[260] Galamerie (franz.), eigentlich das achtungsvolle, ritterliche Betragen gegen Frauen, das zur Zeit der Troubadours Ehrensache war (s. Galant); dann im schlimmern Sinne, nach Montesquieu, »der seine, leichte, trügerische Schein der Liebe«, ein Liebesverhältnis, das nicht auf wirklicher Neigung des Herzens oder sinnlicher Leidenschaft beruht, sondern bloß Ergebnis des geselligen Umganges, der Eitelkeit oder der Gefallsucht ist; daher ist G. auch Bezeichnung für Liebeshändel und lockeres Leben, so daß der Franzose jetzt sogar die unbequemen Folgen der sinnlichen Ausschweifungen une galanterie oder »galante Krankheit« nennt.