[298] Du sorgest, dass dein Ruhm auff Erden nicht vergeh',
Und jeder nennet dich ein Wunder seiner Zeit;
Wo aber bleibt die Ewigkeit?
Was hülffts der Rhone woll, dass durch den Genfer See
Sie Rein und unvermischt1 ihr stoltzes Wasser führt;
Weil sie sich letzt im Meer verliert.
1 Sie rein und unvermischt. Ob gleich diese Sache von den neuesten Reise-Beschreibern, als Spon und Burnet wiederleget worden; so ist es doch genug, dass sie insgemein von den Leuten vor wahr gehalten wird, um sich derselben in einem Gedichte zu bedienen: insonderheit, wenn die Zueignung so nachdencklich und so verständlich ist. Kein Fluss in der That eilet so sehr nach der weiten See, als unser zeitliches Leben nach der unendlichen Ewigkeit.