[553] Radiernadel, Instrument, dessen sich der Kupferstecher bei der Radiermanier, Maler und Radierer überhaupt zur Ausführung von Radierungen bedienen. Es ist eine englische Reibahle oder Stahlnadel, die in Holz gefaßt und zugeschliffen ist, und mit der man die Zeichnung in den Ätzgrund eingräbt. Zum Eingraben der feinern und dickern Striche und Linien hat man Nadeln mit feinern und dickern Spitzen, für ganz breite Striche aber nicht spitz, sondern schräg auf ihren Querschnitt geschliffene Nadeln, bei denen die[553] arbeitende Fläche, wenn die Nadel rund ist, eine elliptische und, wenn sie viereckig ist, eine rautenförmige Gestalt erhält. Zum Radieren auf Stahl bedient man sich ebensolcher Nadeln; bei der Glyphographie hingegen arbeitet man mit knieförmig gebogenen, da hierbei ein stärkerer Ätzgrund aufgetragen wird und dessen stehenbleibende Wände genau senkrecht sein müssen.