum«.
1813
Werner sagt sich in dem Drama »Weihe der Urkraft« von seinem bisherigen Schaffen los. Er studiert theologische Grundlagen.
1814
In Aschaffenburg erhält Werner die Priesterweihe und unterwirft sich dem Zölibat.
Während des Wiener Kongresses fungiert er als Kanzelprediger und erregt damit noch einmal Aufmerksamkeit. Seine literarische Tätigkeit ist weitgehend beendet.
1815
Werner lebt fortan meist in Wien.
Werner wird Ehrendomherr am Hof des Fürstbischofs und Mitglied des Redemptoristenordens in Wien.
1820
»Die Mutter der Makkabäer« (Tragödie).
Mitarbeit an Friedrich Schlegels militant konservativer Zeitschrift »Concordia«.
1823
17. Januar: Zacharias Werner stirbt im Augustinerkloster in Wien an einer Lungenkrankheit.
Buchempfehlung
Bereits 1792 beginnt Jean Paul die Arbeit an dem von ihm selbst als seinen »Kardinalroman« gesehenen »Titan« bis dieser schließlich 1800-1803 in vier Bänden erscheint und in strenger Anordnung den Werdegang des jungen Helden Albano de Cesara erzählt. Dabei prangert Jean Paul die Zuchtlosigkeit seiner Zeit an, wendet sich gegen Idealismus, Ästhetizismus und Pietismus gleichermaßen und fordert mit seinen Helden die Ausbildung »vielkräftiger«, statt »einkräftiger« Individuen.
546 Seiten, 18.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro