Phenokoll

[769] Phenokoll (Amidoacetparaphenetidin) C10H14N2O2, eine Base, die aus Glykokoll (Amidoessigsäure) und Phenetidin durch Wasseraustritt, auch bei Einwirkung von Ammoniak auf die Bromacetverbindung des Phenetidins entsteht, bildet weiße Nadeln, die bei 95° schmelzen, ist in kaltem Wasser sehr schwer, in heißem und in Alkohol leicht löslich und wird durch Kochen mit Ätzalkalien in Glykokoll und Phenetidin gespalten. Salzsaures P. löst sich bei 17° in 16 Teilen Wasser, in kaltem Alkohol schwer, leichter in heißem, schmeckt salzig-bitterlich und wird als Fiebermittel gegen Neuralgien und Gelenkrheumatismus benutzt. Es hat keine üble Nebenwirkungen, den Harn färbt es braunrot.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 769.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika