[747] Folígno (spr. -linnjo, Fuligno), Kreishauptstadt in der ital. Provinz Perugia, 239 m ü. M., in fruchtbarer Ebene am Topino, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Ancona-F.-Rom und Terontola-F., hat eine schöne Kathedrale und mehrere andre Kirchen (für die Klosterkirche Sant' Anna malte Raffael einst die jetzt im Vatikan befindliche Madonna di F.), eine Pinakothek, ein Theater, ein Hospital und (1901) ca. 10,000 (als Gemeinde 26,111) Einw., die Maschinenbau, Fabrikation von Öl und Papier, Gerberei sowie lebhaften Handel treiben. F. ist Sitz eines Bischofs, Handelsgerichts und einer Handelskammer und hat ein Gymnasium, eine Technische und Gewerbeschule und ein Seminar. Es ist Geburtsort des Malers Niccolò di Liberatore, genannt Alunno, von dem sich ein schö nes Altarbild in der Kirche San Niccolo befindet, und dem hier 1872 ein Denkmal errichtet wurde. Im Altertum hieß die Stadt Fulginium und gehörte zu Umbrien. Die Peruginer zerstörten den Ort 1281. Seit dem Anfang des 14. Jahrh. kam die Stadt F. unter die Herrschaft der guelfischen Familie Trinci, bis der Kardinal Vitelleschi sie 1439 dem Papst unterwarf. Vgl. Bragazzi, Compendio della storia di F. (Foligno 1858); Faloci-Pulignani, Monumenti artistici di F. (das. 1884).