Panoramafernrohr

[364] Panoramafernrohr, ein Fernrohr, mit dem ein Beobachter das im Umkreis offen daliegende Gelände erkennen kann, ohne seinen Standort und seine Körperhaltung zu verändern. Solche Instrumente finden namentlich Verwendung als Visierinstrumente an Geschützen, besonders bei den neuern mit Rohrrücklauflassete. Das P. von Görz besteht aus einem gebrochenen Fernrohr, dessen Objektivende senkrecht nach oben gerichtet ist; vor dem Objektiv ist unter einem Winkel von 45° gegen die horizontale Richtung ein Spiegel angebracht, der bei seiner Rotation um die vertikale Fernrohrachse von allen Punkten des Umkreises die Lichtstrahlen dem Objektiv zuführt. Um die bei der Drehung des Spiegels eintretende Umkehrung der Bilder aufzuheben, ist noch ein Prismensystem eingeschaltet, das ebenfalls an der Rotation des Spiegels, aber mit halber Geschwindigkeit, teilnimmt und auf diese Weise die Gegenstände der Umgebung den Beobachter in der richtigen Stellung erkennen läßt. Bei den neuern Instrumenten von Görz kann der Objektivspiegel auch noch eine kleine Drehung um eine horizontale Achse erfahren, so daß auch tiefer oder höher liegende Gegenstände anvisiert werden können.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 364.
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