[259] Einzahnrad ist ein mit einem Zahn versehenes Rad Ff (s. die Figur), das bei jeder Umdrehung ein andres Zahnrad Φφ ruckweise um einen bestimmten Winkel dreht. Um durch eine Umdrehung des Einzahnrades Ff ruckweise eine n ter Drehung des Rades Φφ zu bewirken, wird das Zahnrad Φφ mit n-Zahnlücken versehen. Bei jeder Umdrehung des Einzahnrades Ff greift der Zahn K in eine entsprechende Zahnlücke und erteilt dem Rade Φφ eine n tel Umdrehung.
Nehmen wir beispielsweise (wie in der Figur) an, daß bei jeder Umdrehung des Einzahnrades Ff eine ruckweise Drehung des Rades Φφ um 60° bewirkt werden soll, daß also n = 6 ist, dann ziehen wir, um den Zahn und die Zahnlücke zu zeichnen, die Gerade ΦK unter dem Winkel von 30° gegen die Verbindungsgerade ΦF der Radachsenpunkte Φ, F, wählen auf der so gezogenen Geraden einen zum Rade Ff gehörenden Punkt K, der etwas näher an Φ als an F liegt, und begrenzen den Zahn des Einzahnrades Ff größtenteils durch einen um K beschriebenen Kreisbogen k. Die Zahnlücken in dem Rade Φφ erhalten wir, indem wir zu der Teilungsgeraden ΦK dieses Rades beiderseits Parallele ziehen, deren Abstände von ΦK gleich dem Radius des Kreisbogens k sind. Die Zahnecke A wird durch den Berührungspunkt gebildet, in dem die zu ΦK Parallele x den Kreisbogen k berührt, und dieser Berührungspunkt ist zugleich einerseits der Grenzpunkt dieses Kreisbogens. Damit aber das Rad Φφ während der Zeit vom Austritt des Zahnes k aus einer Zahnlücke bis zum Eintritt in die nachfolgende Zahnlücke unverrückt in Ruhe bleibt, werden die Zahnscheitel im Rade Φφ durch konkave Kreisbogen φ gebildet, deren Radius gleich dem Radius des Kreises f ist. Im betrachteten Falle enthält das Rad Φφ sechs Zähne; soll aber die Umdrehung des Einzahnrades Ff eine Viertelumdrehung[259] des Rades Φφ bewirken, dann wird dieses Rad in analoger Weise mit vier Zähnen vergehen und hat eine dem Malteserkreuz ähnliche Gestalt. Demzufolge wird jedes Rad dieser Art auch Malteserkreuzrad genannt.
Literatur: Redtenbacher, Bewegungsmechanismen, Mannheim 1857, Taf. 11, 12; Burmester, L., Lehrbuch der Kinematik, Leipzig 1888, Bd. 1, S. 385.
Burmester.