[66] Heijermans, Hermann, niederländ. Schriftsteller von jüdischer Abkunft, geb. 3. Dez. 1864 in Rotterdam, Sozialdemokrat und Redakteur des sozialistischen Blattes »De jonge Gids«, schrieb die Erzählungen und Romane: »Trinette« (1892; deutsch, Berl. 1902); »Fleo« (1893); »Kamertjeszonde« (1896, 2 Bde.); »Intérieurs« (1897; deutsch, Pößneck 1903); »Diamantstad« (1903, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1904), ferner sieben Bände Skizzen, zumeist aus dem Familienleben der Juden unter dem Pseudonym Samuel Falkland (»Schetsen van Falkland«, zuerst im Amsterdamer »Handelsblad« erschienen; in Auswahl deutsch, Bd. 1, Pößneck 1903). Aufsehen erregte sein kraß naturalistisches Schifferdrama »Op Hoop van Zegen« (1900; deutsch: »Die Hoffnung auf Segen«, Halle 1901). Ferner schrieb er die Dramen: »Dora Kremer« (1893); »Ahasver« (1893), »Ghetto« (1898; deutsch, Leipz. 1903); »Het zevende Gebod« (»Das siebente Gebot«, 1899; deutsch, Halle 1903); »Het Pantser«, romantisches Soldatenspiel (1901); »Ora et labora« (1901; deutsch, Berl 1904) und eine Reihe Einakter. H. ist ein außerordentlich fruchtbarer Schriftsteller überwiegend naturalistischer Richtung, am bedeutendsten als Schilderer jüdischer Verhältnisse und als solcher den besten seiner Art anzureihen.