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1711 |
15. Januar: Sidonia Hedwig Zäunemann wird in Erfurt als Tochter des Notars Paul Nicolaus Zäunemann und seiner Ehefrau Hedwig Dororthea, geb. Guldenmund, geboren. Ihre Bildung erwirbt sie vor allem autodidaktisch. Sie verbringt ihr Leben im Elternhaus, unterbrochen nur von kurzen Reise nach Jena, Weimar und zur Familie ihrer Schwester in Ilmenau. Eine Eheschließung lehnt sie ab und zeigt auch sonst in ihrem Verhalten eine große Unabhängigkeit. |
1732 (?) |
Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit. Sie schreibt zunächst Gelegenheitsgedichte zu Hochzeiten, Taufen und Begräbnissen, später Gedichte auf bekannte Personen und Ereignisse und wird allmählich bekannt. |
1736 |
Brieflicher Kontakt mit Johann Christoph Gottsched in Leipzig nach der Lektüre von dessen »Critischer Dichtkunst«. |
1737 |
»Das Ilmenauische Bergwerk / wie solches den 23. und 30. Jenner des 1737. Jahres befahren und bey Gelegenheit des gewöhnlichen Berg-Festes mit poetischer Feder und Bergmännisch entworfen wurde« (Gedicht). Damit überschreitet sie den den Frauen zugewiesenen privaten Bereich. |
1738 |
Krönung zur »poeta laureata« durch die Universität Göttingen, auf deren Gründung sie im Vorjahr ein Gedicht geschrieben hatte. Sie ist damit nach Christiana Mariana von Ziegler die zweite deutsche Frau, der diese Ehre zuteil wird. »Poetische Rosen in Knospen« (Gedichtsammlung). |
1739 |
»Die von denen Faunen gepeitschte Laster« (Verssatire). Sie löst eine Gegensatire »Die von der Tugend gezüchtigte Faunen« (1740, vermutlich von Christiana Rosina Spitz, geb. Corvinus, aus Augsburg) aus. |
1740 |
11. Dezember: Sidonia Hedwig Zäunemann ertrinkt im Alter von 36 Jahren auf einer Reise zu ihrer in Ilmenau lebenden Schwester in der Nähe von Plaue in der Gera. |