Geoïd

[593] Geoïd (geoidische Fläche) nennt Listing (»Nachrichten der königl. Gesellschaft der Wissenschaften etc.«, Götting. 1872) die ideelle Oberfläche der Erde, von der die Meeresoberfläche ein Teil ist. Denkt man sich das Festland von einem System von Kanälen durchzogen, die alle untereinander und mit dem Meer kommunizieren, so würde der Stand des Wassers in diesen Kanälen die geoidische Fläche versinnlichen. Diese ist mit mancherlei Unregelmäßigkeiten behaftet (vgl. Meer). Im Gegensatz zum G. bezeichnet Listing dasjenige Rotations- oder auch dreiachsige Ellipsoid, das sich dem G. so eng wie möglich anschließt, als das Erdsphäroid. Vgl. Bruns, Die Figur der Erde (Berl. 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 593.
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