Außenfleeth

[411] Außenfleeth (Außentief) nennt man den Kanal oder die Rinne, in die, seewärts eines Deiches, das Wasser aus einem Siele ausmündet und der dasselbe durch das Vorland in einen Fluß oder direkt ins Meer führt.

Weil das Siel nur bei fallender See oder Ebbe geöffnet sein kann, um dem Binnenwasser den Abfluß durch das Außenfleeth zu gestatten, so ist das Außenfleeth so kurz als möglich zu wählen oder anzulegen, damit kein Gefällsverlust für das abzuführende Binnenwasser entsteht und derart ein tunlichst vollständiger Abfluß desselben möglich wird. Dieselbe Rücksicht erfordert, daß das Außenfleeth möglichst tief bleibe und nicht etwa durch Ablagerungen von Schlamm verlande, den die Flutströmung gerne dort niederschlägt und den der Strom des Binnenwassers während der Ebbe anders nicht leicht entfernen könnte. Man begrenzt zu dem Ende das Außenfleeth gerne beiderseitig mit Dämmen, die an Flüssen mit Rasen, am Meere mit Bestickung oder Faschinen gegen die Strömung geschützt werden (s.a. Siele).

Crd. Zschokke.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 411.
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