[238] Eyschen, Paul, luxemburg. Staatsmann, geb. 1842 in Luxemburg, ward später daselbst Advokat und 1867 gemäßigtliberales Mitglied der Abgeordnetenkammer. Seit 1876 Generaldirektor (Minister) der Justiz und der öffentlichen Arbeiten, reformierte er die Rechtspflege und wirkte erfolgreich für landwirtschaftliche Verbesserungen wie für die Verschönerung seiner Vaterstadt. Nachdem er 1885 die Entlassung Blochausens (s.d.) bewirkt hatte, ward er im September 1888 selbst Staatsminister und führte Herzog Adolf von Nassau (s. Adolf 5) 1889 als Regenten, 1890 als Großherzog ein. Von jeher deutsch-freundlich gesinnt, war er in den 1870er und 1880er Jahren auch luxemburgischer Geschäftsträger am Berliner Hof. In Marquardsens »Handbuch des öffentlichen Rechts« schrieb er: »Das Staatsrecht des Großherzogtums Luxemburg« (Freib. i. Br. 1889).