[506] Kornwage (Getreidewage, Kornprobe), Vorrichtung zur Bestimmung des spezifischen Gewichts und darum auch zur Schätzung der Güte des Getreides. Weil es bei der Entnahme und Einschüttung von Proben in ein Gefäß auf die Art der Schüttung wesentlich ankommt, hat man zuverlässige Wagen angefertigt, wie die Baxtersche und die seit 1864 von der Normaleichungskommission zu Berlin für Weizen und Roggen ausgegebene, durch die das Belieben der Einschütter beseitigt wird. Man mißt in Deutschland seit 1872 wie in andern mit metrischem System ausgestatteten Ländern das Gewicht des Getreides in Pfunden für den Neuscheffel oder, was dasselbe ist, in Kilogrammen für das Hektoliter. Früher war die alte holländische Probe sehr verbreitet, welche die Zahl der Ponden trooisch zu 492,1677 g auf einen Amsterdamer Zak von 83,442 Lit. angab. Die Berliner Probe rechnete dagegen mit preußischen Pfunden zu 467,711 g im preußischen Scheffel von 54,9615 Lit. und verhielt sich zur holländischen wie 144,274:100 oder angenähert wie 10:7. Seit Mitte 1858 wog man in Berlin den preußischen Scheffel in Pfunden zu 500 g mit dem Verhältnis 154,233:100 oder rund 20:13, wogegen die jetzige, mit der neuen holländischen übereinstimmende Norm sich zur alten holländischen wie 174,6185:100 oder abgerundet wie 7:4 verhält.