Oelsteine

[771] Oelsteine, natürliche oder künstliche, sehr feinkörnige und dichte Schleif-(Abzieh-)steine, die zum Nachschärfen und Abziehen von Werkzeugen dienen. Die Steine werden einige Tage in Oel (gutes Olivenöl, eventuell auch reines Leinöl) eingelegt und bei der Benutzung mit Oel benetzt. Sie kommen im Handel in verschiedenen Formen vor (flach, vier-, dreikantig, rauten-, walzen-, scheiben-, messerklingenförmig, zylindrisch, konisch u.s.w.).

Von den natürlichen Oelsteinen sind bekannte Handelsmarken: Kansas- (Arkansas-, Mississippi-)steine, aus Quarz bestehend, sehr gleichmäßig und feinkörnig; Washitasteine, weniger fest und feinkörnig, schärfer angreifend, vorzugsweise für Hobeleisen und Holzbearbeitungswerkzeuge benutzt; Levantinische oder Türkische Oelsteine, aus kieseligem Dolomit bestehend; Sächsische Oelsteine (grüner Wetzschiefer), aus Schieferton, bestehend.

Die künstlichen Oelsteine, welche aus künstlich hergestellten Schleifmitteln (s. Schleifen) fabriziert werden, kommen in der Regel in verschiedenen Körnungen und Härtegraden vor. Sie haben vor den natürlichen Steinen den Vorteil größerer Fertigkeit und vollkommenerer Gleichmäßigkeit in Gefüge, Körnung und Härte.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 771.
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